Two Attributes? -I

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Es waren inzwischen etwa zehn Tage vergangen. Immer noch war es eisig kalt draußen und Schneegestöber stand an der Tagesordnung.
„Also wenn du mehr darüber wissen magst, dann kannst du dir gerne ein paar Bücher ausleihen."Es war später Nachmittag und ich folgte Rosi die Treppen nach oben in ihre Wohnung. Gleich am oberen Treppenabsatz standen wir imgroßen Wohnraum. Nach rechts führen zwei Türen zu den Schlafzimmern, gegenüber ins Bad. Schräg links von den Treppen aus befand sich die offene Küche mit großem Kamin, der dem davorliegenden Wohnraum auch gut Wärme in den kalten Tagen spendete.

Die hintere Wand des Wohnzimmers war deckenhoch mit Büchern in Regalen vollgestellt. Zielstrebig folgte ich Rosi dort hin und warf dabei achtlos meinen Umhang über einen der Stühle am Esstisch.

Rosi hatte eine beachtliche Sammlung an Büchern über Magie, Mana und auch Zauberkreise. Unter anderem entdeckte ich, als ich ihre Sammlung – wie immer mit offenen Mund – begutachtete, auch ein abgegriffenes Werk über magische Artefakte und Kristallmagie. „Könnte interessant sein", murmelte ich zu mir und legte mit zusammengekniffenen Augen den Kopf schief.

Rosi hatte unterdessen gezielt einige dicke Schmöker aus ihrer Buchsammlung gezogen und legte sie vorsichtig auf den Schreibtisch vor den Regalen.
„Die hier könnten interessant sein für dich", sagte sie mit Blick auf das Buch, das sie gerade auf den Tisch legte. „Es bezieht sich allgemein auf Gewittermagie. Und hier haben wir Bücher über Zauberkreise. Einmal die Grundlagen und Allgemeines." Zwei weitere dicke Bücher landeten auf dem Stapel.

„Sag mal, darf ich mir das hier auch ausleihen?" Ich deutete auf das abgegriffene Buch, das ich bis eben gebannt angestarrt hatte.

„Artefakte und Kristallmagie", murmelte Rosi, als sie sich eine ihrer aschblonden Haarsträhnen hinters Ohr strich. Ihr Blick wanderte von besagtem Buch im Regal zu dem Stapel Bücher auf ihrem Tisch. An ihrem angestrengten Blick erkannte ich nun deutlich, dass sie jetzt erst bemerkte, was sie mir da für eine Auswahl an Lesestoff zusammen gestellt hatte.

Fragend legte sie Daumen und Zeigefinger ihrer linken Hand ans Kinn und wollte wissen, wofür ich die Bücher denn brauchen würde. „Planst du wieder, dich mit diesen unheimlichen Kerlen anzulegen, Fawn?"

„Ähm?" Ich fühlte mich ertappt. Und mein Talent das zu verstecken hielt sich sehr stark in Grenzen. Dennoch versuchte ich mich zu erklären: „Ich möchte.... Ich möchte mich vorbereiten. Ich will mehr über diese Magieformen lernen, die diese Leute benutzten – vor allem über diese Zauberkreise – um gegen die das nächste Mal anzukommen." Ich hob betont den Zeigefinger meiner rechten Hand und hielt ihn mir an die Schläfe. So dachte ich, würde ich eine geistvolle Gestik machen, um meine halbwegs ausgereiften Pläne glaubwürdiger wirken zu lassen. „Ich sammle quasi Informationen über den Feind. Ich bereite mich vor."

Doch Rosi durschaute mich mit einem Blick und schlug energisch die flache Hand auf den Schreibtisch, was nicht nur mich, sondern auch den Stapel Bücher, erzittern ließ.

„Dir ist doch nicht mehr zu helfen", begann sie laut zu schimpfen. „Du weißt schon noch, was passiert ist, als du dich das erste Mal mit diesen Kerlen angelegt hast? Geradeso bist du davon gekommen."

Ich wollte gerade einwerfen, dass ich mich ja genau deshalb besser vorbereiten müsse, doch die Mutter meiner Freundin ließ mich nicht zu Wort kommen. „Oder was mit meiner Tochter passiert ist. Nicht nur, dass du dich selbst in Gefahr begibst, auch Viola hast du da mit rein gezogen, so dass sie in der Stadt bedrängt wurde. Was da hätte alles passieren können?!"

Rosi war wegen dieser Sache immer noch sauer. Natürlich war auch diese Angelegenheit bis zur ihr durchgedrungen, bis sie wieder zu Hause ankam. Unser Detektiv-Spiel hatte Viola und mir richtigen Ärger von Rosi eingebracht. Doch leider nur das; Auf die Frage, woher der Hüne sie kennen würde – da er ja Viola für Rosi gehalten hatte – wusste sie keine Antwort. Die Mutter hatte es mit einem Schulterzucken abgetan und war der Ansicht, dass man sich als Händler untereinander flüchtig kennen würde. Mehr nicht.

Faws RisingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt