„Robin!“ angestrengt kniff ich meine Augen zusammen und gab alles dafür, dass Robin endlich aufhörte, aber dieses Model lief weiter vor mir hin und her und starrte auf sein Handy. „Gott, jetzt setzt dich doch mal hin!“ „Ich bringe ihn gleich um.“ murmelte ich an Ian gerichtet, der neben mir auf der Couch sass.
Seit wir Zuhause waren ging das schon so. Wir hatten die Kisten mit meinen Klamotten und den wichtigen Dingen geholt und sie hierher gebracht. Während ich alles ausgeräumt hatte, blieben Ian und Robin unten im Wohnzimmer. Ich fragte mich schon was sie die ganze Zeit machten, denn ich brauchte wirklich sehr lange um alles auszupacken, aber kaum war ich unten, hatte ich meine Antwort.
Scheinbar sass Robin schon die ganze Zeit an seinem Handy und suchte die perfekte Frau für sich. Er hatte sich auf verschiedenen Plattformen angemeldet, damit er eine grössere Chance hatte und war jetzt enttäuscht, weil er innerhalb von drei Stunden 'nur' zwanzig Frauen gesehen hatte, die Interesse an ihm hätten.
„Robin!“ erschrocken zuckte gerufener zusammen und nahm das erste Mal seinen Blick vom Handy um Ian und mich anzusehen. „Hier ist einfach niemand dabei.“ fing er auch schon an zu schmollen. „Und das wundert dich? Robin, du wirst keine Frau finden, solange du so krankhaft danach suchst.“ „Ich bin nicht krankhaft.“ fuhr er mich gleich an. Das war Ansichtssache.
„Die Chance ist grösser eine auf der Strasse zu begegnen, als auf irgendeiner der Apps, die du dir runtergeladen hast.“ stimmte mir Ian zu. „Ja und was soll ich dann machen?“ niedergeschlagen steckte er sein Handy in die Hosentasche und liess sich neben uns auf die Couch fallen. „Lass es einfach auf dich zukommen. Ich habe doch gesagt, dass irgendwann die Richtige kommen wird.“ „In hundert Jahren vielleicht.“ murmelte Robin eingeschnappt.
„Alter, du bist zweiunddreissig. Du hast also noch mehr als genug Zeit eine zu finden.“ es war kaum zu übersehen, dass Ian genug von Robin hatte. „Wir fangen ganz einfach an.“ versuchte ich eine mögliche Eskalation der Situation zu vermeiden. „Wie muss sie sein?“ nachdenklich stiess Robin die Luft aus, während er sich nach hinten lehnte.
„Sie hat köpfchen und sagt nicht einfach zu allem ja und amen. Sie ist loyal und hält mir immer den Rücken frei. Sie bringt mich zum lachen und nimmt es mir nicht übel, wenn ich einmal einer meiner dummen Sprüche bringe und sie sagt immer offen ihre Meinung. Sie muss mich einfach mit ihrer Art umhauen.“ schmunzelnd sah ich Robin an, der verträumt an die Wand sah. „Das klingt schon fast so, als hättest du jemanden im Kopf.“ stellte Ian belustigt fest. „Nein, ich weiss einfach wie sie sein muss.“ seufzte Robin.
„Und was ist mit dem Aussehen?“ wollte Ian wissen, worauf Robin eine wegwerfende Handbewegung machte. „Ihr aussehen ist mir völlig egal. Ich brauche keine Frau, die nur auf ihr äusseres achtet und nichts im Kopf hat.“ „Überhaupt kein Körpermerkmal, das dir gefallen könnte?“ hakte ich nach. „Ein umwerfendes Lächeln und ausdrucksstarke Augen, die mich in ihren Bann ziehen.“ gleichgültig zuckte Robin mit seinen Schultern, als ob er uns nicht gerade gesagt hätte, wie die perfekte Frau für ihn aussah.
„Also eigentlich eine, die genau so verrückt ist wie du.“ stellte ich nach einigen Sekunden fest. „Eigentlich schon, ja.“ grinsend sah mich Robin an. „Hast du hunger?“ fragte er mich. „Ich könnte schon etwas vertragen.“ „Das ihr überhaupt noch so ausseht.“ seufzte Ian. „Wer kann, der kann.“ mit einem Grinsen stand ich auf und ging in die Küche um etwas zu Essen zu suchen.
„Was ist eigentlich mit dir, Ian?“ „Was sollte mit mir sein?“ fragte er mich gleich, worauf er eine Kopfnuss von Robin kassierte. „Au, wofür war das denn jetzt?“ angepisst sah Ian Robin an und rieb sich über seinen Hinterkopf. „Du bist wirklich Strohdumm. Sie wollte wissen, was bei dir läuft.“ „Ich bin überhaupt nicht dumm!“ darauf sah Robin ihn nur spöttisch an.
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Kayla - Freunde und Feinde
RomanceTeil 1 der Freunde-Reihe Dumme Sprüche, Lästereien und unfaire Arbeitsmethoden. Als Kayla vor sechs Monaten ihren neuen Job in San Francisco angefangen hat, merkt sie von Anfang an, dass sie nicht willkommen ist. Ihre Arbeitskolleginnen hintergehen...