Der nächste Tag begann früher als erwartet. In dem aufgeregten Stimmengewirr, das vor ihrem Zelt stattfand, konnte Peter schon erahnen, dass es heute ein langer Tag werden würde. Die meisten Festivalbesucher hatten heute anscheinend schon ausgeschlafen oder waren so aufgeregt, dass sie den Start des Tages nicht mehr abwarten wollten.
Peter saß aufrecht im Schlafsack und hörte das Lachen ein paar junger Mädchen direkt vor ihrem Zelt, das Klappern von Geschirr, das Öffnen und Schließen von Reisverschlüssen an Zelten und das Schnarchen von Bob, den das ganze Gewusel ziemlich kalt zu lassen schien.
Peter beugte sich zu Bobs Gesicht herunter und beobachtete seinen Freund noch einen Augenblick beim Schlafen. Bob lag auf der linken Seite mit dem Rücken zu Peter und hatte seinem Kopf auf einen dicken Pullover von Peter gebettet. Seine blonden Locken fielen ihm ins Gesicht und er sah entspannt aus.
Peter lächelte. Er liebte es, Bob beim Schlafen anzusehen. Dann konnte er nicht peinlich berührt wegsehen oder ihn gleich wieder mit Küssen bedecken, wie sie es gerne taten, wenn sie allein waren.
Die letzten Wochen waren sie meistens genau zwischen diesen beiden Extremen hin und her geschwankt. Waren sie in der Stadt oder am Strand unter Leuten oder bei Peter oder Bob zuhause, wenn die Eltern anwesend waren, hielten sie sich, wenn möglich fern voneinander, um nicht aufzufallen. Manchmal warfen sie sich heiße Blicke zu und versuchten dann trotzdem, die Reaktionen zu verstecken.
Waren sie hingegen allein oder unbeobachtet, war es, als explodierten die angestauten Gefühle und es gab kein Halten mehr. Sie küssen und berührten sich, fielen erregt übereinander her und genossen ihre Zweisamkeit in vollen Zügen.
Diese Grenze hatten sie sich, ohne es abzusprechen, selbst auferlegt. Auf der einen Seite gefiel Peter die Geheimnistuerei ein bisschen. Das Verstecken, die heimlichen Blicke, der Reiz des Erwischt werden.
Auf der anderen Seite fiel es ihm auch schwer, es vor seinen Eltern geheim zu halten, nicht Bobs Hand zu nehmen oder ihn zu berühren, wenn er es grade fühlte und nicht mal Kelly erklären zu können, dass es kein anderes Mädchen war, dass er nun datete, sondern sein bester Freund.
Kelly hatte versucht wieder Kontakt mit Peter aufzunehmen, als sie erfahren hatte, dass ihr Fall vorbei war. Sie hatte davon in der Zeitung gelesen und sich Sorgen um Peter gemacht, als sie von der Schießerei in den Höhlen erfahren hatte.
Peter hatte sich einmal mit ihr getroffen und ihr war sofort aufgefallen, wie glücklich Peter wirkte. Auf ihre Andeutung hin, er würde sicher nun eine andere daten, hatte Peter nur den Kopf geschüttelt, was ihm Kelly natürlich nicht geglaubt hatte. Auf ihre Frage, wie es Bob ging, hatte Peter nur ein kurzes „Gut" herausgebracht, was bei Kelly für einen stechende Blick gesorgt hatte. Auf seine Antwort war sie dann zum Glück aber nicht näher eingegangen. Peter war sich fast sicher, dass sie etwas ahnte, aber sie würde ihn nicht drängen, es ihr zu erzählen. Das hielt er ihr zugute.
Bob grummelte leise im Schlaf und schien langsam wach zu werden. Schnell drückte Peter dem noch schlaftrunkenen Bob einen Kuss auf die rechte Wange.
„Guten Morgen, Schlafmütze" flüsterte er liebevoll, als Bob die Augen aufschlug. Sofort stahl sich ein Lächeln auf Bobs Lippen.
„Morgen, mein Hübscher" grinste er und ließ seine Hände zu Peters Gesicht wandern. Mit dem Daumen strich er langsam über Peters Wange. „Schon ausgeschlafen?"
„Wir sind wohl die letzten, die noch im Zelt sind" antwortete Peter und nun hörte auch Bob die Geräusche von draußen.
„Wann musst du dich beim Wettbewerb angemeldet haben" fragte Bob und schaute auf seine Armbanduhr.
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Drei ??? (2) - Summer Heat
Fanfiction|DREI ???| Peter und Bob sind frisch verliebt und brennen darauf, ein aufregendes Wochenende in der Wüste zu verbringen. Das Festival "Summer Heat" lockt mit mitreißenden Bandauftritten für Bob und einem aufregenden Skatewettbewerb für Peter. Gemein...