29. Städtetrip

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„Dante!" rief Jeffrey schon von Weitem, als er seinen Freund am Wohnwagen stehen sah. Er beschleunigte seinen Schritt, um schnell bei ihm zu sein. Den ganzen Morgen hatte er schon ihn verzichten müssen und als er ihn grade hatte fragen wollen, ob ihm seine Choreographie gefallen hatte, war der Vorfall mit dem Mädchen mit den Bauchschmerzen dazwischengekommen.

Und da Dan am Nachmittag mit der Planung der nächsten Runde beschäftigt sein würde, wollte er jetzt wenigstens noch ein bisschen Zeit mit ihm verbringen. Leider bemerkte Jeff zu spät, dass Dante nicht allein war.

Harvey stand neben ihn und sie unterhielten sich. Jeff wollte schon umdrehen, doch Harvey hatte ihn bemerkt und wenn er nun ging, war das sicherlich auffälliger, als wenn er sich eine Ausrede einfallen ließ. Also ging er betont gelassen auf die beiden zu.

„Jeffrey, was gibt es denn?", fragte Dante, der ihn nun auch gesehen hatte, etwas weniger liebevoll als sonst.

„Störe ich euch grade?", fragte Jeff höflich und hoffte, dass einer von ihnen ‚Ja' sagen und ihm die Möglichkeit zur Umkehr geben würde.

„Nein, gar nicht. Was gibt es?", fragte ausgerechnet Harvey. Jeffrey versuchte locker zu klingen, obwohl er, bei der Aussicht zu Lügen, ein mulmiges Gefühl verspürte.

„Ich wollte nur wissen, wie es jetzt weiter gehen wird, wegen des Mädchens mit den Bauchschmerzen. Die anderen Teilnehmer sind bald durch und sie ist noch im Krankenzimmer."

Dantes Gesicht sprach Bände. Es war wohl kein guter Zeitpunkt gewesen, um spontan aufzutauchen. „Ich frag einfach das Mädchen selbst, ob sie sich fit genug fühlt und kümmere mich darum, wenn das okay ist", schlug er deshalb in die angespannte Stille vor und versuchte nur Harvey anzusehen, damit Dan nicht ins Visier geriet.

„Ist schon okay, ich kümmere mich darum. Wir sind hier eh fertig. Dante", nickte Harvey und warf Jeffs Liebhaber einen strengen Blick zu, als er ging.

„Es tut mir leid", flüsterte Jeff entschuldigend, als Harvey außer Hörweite war. „Ich wusste nicht, dass er hier ist. Ich wollte euch nicht stören!"

Dante atmete hörbar aus und deutete dann Jeffrey, ihm zu folgen. „Es ist nicht deine Schuld, Jeff", sagte Dan mit müder Stimme. „Ich bin es auch Leid, mich immer zurücknehmen zu müssen."

Schweigend betraten sie den Wohnwagen. Jeffrey stellte zufrieden fest, dass Dante seine Sachen schon in die Schränke geräumt hatte, als ob er wirklich hier wohnen würde.

„Weiß Harvey von mir?", traute er sich zu fragen, während Dante den Sichtschutz vor den Fenstern zuzog.

„Ich denke, er ahnt es. Sicherlich wusste er bis eben nicht, wem ich mein Herz geschenkt habe. Dass es einer von euch beiden sein musste, hat er aber schon indirekt angedeutet. Ich vermute, er hatte eher Peter im Visier", grinste Dante und beendete seine Runde durch den Wagen.

„Was wolltest du nun wirklich?", fragte Dante nun grade heraus. Er stand vor dem ausgeklappten Bett, auf dem nur eine große Decke mit zwei Kopfkissen lag. Jeffrey schmunzelte. Seine Worte, die er sich zurechtgelegt hatte, untermalte er nur zu gerne mit klaren Gesten.

„Ich habe dich vermisst", sagte er und ließ seinen Zeigefinger an den Windungen der Schlange von der Schwanzspitze bis zum weit aufgerissenen Maul wandern.

„Ich habe mich auch nach dir gesehnt", erwiderte Dante lächelnd. Die Richtung, die dieses Gespräch nahm, gefiel ihm.

