Drei ??? (2) - Summer Heat

38. Desert Dust

Bob hatte ungefähr die Hälfte der Treppe hinter sich gebracht, als er unter seinen Füßen eine Bewegung spürte, die nicht von seinen Schritten kam. Abrupt blieb er stehen. Von über ihm sah er durch die Rillen des Metalls Schatten näherkommen und hörte eine Stimme rufen: „LAUF!"

Bob machte auf dem Absatz kehrt, als seine Beine unter den Schwingungen der Treppe kurz ihren Halt verloren und er mehrere Stufen auf einmal hinunterstolperte. Dann spürte er plötzlich eine Hand in seinem Rücken, die ihn nach vorne warf und er wäre fast hingefallen, hätte er sich nicht am Geländer festgekrallt und die beiden Gestalten, die von oben kamen, vorbeigelassen. Warum nur waren die beiden so ihn Panik? Mit wackeligen Beinen erreichte Bob schließlich das untere Ende der Wendeltreppe und trat ins Freie. Ein plötzlicher Ruck traf ihn von der Seite und riss ihn mit sich, als er einen dröhnenden Laut von Stein auf Metall über sich hörte.

Aus dem Augenwinkel sah er graue Brocken vom Himmel fallen und dicht neben ihm auf den staubigen Wüstenboden aufschlagen. Ein erneuter Ruck ging durch seinen Körper, als jemand ihn weiter von den fallenden Steinen wegschubste, dann selbst stolperte und mit sich zu Boden riss. Hinter ihnen fiel der Wachturm unter ohrenbetäubendem Getöse in sich zusammen und wirbelte beim Aufprall gefühlte Tonnen an Staub auf. Bob, der noch immer im Wüstensand lag, zog sich sein Shirt über das Gesicht und hatte keine andere Möglichkeit als abzuwarten, bis der Staub sich legen würde.

Peter rannte, so schnell er konnte, sprang über umgefallene Stühle und Absperrungen, lief Slalom zwischen anderen Besucher und hatte dabei das metallene Gerippe des ehemaligen Wachturmes fest im Blick, das wie ein Mahnmal über einer riesigen Wolke aus Staub in den Himmel ragte.

‚Bitte, lass ihm nichts passiert sein!', betete Peter mit rasenden Herzen, als er daran dachte, dass Bob genau hierhin unterwegs gewesen war, als sie das letzte Mal Kontakt über das Walkie-Talkie gehabt hatten.

Er erreichte die Stelle, an der der Turm gestanden hatte, zusammen mit Jeffrey, doch der Staub hatte sich noch nicht gelegt und Peter standen bereits die Tränen in den Augen. Der Anblick war erschreckend: Dort, wo einmal der Eingang zum Zelt der Skater gewesen war, lagen die ersten Trümmerteile auf dem Boden. Schwere Brocken waren bis zum Foodtruck gerollt und eine dicke Holzstrebe, die den Boden der Plattform gehalten hatte, hatte nur knapp das Zelt der Skater verfehlt, die nun langsam an die Stelle kamen, an der Peter und Jeffrey fassungslos auf die Verwüstung starrten.

„Wo ist Bob?", fragte Jeff vorsichtig, als er nach Peters zitternder Hand griff.

„Ich... ich... BOB!", rief Peter und konnte doch nicht mehr tun als rufen. Der Staub war so dicht, dass er bei dem Versuch auf die andere Seite zu kommen vermutlich daran gescheitert wäre, dass er über das Geröll hätte klettern müssen. „BOB!", rief er erneut, doch das Einzige war er grade tun konnte, war beten.