35. Reflexions

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Das Quietschen der Tür und das kreischende Geräusch von Metall auf Beton ließen Victor an diesem Morgen in die Höhe fahren. Ein heller Lichtschein fiel von der Tür her in den ansonsten fast stockdunklen Raum, in dem er die letzte Nacht auf einem provisorischen Bett verbracht hatte.

Der dunkle Schatten, der zwischen den Türrahmen aufgetaucht war, schien, gegen das Licht, das von hinten in das Zimmer fiel, noch bedrohlicher. Nur das freundliche „Guten Morgen, Victor" ließ den blonden Jungen aufatmen.

Dante knipste das Licht an und nun sah Victor, dass dieser ein Tablett mit Frühstück mitgebracht hatte. Sofort meldete sich abermals das schlechte Gewissen. Als Dante ihn gestern am späten Nachmittag mit der Sabotage der Häppchen und den Beweisen des Tonbandes konfrontiert hatte, war Victor sofort eingeknickt. Schon, als die Tat begangen war, hatte sich sein Gewissen bei ihm gemeldet und seither dafür bestraft, dass er so dumm gewesen war, jemandem wie Sam einen Gefallen zu tun.

Denn dass Dante nun denken musste, er hätte es nur mit billigen Tricks schaffen können, beim Wettbewerb weiterzukommen, war die schlimmste Strafe für ihn. Der ehemalige Skater und Schirmherr der Veranstaltung war sein Held gewesen, das Idol, dem er nacheiferte, seitdem er das Skaten für sich entdeckt hatte. Und nun stand Victor da, wie der letzte Trottel.

"Hast du einigermaßen gut geschlafen?", fragte der große Mann, der nun das Tablett auf einem kleinen Tisch abstellte und einen zweiten Stuhl heranzog. Victor überlegte kurz. Natürlich hätte er zugeben können, dass er gestern Nacht Angst gehabt hatte, allein in dem dunklen Raum, in den er sich freiwillig begeben hatte, als Dante ihm die Wahl zwischen Anzeige und Mitarbeit gestellt hatte. Dass ihm heiße Tränen die Wangen hinuntergelaufen waren, als er draußen die Musik und die feiernde Menge gehört hatte und er nicht dabei sein konnte, weil er Mist gebaut hatte. Aber das zuzugeben, wäre für ihn eine zu große Schmach gewesen, weshalb er nur stumm nickte.

"Ich habe ein paar Dinge aus deinem Zelt mitgebracht. Deine Waschtasche und Wechselkleidung. Du kannst nach dem Frühstück duschen gehen und wir treffen uns dann bei meinem Wohnwagen. Dann reden wir über die nächsten Schritte, okay?"

Dantes Stimme sprach angenehm ruhig und freundlich auf ihn ein, und Victor wusste, dass es wohl besser war, ihm und den anderen zu helfen, als zu versuchen zu fliehen. Er hatte so immerhin die Chance auf Wiedergutmachung. "Ich werde da sein", versprach er und Dante verließ den Raum. Die Tür blieb diesmal angelehnt.

Es wurde langsam immer wärmer im Zelt und Peter hielt es nicht länger aus

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Es wurde langsam immer wärmer im Zelt und Peter hielt es nicht länger aus. Er öffnete den Reißverschluss, um ein wenig Luft in den stickigen Innenraum eindringen zu lassen. Die Sonne stand bereits hell am Himmel und schickte ihre Strahlen unerbittlich über den Platz mit den Zelten und deren Bewohner. Anscheinend waren er und Bob nicht die Einzigen, die am Abend spät ins Bett gegangen waren. Im Gegensatz zum gestrigen Morgen, war es fast noch still, obwohl es sicherlich schon kurz vor neun Uhr war.

„Hey", hörte Peter eine Stimme aus dem Zelt kommen und zog den Kopf wieder nach drinnen. Bob war inzwischen aufgewacht und setzte sich seine Brille auf. Mit seinen verstrubelten Haaren und müden Augen, sah er einfach nur süß aus, fand Peter und kuschelte sich noch einmal an seinen Freund.

Drei ??? (2) - Summer HeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt