Die restliche Woche verging ohne weitere Zwischenfälle. Nun ja, wenn man davon absah, dass sich Millie und Ariel immer wieder ihr Maul über mich zerrissen und Kaden noch kälter war als sonst. Jedes Mal, wenn es mir zu viel wurde, verzog ich mich auf die Toilette, sah in den Spiegel und redete mir ein, dass sie mit allem unrecht hatten und ich stark genug war um damit umzugehen.
Ich hatte mir vorgenommen mir nicht anmerken zu lassen, wie nah mir Millies und Ariels Sprüche gingen und zeigte von aussen keinerlei Gefühle. Das wiederum hatte zur Folge, dass sie noch einen drauf legten. Sie fingen schon an meine Berichte, die ich geschrieben hatte, aus dem System zu löschen und die Diktate, die leider für uns alle drei sichtbar waren, zu löschen. Das wiederum hatte zur Folge, dass ich ärger mit den Ärzten bekam. Allen voran mit Kaden.
Normalerweise hatte er mir überhaupt nichts zu sagen, aber weil der Chefarzt im Urlaub war, lief alles auf der Abteilung über ihn. Und weil sich die Ärzte bei ihm beschwert hatten, bekam ich von ihm eine Standpauke die sich gewaschen hatte. Eigentlich hätte er es Audrey sagen sollen, aber weil er mich hasste, sah er das als eine weitere Möglichkeit mich fertig zu machen.
Meinem besten Freund entging natürlich nicht, dass ich abends immer völlig fertig nach Hause kam und mir der Appetit mehr als vergangen war. Er hatte wieder einmal das Gespräch mit mir gesucht und einmal mehr auf mich eingeredet, dass ich endlich den Job wechseln sollte. Weil ich das aber nicht wollte, sah er es als Aufgabe mich auf andere Gedanken zu bringen und genau deshalb war ich mit ihm und Drew an einem Freitagabend im Club.
Noah und ich hatten beide schon etwas intus, während Drew nüchtern blieb und uns amüsiert dabei beobachtete, wie wir ausgelassen zur Musik tanzten. „Du hattest recht.“ rief ich über die Musik hinweg. „Mit was?“ „Damit, dass ich die Ablenkung brauche.“ lächelnd zog ich meinen besten Freund in eine Umarmung. „Ich werde immer für dich da sein.“ schrie er in mein Ohr. „Und ich für dich.“ als ob ich Noah je aus meinem Leben lassen würde.
Als sich eine Hand auf meine Schulter legte, löste ich mich von Noah und drehte mich zur Seite. „Du bist der Beste.“ rief ich freudig und nahm Drew auch gleich das Glas aus der Hand, nur um gleich die Hälfte des Inhalts zu trinken. Ich hasste Wodka, aber in Kombination mit RedBull war es noch einigermassen erträglich. „Du solltest langsam machen.“ sagte Drew und sah mich dabei besorgt an. „Ach quatsch.“ mit einem Grinsen im Gesicht hielt Noah mein Glas fest und führte es zu meinem Mund, so dass ich den Rest auch gleich austrank.
„So geht Party!“ rief Noah und exte seinen Drink auch gleich. „Ich würde sagen das reicht für heute.“ ging Drew dazwischen, nahm uns die Gläser ab und brachte sie zum Tisch zurück. „Komm mit.“ verwirrt sah ich Noah an, als er meine Hand nahm, liess mich aber doch ohne jegliche Gegenwehr durch die Massen führen. Erst als wir bei der Bar ankamen und er uns zwei Drinks bestellte, war mir klar, wieso wir hier waren. Es konnte sein, dass der Alkohol mein Gehirn etwas einschränkte.
„Ich gehe kurz zu Drew.“ auf Noahs Worte nickte ich nur und sah ihm hinterher, wie er an mir vorbei ging und zu Drew, der an einem Tisch stand und alles andere als erfreut aussah. Mit einem Seufzen drehte ich mich zu meinem Drink um und nahm einen Schluck. „Na du.“ mein Blick wanderte zu dem Mann, der sich neben mich stellte. „So ganz alleine hier?“ „Nicht wirklich.“ ich wusste nicht was er von mir wollte und drehte mich wieder von ihm weg.
„Ich wollte dich nur auf einen Drink einladen.“ wortlos hob ich mein volles Glas nach oben. Wieso konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen. Er sollte doch merken, dass ich kein Interesse daran hatte mich mit ihm zu unterhalten. „Du bist ziemlich unhöflich.“ stellte er fest. „Und du nervst mich. Ich bin-“ „Vergeben.“ ertönte es neben mir. Irritiert sah ich zur Seite, als sich ein Arm um meine Schulter legte. Das durfte doch wohl nicht wahr sein.
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Kayla - Freunde und Feinde
RomanceTeil 1 der Freunde-Reihe Dumme Sprüche, Lästereien und unfaire Arbeitsmethoden. Als Kayla vor sechs Monaten ihren neuen Job in San Francisco angefangen hat, merkt sie von Anfang an, dass sie nicht willkommen ist. Ihre Arbeitskolleginnen hintergehen...