Drei ??? (2) - Summer Heat

30. Little white lies

Jeffrey und Dante gingen beschwingt zu den anderen Teilnehmern zurück. Jeff dachte tatsächlich, dass nichts an diesem Tag seine gute Laune verderben könnte. Bis er die Ansammlung von Menschen vor dem Skaterzelt sah. Mit bösen Vorahnungen beschleunigte er seinen Schritt und schloss zu Peter und den anderen auf.

„Was ist hier los?", fragte er besorgt.

Peter schaute ihn erschrocken an. „Wo warst du?"

„Unwichtig. Warum sehen mich alle an?", fragte er, als er bemerkte, dass es schlagartig ruhig geworden war.

„Er war es, ihn habe ich gesehen!", rief auf einmal Sam Leary und zeigte mit dem Finger auf Jeff. Der sah verwirrt in die Runde. Justus und Bob machten große Augen, in Peters Gesicht stand die Panik und Sam sah ihn anklagend an.

„Ich habe gesehen, wie er etwas auf die Häppchen gesprüht hat. Dann ist er Richtung Zeltplatz abgehauen!", sagte Sam so laut, dass auch alle umherstehenden ihn hören konnten.

„Was soll ich gemacht haben?", keuchte Jeff perplex. „Ich habe keine Ahnung, wovon der da redet!", verteidigte er sich.

„Jeffrey", sprach ihn nun der Moderator an. „Sam erhebt schwere Vorwürfe gegen dich. Er sagt, dass er dich mit einer Sprühflasche bei den Häppchen gesehen hat, bevor der Wettbewerb losging. Und nun haben einige Teilnehmer schlimme Bauchschmerzen und ich frage mich, was in der Flasche gewesen ist."

„Ich habe nichts auf die Häppchen gesprüht!" Jeff war außer sich. Wie konnte Sam nur so etwas behaupten?

„Okay, kannst du uns sagen, wo du kurz vor dem Wettbewerb gewesen bist?", fragte der Moderator betont ruhig.

„Ich war mit Peter zusammen. Wir sind bei meinem Zelt gewesen, um..." Jeff stockte. Beinahe hätte er sich verplappert. Wenn er jetzt vor allen erzählte, dass er seine Sachen zu Dante gebracht hatte, war es aus, mit der Geheimnistuerei. Das konnte er ihm nicht antun.

„Ich war da, um etwas aus dem Zelt zu holen", vollendete er den Satz.

„Oder um etwas dorthin zu bringen?", unterstellte Sam. „Vielleicht sollten wir einmal nachsehen, ob die Flasche dort ist!" Jeff war sich sicher, Sam grinsen zu sehen.

„Wenn da etwas ist, würde ich wetten, dass du es dort deponiert hast!", funkelte Jeffrey wütend.

„Kinder, Kinder", versuchte der Moderator die Gemüter zu beruhigen. „Wir sehen jetzt einmal gemeinsam nach, ob sich etwas in dem Zelt befindet, okay?"

Wie eine Schar Gänse, folgten die Jungen dem Moderator über den Festplatz bis zu dem Platz, an dem die Zelte der Drei Detektive standen. "Welches ist es?", wollte der Moderator wissen. Jeffrey spürte, wie sich ein dicker Kloß in seinem Hals bildete. Was, wenn sie doch etwas finden würden?

„Keines davon!", hörte er auf einmal Dante hinter sich sagen. Er würde ihm doch wohl kein Alibi geben, oder? Das würde ihn ruinieren!

„Nein, Dante, das darfst du nicht!", entwich es Jeff. Warnend sah er seinen Liebsten an. Der blickte nur milde lächelnd zurück.

„Jeff, es kann nicht ewig ein Geheimnis bleiben!" Aus dem Augenwinkel sah Jeff bereits Sam breit grinsen. Ob er das alles geplant hatte?

„Jeff wohnt nicht mehr in dem Zelt, weil Justus dort heute Mittag eingezogen ist. Er wohnt jetzt bei..."

„Uns!", rief Peter dazwischen. Alle, besonders Dante sahen ihn erstaunt an. „Ja, also", begann Peter, der von der plötzlichen Aufmerksamkeit ein wenig eingeschüchtert schien.

„Jeff und wir haben eine gemeinsame Beziehung", sprang Bob ein und nahm Peters Hand. „Deshalb schlafen wir auch alle drei in einem Zelt."

„Genau," sagte Peter und griff nach Jeffreys Hand „wir haben eine Menage a troi!"

Sam hustete. Justus ergriff das Wort. „Das kann ich bestätigen. Die Drei sind schon lange ein Trio. Und ich bin heute Mittag in dieses Zelt gezogen und habe es seitdem nicht wieder betreten. Meine Freunde können das bestätigen. Und ich werde jetzt nachsehen, ob sich etwas darin befindet. Und wenn dem so ist, muss es jemand drittes im Zelt deponiert haben."

Justus zog den Reißverschluss auf und fand sofort die leere Flasche mit dem Sprühkopf und den Behälter mit dem Abführmittel. Mit einer sauberen Socke griff er danach und ließ sie in dem Beutel des Schlafsackes verschwinden. So konnte die Polizei später die Fingerabdrücke sicherstellen.

„Sehr gut waren die Beweise nicht versteckt", meinte er. „Als hätte sie jemand nur achtlos ins Zelt geworfen."

Der Moderator schien nun auch skeptisch gegenüber Sam zu werden. „Werden wir vielleicht auch deine Fingerabdrücke auf der Flasche finden, Sam?", fragte er, an den nun etwas nervösen Jungen gewandt. „Bestimmt nicht!", grunzte er grimmig.

„Sicherlich war Sam nicht so dumm, seine Abdrücke zu hinterlassen", überlegte Justus laut. „Aber ich bin mir fast sicher, dass er einen Helfer gehabt haben muss."

„Ich werde jetzt die Polizei rufen", meldete sich Dante zu Wort. „Das wird auf jeden Fall Konsequenzen haben. Und du Sam, wirst vom Wettbewerb ausgeschlossen! Auch wenn sich auf der Flasche keine Fingerabdrücke befinden sollten, hast du Jeffrey eines Verbrechens beschuldigt, dass er nicht verübt haben kann, weil er die ganze Zeit über mit Peter und mir zusammen war. Ich werde jetzt mit dir mitkommen, damit du deine Sachen packen kannst. Und wenn die Polizei da ist, wirst du ihre Fragen beantworten."

„Das kannst du nicht machen!", blaffte Sam. "Dann werde ich nämlich allen erzählen, mit wem du deine private Zeit verbringst!"

Für einen Moment herrschte absolute Stille. Jeffrey spürte, wie sein Herz raste. Würde Sam sie wirklich verraten? Inzwischen hatte sich schon eine große Traube um sie gebildet, da der Streit zwischen ihnen nicht unbemerkt geblieben war.

„Ich habe nichts Unrechtes getan!", sagte Dante und Jeff spürte, dass er sich wie beim Gang zum Galgen fühlen musste. Er ahnte, was kommen würde und spürte, wie sich die Schlinge um seinen Hals immer weiter zuzog.

„Wer ist es?", fragte eine neugierige Stimme aus dem Publikum. Sam grinste breit. Er hatte nichts mehr zu verlieren.

„Es ist..."