33. Sky and Sand

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Peter hatte Justus und die anderen schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Die Blase, in der er sich mit Bob befand, war einfach zu schön, um sie verlassen zu wollen. Erst hatten sie nur getanzt. Bob hatte ab und zu seine Hände an Peters Arme und seinen Körper gelegt und auch Peter hatte Bob wie zufällig immer wieder berührt und schließlich hatten sie strahlend lächelnd und euphorisiert voreinander gestanden und nichts in der Welt hatte sie mehr interessiert. Nicht die Menge um sie herum, nicht ihre Freunde und auch nicht Justus, vor dem sie sich eigentlich hatten zurückhalten wollen.

Bob reckte seinen Kopf Peter entgegen und Peter ließ seine Finger glücklich in Bobs blonde Locken fahren. Seine Lippen suchten die seines Freundes und legten sich auf die salzige Haut, die warm und feucht an dieser Stelle war und ihm ein prickelndes Gefühl in der Leistengegend beschwerte, als er diese fordernd küsste. Bobs Hände wanderten an Peters Rücken hinab und blieben mit zwei Fingern unter dem Hosenbund, auf seiner nackten Haut liegen.

Diese Nacht war nur für sie zwei gemacht und dabei ging es Peter gar nicht so sehr darum, mit Bob im Zelt zu verschwinden und sich nackt aneinander zu schmiegen, sondern um das Gefühl, dass sie beide verband, als sie in einer engen Umarmung mitten in der Menge ihre Nähe zueinander genossen. Trotzdem lag eine fühlbare Spannung in der Luft, und Peter war nur allzu gewillt mitzugehen, als Bob ihm ein erregtes „Ich will dich" ins Ohr flüsterte.

Auf dem Weg zum Zelt musste Peter an ihr erstes Mal denken, damals, kurz nach dem Abschluss des Falles „Drachenhöhle", in der Bob und er nur knapp einer Katastrophe entkommen waren. Bob war damals schon etwas sicherer gewesen, bei dem was er wollte, und hatte Peter, der etwas unsicherer gewesen war in den meisten Situationen die Führung überlassen. So war es gekommen, dass es bisher immer Peter gewesen war, der den aktiven Part bei ihnen übernommen hatte. Doch als Bob ihn an diesem Abend sanft in den ausgebreiteten Schlafsack drückte und ihm beinahe gierig mit Küssen bedeckte, fand Peter, dass es an der Zeit war, die Kontrolle auch mal abzugeben,

„Ich möchte, dass du heute führst", flüsterte er aufgeregt und registrierte Bobs kurzes Zögern.

„Bist du dir sicher", fragte sein Freund. „Es macht mir nichts aus, unten zu liegen."

„Ja, ich möchte es!", bestätigte Peter und sah das leichte Lächeln auf Bobs Lippen.

„Was immer du willst, Peterchen", grinste Bob und fing an Peter weiter zu küssen. Sein Mund wanderte von Peters Lippen über seinen Hals und den Ausschnitt seines T-Shirts. Peter spürte Bobs Hände an seinen Seiten und schloss genießend die Augen. Bobs Finger wanderten über die Seiten unter dem Shirt zu Peters Brust und hoch zu seinem Hals. Sanft begann Bob Peters Oberkörper zu verwöhnen, ihn zu berühren, mit seiner Zunge zu streicheln und seine Haare über seine inzwischen freigelegte Brust zu streichen.

Peter atmete hörbar und versuchte sich zu entspannen; sich der Situation ganz hinzugeben. Er dachte an all die Momente, in denen er Bob schon sein Leben anvertraut hatte und er ihm seines. Er wusste, Bob würde ihm niemals weh tun und doch war er aufgeregt.

Ein weiteres Mal fragte Bob nach: „Bist du dir sicher?", und Peter antwortete „Ja, bin ich!"

Die Hitze, die Peter spürte, als sie sich vereinigten, war mehr als die bloße Erregung, die ihn durchströmte, als er seinen Freund und Liebhaber in sich spürte. Es war die Gewissheit, dass das, was sie verband, so wundervoll und echt war, dass er es am liebsten mit der Welt teilen wollte. Dass er sich nicht vor seinen Eltern mit Bob zurückhalten wollte, wenn er Lust empfand, ihn zu küssen. Er wollte sich auch nicht mehr in der Öffentlichkeit verstecken müssen, wie Jeffrey und Dante es taten und Bobs Hand halten, wenn sie spazieren gingen. Er wollte das Gesamtpaket einer Beziehung.

Liebevoll griff Peter in Bobs Haare und zog seinen Mund an seinen heran. Der Kuss, gepaart mit den sanften Bewegungen ihrer Lenden, ließ Peter in einen Rausch eintauchen, aus dem er, wenn es möglich gewesen wäre, erst viel später erwacht wäre. Doch als Bob über ihm tief aufstöhnte und seine Zunge noch einmal tief in Peters Mund eintauchte, konnte er nicht mehr an sich halten und tauchte so einige Sekunden später glücklich und erschöpft aus den Tiefen seiner Trunkenheit auf und fand sich neben Bob liegend im Zelt wieder.

Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander und hielten sich an den Händen. „Es war wunderschön", durchbrach Peter schließlich die Stille und drehte seinen Kopf zur Seite. Bob sah ihn aus glasigen Augen an. Peter stutzte.

„Hey, alles okay?", fragte er besorgt.

„Wie sieht unsere Zukunft aus?", fragte Bob wie aus heiterem Himmel. Peter war es gar nicht aufgefallen, dass auch Bob sich anscheinend Gedanken über ihre Zukunft gemacht hatte.

Wie gut, dass Peter ihm nun eine Antwort geben konnte. Er drückte Bobs Hand ganz fest und strich ihm mit der anderen Hand über die Wange.

„Du bist mein Freund und ich will, dass es alle wissen!", antwortete er mit fester Stimme. „Ich will nicht wie Dante enden, der eine Lüge lebt, um seine Karriere nicht zu gefährden. Ich kann ihn ja verstehen, aber ich bin so nicht. Ich kann so ein Geheimnis nicht für mich behalten. Und ich will das auch gar nicht. Ich... ich liebe, dich Bob Andrews." Bob schluckte sichtbar und nickte dann.

„Ich will das auch nicht! Denn ich liebe dich auch, Peter Shaw."

Peter grinste. „Schön, dass wir das geklärt haben", feixte er und beugte sich zu Bob hinunter. Der zog den nackten Peter auf sich und verwickelte ihn in einen langen Kuss. Es war schon spät und das Festival neigte sich seinem Ende zu, als sie schließlich glücklich und zufrieden einschliefen.


Drei ??? (2) - Summer HeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt