Nervös sah ich zur Tür, als es klopfte und sie auch gleich geöffnet wurde. Wie immer war Kaden einfach überpünktlich. Tief durchatmend richtete ich mich in meinem Bett auf und sah dabei zu, wie Kaden Heather im Rollstuhl vor meinem Bett vorbei schob und mit genügend Abstand zu mir stehen blieb.
„Du wolltest mit mir reden?“ es war kaum zu übersehen, dass es Heather gegen den Strich ging hier zu sein. Mein Blick wanderte zu Kaden, der angespannt zwischen Heather und mir hin und her sah und auch zu seiner Schwester einen gewissen Abstand hatte. Ich wusste beim besten Willen nicht, was ich von seinem Blick halten sollte.
Heather sah mich mit einem warnenden Blick an, der soviel hiess wie: pass auf was du sagst, sonst mache ich dich fertig. „Heather, jetzt lass sie doch erst einmal etwas sagen, bevor du sie verurteilst.“ schwach lächelnd sah ich Kaden an, der meinen Blick entschuldigend erwiderte.
„Ich wollte nur klarstellen, dass ich nicht dafür verantwortlich bin, dass dieser Unfall passiert ist.“ Heather öffnete ihren Mund um mir zu widersprechen, aber Kaden legte gleich seine Hand auf ihre Schulter. „Lass sie aussprechen.“ fassungslos sah sie ihn an, aber Kadens Blick liess keine Widerworte gellten und so sah sie wieder zu mir. Sie war es sich wirklich nicht gewohnt, dass man ihr widersprach.
„Meine Mutter hat den Wagen gefahren. Sie bekam einen Schlaganfall während der Fahrt und verlor die Kontrolle. Ich habe dich gesehen und auch gemerkt, dass wir auf dich zufahren. Im letzten Moment habe ich dagegen gelenkt und auch wenn ich nicht verhindern konnte, dass wir dich angefahren haben, gibt es dir nicht das Recht mir die Schuld daran zu geben. Wenn ich nicht eingegriffen hätte, dann würden wir dieses Gespräch nicht führen.“ mit jedem Wort das ich sprach, wurden Heathers Augen dunkler und ihr Gesicht verzog sich vor Zorn.
„Ich wollte aber nicht nur darüber mit dir reden.“ ignorierte ich ihren Blick. „Worüber dann?“ gab sie zwischen zusammengepressten Lippen von sich. „Über Kaden.“ kurz sah sie zu ihrem Bruder und wieder zu mir. „Es ist nicht in Ordnung, dass du ihm dieses Ultimatum gestellt hast. Du weisst ganz genau, dass er sich immer für dich entscheiden würde und das verstehe ich auch. Aber hast du dabei auch nur einmal an ihn gedacht?“ natürlich hatte sie das nicht getan. Heather war eine arrogante und hinterhältige Person.
„Du bist so auf dich und dein Leben fixiert, dass du nicht einmal siehst was du damit angerichtet hast. Sieh deinen Bruder an und sag mir, dass es ihm gut geht und er seine Entscheidung nicht bereut.“ „Es geht ihm gut. Dafür muss ich ihn nicht ansehen.“ sagte sie gleich. „Du irrst dich.“ mein Blick lag auf Kaden, als er seinen Kopf schüttelte und etwas zur Seite trat, damit Heather ihn besser ansehen konnte.
„Seit ich mich von Kayla abgewendet habe, geht es mir alles andere als gut. Wir haben noch einmal darüber geredet und sie hat meine Entschuldigung angenommen, aber es hat sich nichts geändert.“ kurz konnte ich so etwas wie Freude in Heathers Augen aufblitzen sehen. „Kayla hat mir klar zu verstehen gegeben, dass wir nie wieder zusammen kommen werden.“ „Weil du ihn wieder vor die Wahl stellen würdest.“ ich sah Kaden an, in dessen Blick sich die Verzweiflung und Enttäuschung widerspiegelte. Am liebsten wäre ich jetzt zu ihm gegangen und hätte ihn in den Arm genommen, aber ich tat es nicht. Ich blieb weiter auf diesem Bett sitzen.
„Du hast recht. Ich würde ihn immer wieder vor die Wahl stellen und ich weiss, dass er sich jedes einzelne Mal für mich entscheiden wird, weil er dich einfach nicht liebt.“ „Oh, nein. Ich liebe Kayla mehr als mein Leben und ich verstehe einfach nicht, wieso du mir dieses Glück nicht gönnen kannst.“ „Weil sie mich in den Rollstuhl gebracht hat!“ sagte sie gleich. „Das stimmt nicht. Ihre Mutter ist gefahren und nicht sie. Wäre sie nicht gewesen, dann wärst du überhaupt nicht mehr am Leben.“ verteidigte mich Kaden.
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Kayla - Freunde und Feinde
RomanceTeil 1 der Freunde-Reihe Dumme Sprüche, Lästereien und unfaire Arbeitsmethoden. Als Kayla vor sechs Monaten ihren neuen Job in San Francisco angefangen hat, merkt sie von Anfang an, dass sie nicht willkommen ist. Ihre Arbeitskolleginnen hintergehen...