22. Hailey King

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Bob wartete vor dem Wohnwagen der Hot Pistons auf Sax. Er war viel zu früh und genoss ein wenig die Sonne und einen kalten Orangensaft, den er sich vom Stand mitgenommen hatte.

Er wollte grade für einen Moment die Augen schließen, als eine Stimme ihn ansprach.
„Bob, also wirklich! Was war das denn für eine heiße Nummer gestern!" Stuart ließ sich neben ihm auf einen Sitzsack fallen. „Dabei habt ihr nicht mal was getrunken", grinste er. „Da hatte Jimmy wohl doch recht. Und ich weiß jetzt, warum du nicht wolltest, dass ich mich Nancy nähere", mutmaßte er.

„Wer hat uns noch gesehen?", fragte Bob resigniert. Es war wohl nicht mehr aufzuhalten, dass er sich vor den Jungs erklären musste.

„Alle, denke ich", grinste Stuart. „Ihr wart ja auch nicht zu übersehen. Ich denke, einige Mädchen haben nach eurer freizügigen Nummer ein feuchtes Höschen bekommen", lachte er.

„Stuart", tadelte Bob. „Wir haben das nicht wegen der Show gemacht. Wir waren einfach alle... damit einverstanden."

„Schon okay, für eine heiße Nacht mit Nancy hätte ich vielleicht auch mit meinem besten Freund rumgemacht. Das muss dir nicht peinlich sein", meinte Stuart großzügig und klopfte Bob ermutigend auf die Schulter. „War sie denn gut?", fragte er.

Bob wurde schlecht. So ziemlich alles an diesem Gespräch störte ihn. Dass Stuart dachte, er hätte nur mit Peter rumgemacht, um eine Show abzuliefern, dass er Nancy als Lustobjekt sah und dass er den Sex so ins Bedeutungslose zog, obwohl es ihm sehr wohl etwas bedeutet hatte.

„Hör mal zu Stuart", sagte er und bemühte sich um einen freundschaftlichen Tonfall. „Peter, Nancy und ich haben gestern eine sehr schöne Nacht gehabt, in der wir alle einvernehmlich und voller Respekt füreinander uns gegenseitig unsere Zuneigung gezeigt haben. Es ging auch nicht darum jemanden zu verführen oder etwas zu tun, weil es vielleicht grade en Vogue ist. Es war einfach sehr schön und vor allem Privat. Ich fände es gut, wenn du und die Jungs das respektieren würdet."

Stuarts Auge zuckte und sein Lächeln war schief. Ihm schien nicht zu gefallen, dass Bob ihm weitere Einblicke verwehrte. „Komm schon", versuchte er es. „Ich will ja gar nicht wissen, was du mit Shaw gemacht hast. Das war wohl der Preis, den ihr zahlen musstet. Erzähl mir vom Rest."

Bob stand wütend auf. „Der Preis, den wir zahlen mussten? Hörst du dir eigentlich manchmal zu?", schrie er Stuart wütend an. Vom Lärm alarmiert kamen nun auch Jimmy und Paul aus ihrem Wohnwagen.

„Was ist denn hier los?", fragte Paul, der noch nicht mal angezogen war und nur seine Boxershorts trug.

„Bob tickt grade etwas aus, weil ich ihn auf seine Knutscherei mit Nancy und Peter angesprochen habe", meinte Stuart beleidigt.

„Ach, ist doch keine große Sache", meinte Jimmy. „Ich hab auch schon mal 'nen Typen geküsst, um ein Mädchen zu beeindrucken. Ist doch gut gelaufen, oder", meinte er und grinste Bob an.

Bob spürte, wie sein Herz raste. Warum glaubten alle zu wissen, wie es um ihn und Nancy und Peter stand? Warum konnte sich keiner von ihnen vorstellen, dass er Peter gerne geküsst hatte, viel lieber als Nancy?

„Ich habe Peter nicht geküsst, um Nancy zu beeindrucken!", sagte Bob und bemühte sich darum, das Zittern seiner Stimme zu verbergen. „In diesem Szenario haben Peter und ich Nancy zu uns eingeladen! Wir sind ein Paar und wenn ihr damit ein Problem habt, dann liegt das bei euch, nicht bei uns!", endete er.

Die Stille, die folgte, war unerträglich. Stuart war sprachlos, was selten vorkam. Paul versuchte instinktiv seine Blöße zu bedecken und Jimmy hatte anscheinend Angst Bob anzusehen. Bob beobachtete die Jungen, die eigentlich so etwas wie Freunde geworden waren und es tat ihm in der Seele weh, dass sie sich nun so abweisend verhielten.

Drei ??? (2) - Summer HeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt