Betrayal- IV

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„Schade" , fand Fuegoleon, der langsam auf Drifa zu schritt. „Du hast dich selbst aus dem Kampf genommen. Aber dieses Mal lasse ich dich nicht entkommen.

Mit seiner Magie beschwor er feurige Flammentatzen, die nach Drifa griffen. Die versuchte noch, sich zu wehren, kam aber nicht gegen Fuegoleons Magie an, die sie nun gefangen hielt. Nicht ohne ihr Amulett. Nicht ohne ihre Magie, die vom Amulett absorbiert worden war...

Sie hatte keine Chance mehr und ihr das bewusst wurde, lief ihr eine Träne über die Wange. „Diese Verräterin", murmelte sie. „Wenn sie dieses Weib nur schon eher beseitigt hätte..."
„Mhm? Von wem sprichst du?"
Sie blickte verärgert auf und sah Fuegoleon tief in die Augen. „Unsere Chefin das rote Phantom... Dieses Weib hat zwei unserer Männer auf dem Gewissen. Sie verhindert die Jagd im Wald und jeder, der es doch wagt, wird um Gegenzug von ihr aus dem Wald gejagt. Aber sie selbst ist auch Jägerin und wird wohl skrupellos Tiere töten..." Sie gab ein ersticktes Lachen von sich, ehe sie fort fuhr. „Vor allem unser Pelzhandel hat darunter sehr gelitten. Das Geschäft, das Omi und ich wieder aufgebaut haben, nachdem meine Eltern gestorben sind. Hätte die Chefin dieses Weib schon damals getötet, als es zu dem Vorfall im Wald gekommen ist, dann wäre es nicht so weit gekommen. Hätte sie dieses Weib nicht auch noch in Schutz genommen..." Traurig wandte sie ihren Blick vom Ordensanführer ab und lehnte sich mit dem Kopf gegen die Hauswand. „ Aber sie musste uns hintergehen. Hat sie uns vorgezogen. Das konnten und wollten wir drei ihr nicht verzeihen. Wie gesagt, hätte sie dieses Weib aus dem Weg geräumt, statt sie zu decken, hätten wir in Ruhe Jagd nach Manakristallen und Pelzen machen können, um unser finanzielles Überleben zu sichern." Drifa seufzte tief und starrte traurig die Decke an. Ein Zeichen, dass sie sich geschlagen gab.
Fuegoleon hörte ihr aufmerksam zu, verpasste ihr dann aber einen Schlag auf den Kopf mit der Handkante. Erschrocken fasste sich Drifa auf den Kopf und blickte ihn daraufhin perplex an. Vor ihr baute sich der Ordensanführer wutentbrannt auf, sodass sein feuriges Mana aufloderte.

„Dass sind doch alles faule Ausreden", beschuldigte er sie. „Ihr habt doch alle in der Gruppe so geniale Magie und Fähigkeiten – warum sie für so einen Mist einsetzen? Und komm mir ja nicht damit, dass ihr aus eurer Sicht gute Gründe hattet. Lass es dir gesagt sein; Der Zweck heiligt nicht die Mittel!"

„Aber..."

Doch er ließ die junge Eismagierin gar nicht ausreden. „Dass du jetzt in dieser Lage bist, hast du allein dir zuzuschreiben. Also nimm diese Schuld an und schieb sie nicht von dir!" Er seufzte tief, als Leo auf seinen Bruder zustürmte. Mit ihm einige andere Ordensritter der roten Löwen – die angeforderte Verstärkung wäre eingetroffen. Fuegoleon nickte nur und wandte sich ein letztes Mal, mit trauriger Stimme, an Drifa: „Ich sehe doch selbst Probleme in dieser Gesellschaft. Auch ich bemerke, dass andere Adlige auf einfache Bürger herab blicken und sie wie minderwertige Mitglieder der Gesellschaft behandeln. Aber glaub mir – wir sind nicht alle so. Wenn wir doch alle zusammenarbeiten würden...", er seufzte tief und ging auf Viola zu. Die erschrak erst kurz, doch Fuegoleon legte fürsorglich eine Hand auf ihre Schulter. Auch ihr müsse er einige Fragen stellen. Doch erst, nachdem ihre Verletzungen versorgt worden wären.

„Die zwei sind doch komplett wahnsinnig...", dachte ich bei mir. „Hinter uns brennt alles ab, aber die wollen tatsächlich noch weiter kämpfen?!"

Gerade, als ich mich fragte, ob die beiden noch alle Tassen im Schrank hatten, beschwor Rosi den ersten Angriffszauber und auch Mereoleonas Feuerfäuste flogen in die Richtung ihrer Gegnerin.

Mit einem tiefen Seufzer drehte ich mich zu dem brennenden Gebäude um. Dass Mereoleona hier, ob mit oder ohne Absicht, alles in Flammen gesteckt hatte, war nicht gut. Auch wenn der illegale Pelzladen am äußeren Rand des Schwarzmarktes stand, war dieser dennoch so dicht und verwinkelt bebaut, dass sich dieses Feuer sehr schnell noch weiter ausbreiten konnte. Vor allem unkontrolliert. Neben den dicht bebauten Gebäuden, die ohne Dach direkt mit der teils recht niedrigen Decke dieses Felsenkeller artigen Geländes abgeschlossenen, gab es vor allem kleine hölzerne Stände, die ganz mystisch mit schweren gemusterten Stoffen verhangen waren. Auch viele Händler, die direkt auf ihren Teppichen hockten.
„Wenn wegen dem Feuer eine Massenpanik hier unten ausbricht, dann ist das gar nicht gut..."

Faws RisingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt