Am Morgen danach, als der Himmel nach dem Unwetter wieder aufklarte, war auch der Kampf gegen die Bande beendet. Gegen die Bande, die nicht nur einen einseitigen Konflikt gegen die Obrigkeit geführt hatte, sondern auch in einem Konflikt innerhalb der eigenen Gruppe gefangen war. Und dieser Konflikt, der durch die junge Generation kam, wurde ihnen letztendlich auch zum Verhängnis...
Man nahm die drei jungen Bandenmitglieder fest, die zunächst noch versuchten, alles abzustreiten und andere Mitglieder in Schutz nahmen. Keine weiteren Namen nannten...
Am Ende war es überraschenderweise Quinn, der alles auf sich genommen hatte, kaum nachdem er von dem Kampf wieder aufgewacht war. Er sah wohl keinen Sinn mehr in Irgendwas und gestand alles. Bat darum, seine Freunde und andere Bandenmitglieder aus der Sache raus zu lassen.
Doch nicht nur er wurde einige Tage später dem obersten Gerichtshof von Clover vorgeführt und wegen der gesamten Taten der Gruppe – dem illegalen Handel mit Manakristallen, Anwendung verbotener Magie verurteilt und dem Mord an ihrer Anführerin – verurteilt. Neben ihm saß noch jemand. Und dieser jemand war tatsächlich ich...
In jener Nacht, als ich sterbend nach dem Kampf gegen Quinn zusammengebrochen war, war ein weiteres Mal das Glück auf meiner Seite. Fuegoleon hatte wegen seiner Schwester nach Owen rufen lassen, der mich zuerst fand. So überlebte ich ein weiteres Mal eine eigentlich tödliche Verletzung... Magie kann schon was Tolles sein. Dennoch löste ich mein Versprechen gegenüber Fuegoleon ein und stellte mich meinen Taten. Ich hätte es nur gerecht gefunden, dass man auch mich – sowie Quinn – hinter Schloss und Riegel gesperrt hätte. Nicht nur er hatte Leid über andere Menschen gebracht. So auch ich. Doch man hatte anderes mit mir vor. Viel Schlimmeres...
Leise knisterte das Feuer, als ein Scheit Holz hinein geworfen worden war. Gierig züngelte es danach und verschlang es langsam. Spendete in den kühleren Wintertagen eine angenehme Wärme in meinem kleinen Labor. Meinem neuen Heim und auch goldenen Käfig...
Tatsächlich hatte man anderes mit mir vor – was wohl auch an dem ganzen Vitamin B, durch Mereoleona und Fuegoleon, lag. Zuletzt aber auch an Owen, der sich auch für mich einsetzte und mit mir, trotz alledem zusammen arbeiten wollte, da er mein Wissen über Heilkräuter, aber auch meine etwas ungewöhnliche Magie und wie ich den menschlichen Körper damit lesen konnte...
So wurde ich am Ende zu seiner Assistentin und lebte von da in der Hauptstadt. Stellte exklusive Heiltränke her und nahm ihm auch einiges an Arbeit ab – meist die unliebsame Arbeit, die er als meistgefragtester Heilungsmagier gütigerweise an mich abtrat. Oder wohl auch einfach nicht machen wollte; Denn die Obrigkeit hatte tatsächlich banalere Problemchen als meine wehleidigen Kerle aus dem Dorf. Zusätzlich verdarben sie mir die Arbeit auch noch, weil sie wohl auch zu Recht, auf mich herab schauten; Auf eine kleine Kräuterfrau aus dem Außenbezirk, die sich wohl durch widrige Umstände an diesen Posten geschummelt hatte. Und ja, ich konnte sie verstehen. Wobei ich auch ungern auf dem Scheiterhaufen gelandet wäre, oder wohl eher im Kerker...
Aber dieses Leben neue Leben in der Hauptstadt, weit weg von meinem Zuhause und dem Wald, war für mich nur die Hölle auf Erden. Neben den Schuldgefühlen plagte mich nun auch jeden Tag schreckliches Heimweh. Denn das war die Bedingung, unter der ich dem Gefängnis entkam. Mein Wissen und meine Fähigkeiten in den Dienst der Menschheit zu stellen – für den Rest meines Lebens. Ohne eine Chance in meinen Wald zurück zu kehren. Und wenn, dann nur um Heilkräuter zu sammeln...
Viola sah ich seit dem Vorfall und dem Tod ihrer Mutter kaum noch. Hin und wieder, ganz selten, sah ich sie in der Hauptstadt. Doch sie sprach wenig, wenn wir unsere „Waren" tauschten. Ich übergab ihr alle paar Wochen einen Korb mit Heiltränken und Salben für die Leute in meinem alten Dorf, sie mir eine Liste, was dort benötigt wurde. Sie hatte sehr an dem Verlust ihrer Mutter zu knabbern... und ich konnte sie dabei nicht unterstützen.
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Faws Rising
FanfictionOC Fawn hat eigentlich genug damit zu tun, ihren Wald vor Wilderern zu verteidigen, die seit kurzem vermehrt für gutes Geld auf dem Schwarzmarkt Tiere töten. Vor allem Fleischfresser, wie Wölfe deren Fell in diesem Bereich des Waldes einen silbrigen...