Drei ??? (2) - Summer Heat

31 . Rettung

„Dante, Schatz!", hörten sie plötzlich eine weitere Stimme aus der Menge. Die Leute drehten sich um und formten eine Gasse, um das junge Mädchen hindurchzulassen, dass nun auf den großen Skater zugelaufen kam.

In ein paar Schritten war sie bei ihm und fiel ihm in die Arme. „Ich habe dich schon gesucht, Liebling", säuselte Nancy und Dante schaltete blitzschnell. Er hob Nancy hoch und küsste sie.

Peter, Jeff und Sam starrten die beiden mit offenen Mündern an. Jeff wusste nicht, ob er sich bei Nancy bedanken, oder sie von seinem Liebsten fortzerren sollte. Für den Moment entschied er sich für das Erstere.

„Nein, das stimmt nicht", rief nun Sam in die Menge. „Dante und Jeffrey..."

„Haben mich vor dir gerettet, du Lustmolch!", schrie Nancy Sam an. „Du konntest deine Finger nicht von mir lassen, obwohl ich mit Dante zusammen bin, und darum wolltest du dich rächen." Theatralisch schlug sie die Hände über den Augen zusammen und Dante nahm sie in den Arm.

„Aber ich...", fing Sam an, doch einige große Männer hatten sich aus der Menge gelöst und nahmen Sam in ihre Mitte und brachten ihn so zum Schweigen.

„Ich rufe jetzt die Polizei", meinte der Moderator kopfschüttelnd und kramte nach seinem Telefon.

„Und wir sollten uns irgendwo hin verziehen, wo es ein wenig ruhiger ist", meinte Justus zu seinen Freunden. Damit waren alle einverstanden.

Um ungestört reden zu können, hatten sich die Drei Fragezeichen, Dan und Jeff und auch Nancy, Ryan und Stella im VIP-Bereich hinter Dantes Wohnwagen eingefunden.

„Unglaubliche Geschichte", meinte Ryan, als Justus ihn und Stella über die neuesten Vorkommnisse in Kenntnis gesetzt hatte.

„Ihr hattet echt Glück, dass alles so glimpflich ausgegangen ist", fügte Stella hinzu.

„Mir gefällt nur nicht, dass Dante und Nancy jetzt offiziell ein Paar sind", schmollte Jeffrey.

Dante lachte. „Keine Angst, ich mache bald wieder Schluss mit ihr!"

„Hey, ich bin auch noch hier!", grinste Nancy und die Jungs lachten.

„Ich bewundere dich, dass du so schnell geschaltet und uns Rückendeckung gegeben hast, Just! Ohne dein Wort hätte man uns die Dreiecksbeziehung vielleicht nicht geglaubt", meinte Peter.

„Ehrensache", meinte Justus und wurde ein bisschen rot dabei. Seine Freunde wussten natürlich, wie ernst er es mit der Wahrheit nahm. Aber manchmal musste man auch mal eine Ausnahme machen.

„Wie sieht es eigentlich an der Wettbewerbsfront aus?", fragte Jeff, der das Ende der zweiten Runde lieber in Dantes Wohnwagen verbracht hatte.

„Nachdem Victor Colfari geendet ist, wäre eigentlich Sarah dran gewesen, aber die war mit Nancy und Peter im Waschraum", erklärte Ryan. „Die nächsten Teilnehmer hatten plötzlich auch alle Probleme, darum gab es eine Pause. Justus und Bob haben uns dann von ihrer Vermutung mit dem Magenmittel erzählt. Und dann stieß auf einmal Sam dazu und erzählte diese wirre Geschichte, dass er dich bei den Häppchen gesehen hätte. Und da du und Dante nicht da wart, stellte er auch gleich die Behauptung auf, dass du bestimmt bei Dante wärst. Peter hat natürlich gleich gesagt, dass ihr etwas wegen des Wettbewerbes besprechen wolltet."

„Danke Peter", sagte Jeff und fügte hinzu: „Falls das nach der Geschichte noch nicht klar war, Dante und ich sind zusammen. Und um seine Karriere nicht zu gefährden, musste dieses Versteckspiel sein."

