Kopfschüttelnd löschte ich Kadens E-Mail aus meinem Postfach und wechselte gleich das Programm, damit ich meinen Bericht weiterschreiben konnte. Seit zwei Tagen schrieb mir Kaden nicht nur Nachrichten und versuchte mich anzurufen, sondern fing auch an mir auf der Arbeit E-Mails zu schreiben.
Immer wieder schrieb er mir, wie leid es ihm tat, dass er sich für seine Schwester entschieden hatte und er unbedingt mit mir reden wollte, aber ich antwortete ihm kein einziges Mal. Er hatte sich klar von mir abgewendet, also wieso sollte ich mich noch einmal mit ihm unterhalten.
Leider konnte ich nicht verhindern, dass ich ihm im Krankenhaus über den Weg lief. Jedes Mal, wenn ich ihn sah, schlug ich einen anderen Weg ein. Selbst wenn das hiess, dass ich einen Umweg gehen musste um an mein Ziel zu kommen. Ich konnte es einfach nicht ertragen Kaden zu sehen, ohne gleich in Tränen auszubrechen.
„Sie sieht so beschissen aus wie immer.“ hörte ich Zara lachend sagen. „Hast du sie schon von hinten gesehen? In diesen Jeans sieht ihr Hintern einfach nur riesig aus und das Fett quillt auf der Seite nur so raus.“ tief durchatmend versuchte ich Lyla und Zara zu ignorieren. Ich hatte ihre Sprüche gestern ertragen, also würde ich das auch heute schaffen.
Ich musste doch zugeben, dass es mittlerweile alles andere als einfach war mit den Beiden klar zu kommen. Normalerweise hielt ich ihre Schikanen aus, aber in dieser Woche war einfach alles anders. Ihre Sprüche und Beleidigungen zerrten an meinen Nerven, die sonst schon zum zerreissen gespannt waren und ich wusste, dass es nicht mehr viel brauchte, bis ich völlig die Kontrolle verlieren und platzen würde.
„Was würde ich nur dafür geben, damit sie endlich stirbt.“ Zaras Spruch brachte das Fass endgültig zum überlaufen. Wütend schlug ich meine Hände auf den Tisch und stand auf. „Halt deine verfluchte Klappe!“ rief ich und sah Zara dabei an. „Du hast nicht einmal eine Ahnung wie es ist, wenn man einen Menschen verliert!“ wütend wandte ich meinen Blick von ihr ab und sah zu Lyla, die mich mit geweiteten Augen ansah. Sie hatte eindeutig nicht erwartet, dass ich irgendwann genug von ihnen haben würde.
„Und jetzt zu dir, du billige Kopie einer Barbie.“ langsam lief ich um den Schreibtisch und blieb vor ihr stehen. „Ich bin weder zu fett, noch sonst etwas von dem, was du mir jeden Tag an den Kopf wirfst. Am liebsten würde ich euch beiden eine reinhauen, aber ich habe es nicht nötig mich auf euer Niveau runter zu lassen. Solltet ihr aber noch einmal irgendeinen dummen Spruch bringen, oder mich auf irgendeine Art und Weise beleidigen, dann setzt es was. Aber so richtig!“ „Was ist hier los?!“ es war doch sowas von klar, dass Conny genau in dem Moment kam, wenn ich einmal ausrastete.
Tief durchatmend drehte ich mich um. Conny stand bei der Tür und sah uns abwartend an. „Sie hat uns beleidigt.“ fing Zara an zu heulen. „Sie hat mich eine billige Barbie genannt.“ heulte Lyla los. Ich konnte es nicht fassen. Es war doch immer das Selbe: die Mobber konnten austeilen, aber nicht einstecken, wenn man sich mal verteidigte.
„Ist das wahr?“ fragte Conny und sah dabei mich an. „Ja, aber nur, weil ich mir nicht bieten lasse als fett betitelt zu werden.“ wütend verschränkte ich meine Arme vor der Brust, während mich Conny nachdenklich ansah. „Das haben wir nicht getan.“ rief Zara gleich. Würde sie auch noch anfangen zu heulen, oder was?
„Conny. Seit Kayla hier angefangen hat, hat sich alles geändert.“ „Das habe ich schon gemerkt, ja.“ „Sie macht ständig irgendwelche Schreibfehler. Wahrscheinlich ist sie auch noch eine Analphabetin.“ was redete Lyla für einen Bullshit. Das machte doch überhaupt keinen Sinn. „Mir ist sehr wohl aufgefallen, dass sich einiges verändert hat, seit Kayla hier arbeitet.“ sagte Conny und betrat das Büro.
„Auf einmal werden doppelt so viele Berichte geschrieben und die Ärzte beschweren sich nicht mehr bei mir, weil ihre E-Mails solange nicht beantwortet werden.“ „Und die Schreibfehler? Sie macht ständig Fehler.“ rief Zara und deutete dabei auch noch unnötigerweise auf mich. „Ach, du meinst die Schreibfehler, die ihr Beide in ihren Berichten gemacht habt? Ja, die sind mir schon aufgefallen.“ hiess das etwa, dass Conny wusste, dass Zara und Lyla meine Berichte manipulierten?
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Kayla - Freunde und Feinde
RomanceTeil 1 der Freunde-Reihe Dumme Sprüche, Lästereien und unfaire Arbeitsmethoden. Als Kayla vor sechs Monaten ihren neuen Job in San Francisco angefangen hat, merkt sie von Anfang an, dass sie nicht willkommen ist. Ihre Arbeitskolleginnen hintergehen...