„Wieso bist du so nervös?“ „Bin ich gar nicht.“ das war sowas von gelogen. Robin und ich waren mit der U-Bahn auf dem Weg zum Jahrmarkt. Eigentlich hatte ich überhaupt keinen Grund um nervös zu sein, denn es waren ja nur Ian und Kaden, die wir gleich treffen würde. Trotzdem war ich verdammt nervös, denn seit ich mir eingestanden hatte, dass ich in Kaden verliebt war, hatte ich ihn nicht mehr gesehen und das waren nun schon drei Tage. Drei Tage in denen ich einfach nicht wusste wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, wenn ich ihn wiedersehen würde.
„Du siehst gut aus, also hör auf dir Gedanken zu machen.“ kritisch sah ich an mir runter. Da es heute ein warmer Tag war, hatte ich mein rotes Sommerkleid angezogen. Es schmeichelte meiner Figur sehr, obwohl ich ja zunehmen musste und es betonte meine Brüste, ohne mich wie eine Schlampe aussehen zu lassen. Und weil ich meinen Rücken nie zeigte und auch nicht wusste wie lange wir unterwegs sein würden, hatte ich mir noch meine Lederjacke übergezogen. Eigentlich mochte ich mein Outfit, aber gerade war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich Kaden darin gefallen würde.
Etwas überrumpelt liess ich mich von Robin auf die Füsse ziehen. Erst jetzt merkte ich, das die Bahn angehalten hatte und folgte ihm nach draussen. „Fünf Minuten laufen und wir sind da.“ Robin legte seinen Arm um meine Schulter und führte mich durch die Strassen, bis wir schliesslich den Jahrmarkt erreichten.
„Das ist abgefahren.“ staunend blieb ich stehen und sah es mir an. Das Gelände, auf dem der Jahrmarkt war, war einfach nur riesig. Überall standen die verschiedensten Stände und auch ein paar Bahnen gab es hier. Jetzt war ich mir ziemlich sicher, dass wir länger als nur ein paar Stunden hier sein würden. Es war also doch gut, hatte ich meine Jacke mitgenommen.
„Komm schon.“ ungeduldig nahm Robin meine Hand und zog mich hinter sich her. Zu meinem Leidwesen führte er mich zu Kaden und Ian, die vor dem Eingang auf uns warteten. Während Robin Kaden begrüsste, ging ich zu Ian und umarmte ihn. „Hast du dich wieder beruhigt?“ fragte er mich schmunzelnd, worauf ich nur meine Augen verdrehte. Er wusste ganz genau, dass ich ihnen nicht mehr böse war, weil sie über mich geredet hatten.
„Ian und ich gehen dann mal. Wir sehen uns später.“ grinsend sah mich Robin an und ging mit Ian weg, bevor ich überhaupt etwas sagen konnte. „Wieso nehmen sie uns nicht mit?“ ich könnte Kaden töten, weil er mich gerade mit diesem umwerfenden Lächeln ansah. „Weil sie sich mehr für die Bahnen interessieren und ich glaube nicht, dass du gerne darauf fährst.“ da hatte er nicht ganz unrecht. Ich konnte noch nie etwas mit Achterbahnen anfangen.
„Na los.“ Kaden deutete zur Seite, worauf ich auch gleich mit ihm loslief. „Es tut mir leid, dass ich mich in den letzten Tagen nicht bei dir gemeldet habe.“ durchbrach er die Stille nach einigen Sekunden. „Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Du hast auch ein eigenes Leben. Ich wollte mich sowieso noch bei dir bedanken, weil du die ganze Zeit für mich da warst.“ „Das habe ich gerne getan.“ Kaden musste dringend sein Lächeln ablegen, bevor ich noch völlig durchdrehte. Ich verstand nicht, wie jemand ein so schönes Lächeln haben konnte.
„Wie geht es deinem Kopf?“ „Ich merke es immer noch, aber es ist schon viel besser als am Anfang.“ wenn sich die Kopfschmerzen in Grenzen hielten und nicht schlimmer wurden, konnte ich das hier wirklich geniessen. „Wenn es nicht geht, dann sag es mir und wir gehen.“ wieso war er so süss. „Im Moment ist alles gut.“ „Du siehst übrigens wunderschön aus.“ ich blieb stehen, als ich Kadens Worte registrierte.
„Hast du mir gerade ein Kompliment gemacht?“ „Ja, wieso?“ er schien wirklich nicht zu wissen, wieso ich ihn das fragte. „Ich mein ja nur. Es ist sehr ungewohnt von dir ein Kompliment zu hören, nachdem du.“ „Schon verstanden.“ unterbrach er mich, indem er seine Hand vor meinen Mund hielt. Langsam verschränkte ich meine Arme vor der Brust und sah ihn anklagend an. „Oh, ich vergass.“ mit einem Grinsen nahm er seine Hand weg und verbeugte sich vor mir. „Der Königin verbietet man nicht den Mund.“ „Du bist so ein Spinner.“ schmunzelnd nahm ich seine Hand und zog ihn zu einem Stand, an dem alles mögliche an unnützem Zeug verkauft wurde.
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Kayla - Freunde und Feinde
RomanceTeil 1 der Freunde-Reihe Dumme Sprüche, Lästereien und unfaire Arbeitsmethoden. Als Kayla vor sechs Monaten ihren neuen Job in San Francisco angefangen hat, merkt sie von Anfang an, dass sie nicht willkommen ist. Ihre Arbeitskolleginnen hintergehen...