The forestwitch I

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Am nächsten Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen, die durch das kleine Fenster neben der Tür herein fielen. Der Sturm war vorbei und sonniger Morgen angebrochen.

Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich mich aufrappelte und in Richtung Fenster blickte. Erst jetzt bemerkte ich, dass noch jemand mit mir in dem schmalen Bett lag.

„Ach ja", erinnerte ich mich. „Da war ja was." Ich erröte bei dem Anblick der schlafenden Mereoleona. „Sie hat mich gestern her gebracht und die ganze Nacht gewärmt...", murmelte ich verlegen.

Ihre linke Hand umklammerte immer noch meine Hüfe. Vorsichtig befreite ich mich von ihrem Griff, was sie nicht weiter zu stören schien. Mereoleona schmatze nur leise und drehte sich unbeeindruckt auf die andere Seite.

„Ich lasse sie einfach weiter schlafen", sagte ich mir. „Aber..." Ein unangenehmer Geruch war mir in die Nase gekrochen, wo er nun langsam sein übles Aroma verbreitete. Der kam definitiv von mir. „Ich muss mich waschen. Das ist ja ekelhaft..." Mit einer Hand hielt ich mir schleunigst die Nase zu. „Wirklich ekelhaft, die ganze Nacht in den verschwitzten Klamotten gesteckt zu haben." Ich flüchtete so schnell es mir mit meinem verstauchten Fuß möglich war nach draußen. Dort griff ich nach dem Blecheimer, der neben der Tür stand. Bewaffnet mit diesem lief ich zum Steg und schöpfte Wasser aus dem See. Den Kübel leerte ich dann in einen Waschbottich, der ebenfalls, wenn auch etwas versteckt, gegen sie seitliche Hauswand, gelehnt hatte. Danach holte ich noch zwei Kübel voll Wasser, zog meine verschwitzten Klamotten aus und warf sie mit hinein. Gefolgt von einer Kernseife, mit der ich mich nun an Werk machte, um meine verdreckte Kleidung zu waschen. Als diese dann wieder sauber war und zum Trocknen an einer Schnurr hing, die zwischen Hausecke und einem Baum gespannt war, holte ich nochmal frisches Wasser und wusch mich selber. Befreite mich von dem Schweiß und Gestank des Kampfes von gestern und dem ganzen Dreck. Auch von meinem Verband am Knöchel.

„Mhh", machte ich prüfend und begutachtete meine Schwellung. „Schon gut zurück gegangen. Omis Kräuterheilkunde hat mir wieder mal den Hintern gerettet..." Mein Knöchel schmerzte nur noch leicht beim Auftreten und auch die Schwellung war deutlich besser als noch am Vortag. Die Farbenpracht war zwar immer noch da, aber das würde wohl ein paar Tage dauern, bis diese verheilt war.

Mein Blick wanderte sehnsüchtig in Richtung des Sees. „Ob ich wohl eine Runde schwimmen kann?"

Ich spülte mir den Schaum mit dem kühlen Wasser, das ich noch im Eimer zurück gehalten hatte, von der Haut. Dann stand ich langsam auf und tapste zum Steg. Vorsichtig setzte ich mich auf die Holzbretter und schob mich ins Wasser. Doch ich musste mir schon nach wenigen Schwimmzügen eingestehen, dass das keine gute Idee war. Die Bewegung, die ich mit meinem Fuß machte, tat diesem gar nicht gut, weshalb ich gleich wieder zum Steg paddelte und mich aus dem Wasser zog.

Genau in diesem Moment ging die Tür von meiner Hütte auf. Mereoleona trat heraus und blickte erst suchend nach links, dann nach rechts, ehe sie mich direkt anstarrte.

„Ach, hier bist du" hörte ich sie dann rufen. „Oh?"

Ich sah förmlich, wie ihr erst noch verschlafener Gesichtsausdruck sich binnen Augenblicken in ein vielsagendes Grinsen verwandelte, als sie auf mich zu marschierte. „Sieh an. Ich krieg also doch noch einen Blick unter dein knappes Röckchen. Anders, als beim Kampf gestern..."

„Ich hab nichts an...", brummte ich nur und bedeckte jetzt erst vor lauter Scharm meine Brüste und intime Stellen. „Da kannst du doch gar nicht unter meinen Rock schauen."

Ich errötete unfreiwillig. Noch mehr, als sie direkt vor mir stand und mich mehr als nur offensichtlich musterte. Ganz ungeniert. Beschämt blickte ich beiseite.

Faws RisingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt