37. Der Wachturm

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Wendy hatte sich im Schatten des Wachturms angeschlichen und war in einer günstigen Sekunde, als alle auf den nächsten Teilnehmer starrten, unter der Absperrung hindurch geschlichen. Mit klopfendem Herzen eilte Wendy die metallenen Stufen der Wendeltreppe hinauf, bis sie das Licht sah, das aus der mannshohen Öffnung am oberen Ende des Absatzes kam, und trat erleichtert wieder nach draußen.

Vor ihren Augen breitete sich die Wüste mit dem Festivalgelände aus. Am Fuße des Turmes lag der Skateparcours mit seiner voll besetzten Tribüne. Die letzte Runde war grade gestartet. Stella Parker war fast am Ende angekommen und erntete ein paar Sekunden später schon tosenden Beifall, für ihre Performance. Viel Zeit würde Wendy nicht mehr haben.

Sie bückte sich und griff nach dem quadratischen, flachen Paket, dass sie in ein Handtuch eingewickelt hier vor zwei Tagen hier deponiert hatte. Als sie das Tuch von dem Spiegel löste, reflektierte kurz die Sonne darin und Wendy wurde geblendet. Schnell neigte sie den Spiegel und konnte nun den Himmel und einen Teil ihres Gesichtes darin erkennen. Ihre Augen sahen traurig aus und sie konnte deutlich die Spuren sehen, die ihre Tränen auf ihren Wangen hinterlassen hatten.

Tränen, die sie nicht um Ryan geweint hatte, sondern um die Zeit, die sie verloren hatte, als sie versucht hatte, ihn zurückzugewinnen, obwohl es schon längst keine Hoffnung mehr gab. Zeit, in der sie jemanden anderen hätte kennenlernen können, um ihm ihre Liebe zu geben. Jemand, der ihre Bemühungen wertgeschätzt und sich über ihre Gesten gefreut hätte. Zeit, die ihr nun keiner mehr zurückgeben würde und für dessen Verschwendung sie nun einen Ausgleich fordern wollte.

Wendy straffte sich und hob den schweren Spiegel hoch. Sie hätte gerne einen kleineren mitgebracht, aber bei der Entfernung war es mit einem großen sehr viel leichter, sein Ziel zu treffen. Noch ein letztes Mal sah sie auf den Parcours und stellte zufrieden fest, dass Ryan grade dabei war seinen Platz auf der Startposition einzunehmen. Sie sah, dass er lachte. Er sah wirklich glücklich aus. Aber hatte er es wirklich verdient, glücklich zu sein? Einen kurzen Moment zögerte Wendy, dann sprang Ryan in den Pool.

 Aber hatte er es wirklich verdient, glücklich zu sein? Einen kurzen Moment zögerte Wendy, dann sprang Ryan in den Pool

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Victor hatte das Mädchen schon eine ganze Weile beobachtet und gesehen, wie sie sich auf den Turm geschlichen hatte. Nun stand er davor Wache und überlegte, ob er nicht doch hinaufsteigen und sie zur Rede stellen sollte. Aber er hatte versprochen, auf Dante zu warten. Nur wieso kam er nicht? Er musste doch seinen Funkspruch gehört haben?

„Dante, wo bleibst du? Das Mädchen ist schon auf dem Turm. Ende", sprach er erneut in das Walkie-Talkie. Doch es kam keine Antwort. Vom Parcours her hörte er den Applaus und wusste, dass nun Ryan an der Reihe war. Er musste etwas tun! Entschlossen schlüpfte er durch die Absperrung und rannte, zwei Stufen auf einmal nehmen, die Treppen hinauf.

 Er musste etwas tun! Entschlossen schlüpfte er durch die Absperrung und rannte, zwei Stufen auf einmal nehmen, die Treppen hinauf

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Drei ??? (2) - Summer HeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt