Kapitel 8

260 7 1
                                    

Gähnend lief ich über den Flur und steuerte die Haustür an. Bis gerade eben hatte ich noch geschlafen, als es völlig ohne Grund klingelte. „Ich komme ja schon.“ murmelte ich mit halb geschlossenen Augen und öffnete die Tür. „Du bist also doch da.“ aufgebracht kam Ruby rein und schlug die Tür hinter sich zu.

„Ich bin es so satt, dass du mich ignorierst.“ fing sie auch schon an. „Seit fast zwei Wochen meldest du dich nicht bei mir, weil du findest, dass mein Freund ein Idiot ist.“ „Schonmal daran gedacht, dass du dich auch bei mir hättest melden können?“ wieso musste sie mir so auf die Nerven gehen. Ich war verdammt müde und wollte einfach nur weiterschlafen.

„Was hast du überhaupt an? Hast du etwa geschlafen?“ „Und wenn schon. Das kann dir doch egal sein.“ kopfschüttelnd verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. „Es ist sieben Uhr abends.“ was hatte mich das zu interessieren? Ich hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan und war froh, dass ich wenigstens zwei Stunden schlafen konnte. Da war es mir völlig egal, wenn das mitten am Tag war.

„Im Übrigen hat Dani seine Wohnung bekommen und von dem Geld, das ich ihm noch geschickt habe, hat er sich neue Möbel gekauft.“ und das Spiel ging weiter. Ich hatte wirklich keine Lust ihr erneut zu erklären, dass Dani sie nur verarschte und es auf ihr Geld abgesehen hatte. Ich wollte doch einfach nur zurück in mein Bett und weiterschlafen.

„Ruby, du-“ genervt stiess ich die Luft aus, als es wieder an der Tür klingelte. „Erwartest du jemanden?“ „Selbst wenn geht dich das überhaupt nichts an.“ mit einem Ruck öffnete ich die Tür und sah die Person an, die nun vor mir stand. „Gut, dass du da bist.“ sagte ich, nahm Kadens Hand und zog ihn rein. „Wer ist das?“ fragte Ruby auch gleich.

Irritiert sah Kaden zwischen Ruby und mir hin und her. „Nur ein weiterer Vollidiot, der mir auf die Nerven gehen möchte. Kaden, kannst du Ruby bitte sagen, dass sie auf einen Betrüger reingefallen ist, damit ich endlich wieder schlafen gehen kann?“ „Er ist kein Betrüger!“ rief Ruby sofort. Jetzt hatte ich wirklich genug. „Du hast ihm mehr als dreitausend Dollar überwiesen, weil er dir erzählt hat, dass er die Kaution für die Wohnung nicht bezahlen kann. Wie dumm bist du eigentlich?“ kopfschüttelnd warf ich meine Hände in die Luft und sah Kaden an.

„Diese Vollidiotin hat vor fast vier Wochen einen Mann kennengelernt, der noch bei seiner angeblichen Exfreundin wohnt. Er hat ihr gesagt, dass er eine Wohnung gefunden hat, die Kaution aber nicht bezahlen kann und darum hat sie ihm Geld geschickt. Scheinbar hat sie diesen Fehler wieder begangen, denn seine Möbel hat er von ihrem Geld bezahlt. Tu mir bitte den Gefallen und sag ihr, dass sie auf eine Masche reingefallen ist.“ wieder sah Kaden zwischen uns hin und her, wobei ich schon fast vermutete, dass er mit der Situation etwas überfordert war.

„Wieso ziehst du ihn jetzt damit hinein? Er hat damit überhaupt nichts zu tun. Kannst du mir jetzt mal sagen wer das überhaupt ist?“ fuhr mich Ruby an. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich genug Männer kenne, die dir sagen können, dass du auf einen Betrüger reingefallen bist. Er ist einer dieser Männer.“ „Kayla, komm runter.“ sprach Kaden ruhig und legte seine Hand auf meine Schulter.

„Nein, ich habe jedes Recht mich aufzuregen. Wegen dieser Scheisse ist unsere Freundschaft den Bach runter gegangen. Jetzt verschwinde endlich aus meiner Wohnung!“ wütend sah ich Ruby an und deutete zur Tür. „Du bist wirklich das allerletzte. Nicht einmal mein Glück kannst du mir gönnen.“ beleidigt warf sie sich die Haare über die Schulter und ging endlich aus meiner Wohnung.

„Kayla?“ für einen kurzen Moment hatte ich vergessen, dass Kaden neben mir stand. „Was machst du hier und woher weisst du überhaupt wo ich wohne?“ fragte ich ihn, wollte die Antwort aber gar nicht wissen. „Es ist mir völlig egal. Du kannst genau so gehen wie Ruby.“ abwartend sah ich ihn an, während ich zur Tür deutete. „Ich wollte mit dir reden und deine Adresse habe ich vom Krankenhaus.“ da hätte ich auch gleich drauf kommen können.

Kayla - Freunde und FeindeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt