„Kaden?“ er ging eiskalt an mir vorbei. „Kaden, jetzt warte doch!“ sofort hielt ich ihn an seinem Arm auf, worauf er stehen blieb und sich zu mir umdrehte. „Was willst du?“ fragte er mich, wobei er meine Hand abschüttelte. Ich musste ja nicht erwähnen, dass er wie immer seinen eiskalten Blick aufgesetzt hatte.
„Können wir bitte reden?“ „Ich wüsste nicht wieso.“ er wollte sich schon umdrehen, aber ich hielt ihn einmal mehr an seinem Arm auf. „Fass mich nicht an!“ gab er warnend von sich. „Wir beide haben nichts zu besprechen. Ich habe es dir schon einmal gesagt: solange du in dieser Stadt bist, werde ich dir dein Leben zur Hölle machen. Du hast das Leben meiner Schwester ruiniert. Denk einmal darüber nach.“ verzweifelt sah ich ihm hinterher, wie er über den Flur lief und in einem Patientenzimmer verschwand.
Ich hatte doch schon das ganze Wochenende darüber nachgedacht und hatte auch mit Noah darüber geredet. Er war der selben Meinung wie ich: Kaden musste die Wahrheit erfahren. Kaden war der festen Überzeugung, dass ich für alles verantwortlich war und machte mich darum ständig fertig.
Das er mich auf einmal nicht mehr scheisse behandeln würde, wenn er wusste was wirklich passiert war, erwartete ich überhaupt nicht. Er hasste mich abgrundtief und wollte mein Leben ruinieren, das war mir klar und ich wusste auch, dass sich das nicht einfach so abstellen liess. Aber er konnte sich doch wenigsten anhören was ich ihm zu sagen hatte.
„Na sieh mal an wer hier auftaucht.“ kam es von Millie, kaum betrat ich das Büro. Bitte, ich würde diese Schikanen heute nicht aushalten. „Millie, hast du eigentlich schon einmal den Namen Heather Knight gehört?“ augenblicklich spannte sich mein gesamter Körper an, als ich den Namen hörte. „Nein, wer ist das?“ an Millies Unterton konnte ich hören, dass sie sehr wohl wusste, wer diese Frau war.
„Hier steht, dass sie vor zwei Jahren von einem Auto überfahren wurde.“ wie erstarrt sah ich auf meinen Computer, während Ariel unbeirrt weiter redete. „Scheinbar war die Fahrerin betrunken und hat vorher einen entgegenkommenden Wagen gestreift. Sie-“ „Halt die Klappe!“ unterbrach ich Ariel schreiend und sprang von meinem Stuhl auf.
„Du hast keine Ahnung was dort passiert ist, also halt einfach deine verfluchte Klappe!“ „Kayla, was soll das?“ kam es gespielt empört von Millie. „Oh, tu gar nicht erst so. Ich habe dich so satt!“ wütend lief ich um meinen Schreibtisch und stellte mich vor sie. „Deine dummen Sprüche und die ewigen Lästereien. Halt einmal in deinem beschissenen Leben deine Fresse und mach deinen Job!“ „Kayla!“ als ob ich es nicht geahnt hätte.
Langsam drehte ich mich um und sah zu Audrey, die bei der Tür stand und auf den Flur deutete. Ich hatte schon so eine Ahnung, dass ich heute wieder nach Hause geschickt wurde und nahm meine Tasche, ehe ich ihr zu ihrem Büro folgte. Während sie die Tür schloss, setzte ich mich auf den Stuhl.
„Ich habe mir das lange genug mitangesehen.“ fing sie an und setzte sich mir gegenüber. „Ich hatte ja noch Verständnis, weil die letzte Woche nicht einfach für dich war, aber jetzt ist es genug.“ ich ahnte überhaupt nichts gutes, als sie auf ihren Computer sah und irgendetwas herumtippte.
„Audrey, das gerade war-“ „Ich meinte nicht nur das jetzt.“ unterbrach sie mich gleich. Wieso liess sie mich kein einziges Mal ausreden?! „Ständig fehlen irgendwelche Berichte und bei denen, die du geschrieben hast, häufen sich die Schreibfehler und jetzt noch das letzte Woche und heute mit Millie.“ kopfschüttelnd nahm sie ein Papier aus dem Drucker, legte es vor sich auf den Schreibtisch und unterschrieb es, ehe sie es mir überreichte.
„Du bist fristlos entlassen.“ fassungslos stiess ich die Luft aus, als ich sah, dass es wirklich ein Kündigungsschreiben war. „Das kannst du doch nicht machen!“ „Doch, das kann und habe ich gerade. Kayla, hör zu. Ich war am Anfang wirklich zufrieden mit dir, aber so geht es einfach nicht weiter. Ich brauche zuverlässiges Personal und nicht solches, dass auf meine Mitarbeiter losgeht.“ das hier war doch ein schlechter Scherz. „Du hast doch gar keine Ahnung was hier los ist.“ sagte ich, während ich aufstand und zur Tür ging.
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Kayla - Freunde und Feinde
RomantizmTeil 1 der Freunde-Reihe Dumme Sprüche, Lästereien und unfaire Arbeitsmethoden. Als Kayla vor sechs Monaten ihren neuen Job in San Francisco angefangen hat, merkt sie von Anfang an, dass sie nicht willkommen ist. Ihre Arbeitskolleginnen hintergehen...