Stella lächelte. „Das haben wir schon vermutet. Und gestern hat Ryan euch auf dem Dach gesehen."

„Hoffentlich nur er!", meinte Jeff.

„Ich glaube, der Rest hatte nur Augen für Bob, Peter und Nancy", grinste Ryan und sie lachten. Nur Peter war etwas verhalten. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass Nancy ein wenig zu sehr auf Bob reagierte, als ihm lieb war.

„Wie geht es denn nun mit unserer Saboteurin weiter?", wollte Bob wissen. „Ob sie mitbekommen hat, dass Sam es vergeigt hat?"

„Ich habe die Augen nach ihr offen gehalten und sie nicht gesehen. Aber wahrscheinlich hat sie sich nicht umsonst Hilfe geholt. Sie wollte nicht selbst in Erscheinung treten", vermutete Ryan.

„Wenn Sam nun außer Gefecht ist", fing Justus an und überlegte dann laut, „kann ja nur noch der Komplize von Sam etwas ausrichten."

„Und den haben wir vielleicht auf Band", grinste Nancy.

Justus Augen wurden groß. „Wie meinst du das?"

Zufrieden fischte Nancy eine kleine Tonbandkassette aus ihrer Hosentasche. „Dante, hast du ein Gerät zum Abspielen?"

Wie die Indianer ums Feuer, saßen die Freunde vor dem winzigen Kassettenrecorder, den Dante aus dem Wohnwagen geholt hatte, und lauschten der Aufnahme, die Nancy vor den Spinden aufgezeichnet hatte.

„Da bist du ja endlich", flüsterte eine vertraute Stimme. „Die Dame mit dem Servierwagen war schon da und ein paar Leute haben schon was gegessen."

„Reg dich ab! Ich wurde noch aufgehalten." Die Qualität der Aufnahme war mäßig, aber Sams Stimme war unverkennbar. „Hier, ich sorge für die Ablenkung und du sprühst das Zeug auf die Häppchen. Und sei vorsichtig, dass dich dabei niemand sieht. Danach wischt du alle Finderabdrücke ab und entsorgst das Ding. Wenn du es schaffst, im Zelt von diesem Jeffrey. Der scheint hier neben den Favoriten unser größter Konkurrent zu sein. Er hat Platz 194."

Peter vernahm von Jeffrey ein leises Grunzen, als Sam seinen Plan erklärte, in dem er offen zugab, Jeffrey für den Anschlag verantwortlich machen zu wollen.

„Hier steht, man muss das mit Wasser mischen?"

„Ach, das geht auch so! Los jetzt, Vic! Oder willst du deine Chance auf einen guten Platz aufgeben?"

Dante schaltete das Gerät aus und sah in die Runde. „Ich denke, das ist eindeutig. Victor Colfari ist unser Komplize. Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob er weiß, wer der Drahtzieher ist. Also, könnte er Wendy identifizieren? Oder ist er nur Mittel zum Zweck gewesen?"

„Wir könnten ihn fragen und für uns arbeiten lassen. Er scheint mir eher eine biegsame Persönlichkeit zu haben", schlug Bob vor.

„Du willst Wendy eine Falle stellen?" Peter sah Bob verwundert an.

„Ja, klar, so machen wir das doch immer", grinste er.

„Dann sollte die nächste Runde wie geplant stattfinden", schlug Justus vor. „Und wenn Wendy noch nicht fertig ist, mit ihrem Spielchen, dann muss sie aus ihrem Versteck kommen."

„Wie willst du das den Teilnehmern erklären, die heute nicht dabei sein konnten?", hakte Nancy nach.

„Wir sagen, dass Salmonellen in den Häppchen waren und entschuldigen uns. Ganz offiziell. Alle, die heute nicht starten konnten, dürfen morgen früh noch einmal fahren. Die letzte Runde verschieben wir auf den Nachmittag", schlug Dante vor.

„Und alle anderen halten die Augen offen", ergänzte Justus.

„Klingt nach einem Plan. Und was machen wir heute Abend?", fragte Jeff.

„FEIERN", klang es im Chor.