Das dumpfe Dröhnen in meinem Kopf war schon lange verstummt, als ein Lichtstrahl in meine Dunkelheit fiel.
„Ist das... das Ende? Das Licht in das jeder geht, von wo niemand mehr zurück kommt?"
Doch es war nicht so, dass ich vom Licht angezogen wurde. Es bereitet sich einfach aus. War grell und unangenehm, weshalb ich eher davor zurück wich. Ich merkte wie ich dabei stolperte und zu fallen drohte. Ich gab einen erschrocken Aufschrei von mir und spürte, wie ich in die Tiefe stürzte.
Das war der Moment, in dem ich die Augen aufschlug und hoch fuhr.
Mein Herz raste wie wild und eine unbekannte Panik machte sich in mir breit. Ich fasste mir an die Stirn - ich war schweißgebadet. Mein Kopf war leer. Ich erinnerte mich kaum mehr an das, was passiert war. Nur schwammig an einen Kampf und...
„Ich... Ich wurde verletzt. Schwer sogar... Ich... Ich sollte doch tot sein", murmelte ich erschrocken. „Aber..."
Ich blickte an mir herab. Bemerkte, dass ich in einem Bett lag und eine dünne Decke meine Beine bis zu meinem Schoß bedeckte. Auch meine Kleidung hatte man durch ein einfaches Nachthemd in einem ausgewaschen Grün getauscht. Zögerlich schlug ich die Decke zurück und fasste an das Hemdchen. Ich schlucke, als ich es langsam hoch zog. Eine große Narbe prangte dort, wo mich die Ranken durchbohrt hatten. Ungläubig strich ich darüber.„Es... Es ist wirklich verheilt. Irgendjemand hat mich geheilt... Aber... Wer?" Ich blickte auf und sah mich unsicher um. Ich war allein in einem mir fremden Raum. „Und wo bin ich?"
Von meinem Bett aus konnte ich zu meiner rechten die Zimmertür sehen. Am Fußende des Bettes stand ein einfacher Holzstuhl. Zwei weitere Stühle samt Tisch standen unter dem geöffneten Fenster auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes. Durch das offene Fenster kam neben etwas Licht auch frische Luft herein.
„Und wo ist Mereoleona? Ob es ihr gut geht? Vor allem nachdem ich ihr..."
Ich zuckte. Mit einem Mal hatte mich diese Erinnerung wieder eingeholt und sich in ein schemenhaftes in meinem Bild eingefügt, sodass die Ereignisse langsam greifbarer wurden. „Wir zwei hatten einen Kampf. Als ob sie mich testen wollte. Doch dabei hab ich sie am Bein verletzt... Und dann war da noch diese Frau mit Maske." Ich begann nervös zu zittern. Die innere Unruhe breitete sich weiter aus und ich klammerte mich am Stoff meiner Kleidung fest. „War das wirklich Rosi? Hat sie mich tatsächlich angegriffen und fast getötet? Aber... warum jetzt? Warum nicht schon viel früher? Oder... habe ich mich getäuscht? Aber das Brandmal an ihrem Handgelenk..."
Das Brandmal war dem, das ich damals, nach dem Angriff auf ihren Laden, versorgt hatte zu ähnlich. Dann noch die Sache mit den Zauberkreisen. Laut Viola nutzte Rosi diese oft... und die verschiedenen Magietypen, die Rosi allen Anschein nach beherrschen konnte. Da würde Violas Aussage, dass ihre Mutter Pflanzen beeinflussen konnte wieder mit meiner Beobachtung von Rosis vermeintlicher Feuermagie zusammen passen. Doch noch immer sträubte ich mich, das zu glauben.
Langsam schob ich das Nachthemd wieder runter und schwang ich meine Beine aus dem Bett. Ich tapste zum Fenster, um nach draußen schauen zu können. Durch die Aussicht erhoffte ich mir erschließen zu können, wo ich war.
Doch der Blick von oben über etliche elegante Häuser, große Plätze, auf denen geschäftiges Treiben herrschte, und enge Gassen war mir fremd. Ich legte den Kopf schief. „Keine Ahnung, wo ich hier bin", murmelte ich enttäuscht. „Könnte eine der größeren Städte nahe der Hauptstadt sein. Oder gar die Hauptstadt selbst. Obwohl ich mich dann frage, wie ich hier lebend hergekommen bin." Ich stützte nun meinen Kopf auf meine Unterarme. „Kann auch sein, dass einige Zeit vergangen ist und ich nachträglich hierher gebracht wurde. Aber trotzdem... Mereo beherrscht keine Heilungszauber – das weiß ich. Wie kann es also sein, dass ich den Angriff überlebt habe?"
Ein tiefes Seufzen entwich mir und ich wandte meinen Blick von draußen wieder ab. Tapste zielstrebig zur Zimmertür. Ich fühlte mich zwar immer noch schlapp, aber fit genug um mich weiter umzusehen. Ich wollte wissen, ob Mereo auch hier irgendwo war. Wollte sie wieder sehen.
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Faws Rising
FanfictionOC Fawn hat eigentlich genug damit zu tun, ihren Wald vor Wilderern zu verteidigen, die seit kurzem vermehrt für gutes Geld auf dem Schwarzmarkt Tiere töten. Vor allem Fleischfresser, wie Wölfe deren Fell in diesem Bereich des Waldes einen silbrigen...