„Hamburg", flüsterte Jeff und ließ den Finger weiter über Dans Lippen wandern. Der erfahrene Skater öffnete seinen Mund ein Stück und ließ Jeffs Finger für einen kurzen Moment zwischen Zunge und Gaumen verschwinden, bis er ihn wieder frei gab, damit der seine Reise fortsetzen konnte.

„Amsterdam", hauchte Jeff und schaute dem älteren Mann tief in die blauen Augen. Dabei zog der feuchte Finger eine Spur über Dantes Hals und zog dann den Kragen seines T-Shirts ein Stück nach unten.

Dante biss sich auf die Lippe. Es waren nur Worte, aber die Art, wie Jeffrey sie ihm zuflüsterte, verursachte in Dante eine Vorfreude, die er unbedingt weiter auskosten wollte.

„Stockholm?", fragte Dante begierig. Jeffrey lachte leise. „So weit sind wir noch nicht."

Er zog den Kragen tiefer, so dass genug freie Haut zum Vorschein kam, um auch Jeffreys Vorfreude zu steigern.

„Madrid", wisperte er an Dantes Brust und ließ seine Zunge über dessen Schlüsselbeine wandern.

„Prag", stöhnte Dante auf und griff mit beiden Händen nach Jeffreys Hintern. Der lachte amüsiert auf, als der Ältere ihn hochhob und gegen den Einbauschrank presste. Jeffs Augen funkelten. Dann streichelte er sanft über Dantes kurze Haarstoppeln. „Wien?", fragte er.

„Definitiv" meinte Dante und saugte Jeffreys Unterlippe ein.

„Paris!" grinste Jeff und ließ seine Hände an Dantes Rücken hinunterfahren.

„Reden wir noch von unserem Städtetrip", wollte Dante amüsiert wissen.

„Schon lange nicht mehr", hauchte Jeff und ließ seinen Mund, auf den von Dante niedersinken. Dantes Beine wurden weich, als Jeffrey ihn so leidenschaftlich küsste und er entschied, ihn auf dem Bett abzulegen. Und wo sie schon mal hier waren, begann er auch gleich damit, den Knopf von Jeffreys Hose zu öffnen.

Jeff hatte es mindestens ebenso eilig und seine Finger brauchten nur Sekunden, um es bei Dante gleich zu tun. Stürmisch befreiten sich beide aus den unbequemen Hosen und Dante begann den wunderschönen Körper vor sich liebevoll überall zu küssen.

Jeff wand sich unter seinen Berührungen und streckte sich ihm entgegen, so dass er irgendwann nicht mehr warten wollte. Er sah kurz in die Augen seines Liebsten und sah nur das breite Grinsen.

„Bereit für Stockholm?", fragte Dante grinsend, nachdem sie sich vorbereitet hatten.

„Verdirb jetzt nicht die Romantik", lachte Jeff und griff nach dem Kopf, der über ihm schwebte.

„Nichts liegt mir ferner", lächelte Dante und legte erneut seine Lippen auf die seines Gegenübers, der kurz aufstöhnte, als sie sich vereinigten. Sie versanken immer tiefer in den Kuss, der synchron zu ihren Körperbewegungen immer intensiver wurde. Jeff dachte kurz daran, dass sie vielleicht irgendwann auch ohne Heimlichkeiten und schlechtes Gewissen zusammen in einem Hotel absteigen konnten, ohne abfällige Blicke zu kassieren. Oder dass sie gemeinsam eine Wohnung mieten und darin als Partner zusammenleben konnten.

Wie schön wäre es, wenn er den Duft und das Gefühl weicher Haut auf seiner, immer haben könnte? Wenn er das Kribbeln, dass ihn nun angenehm durchfuhr und die Erregung, die immer stärker in seiner Mitte pochte, immer haben konnte. Wie schön...

„Ich liebe dich", keuchte Dante in Ekstase und auch Jeffrey war fast so weit.

„Ich liebe dich", stöhnte Jeff zurück, und spürte, wie der Körper über ihm dem Gefühl der Entspannung platzmachte.

Die letzte Bewegung hatte auch ihn kommen lassen und er lächelte zufrieden, als Dante neben ihn auf das Bett sank und ihm die feuchte Stirn küsste.

„Ich lass dich nie wieder gehen!", prophezeite Dante.

„Ich will auch gar nicht weg", meinte Jeff lächelnd. „Zumindest nicht ohne dich!"

Drei ??? (2) - Summer HeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt