𝔷𝔴𝔞𝔫𝔷𝔦𝔤; 𝔪𝔬𝔫𝔦𝔠𝔞 𝔟𝔞𝔯𝔟𝔞𝔯𝔬 - 𝔧𝔲𝔰𝔱 𝔣𝔯𝔦𝔢𝔫𝔡𝔰

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»Wir sind nur Freunde.«

Heißkalte Schauer fahren über meinen Rücken, während ich mich an Monica presse. Ihre Lippen streichen über meine, teilen sie und als unsere Zunge sich berühren, seufze ich wohlig auf und verlange nach mehr.

Ich kann einfach nicht genug kriegen, einfach alles an ihr macht mich süchtig.

»Wir sind nur Freunde.«

»Warte mal, Y/N!«, ruft mich Monica und bei dem Klang ihrer Stimme stellen sich meine Haare auf. Ich bin so hoffnungslos verfallen.

»Monica, was gibt es?«, mit einem Lächeln auf den Lippen drehe ich mich zu ihr um. Als ihre Augen auf meine treffen, bleibt mein Herz kurz stehen und ich versinke in ihnen.

Ihre Augen sind wie meine Lieblingsschokolade. Ohne sie, will ich nicht mehr leben.

Doch wir sind nur Freunde, wie wir die ganze Welt versuchen klarzumachen. Freunde, die sich küssen, die sich in den Armen liegen und nicht loslassen. Nicht gerade das, was die Definition von Freundschaft ist.

»Lewis hat nachher ein Date in der Bar und hat mich gefragt, ob ich ihm - natürlich Undercover - folgen kann. Willst du mir Gesellschaft leisten?«, fragt sie mich. Wie könnte ich bei diesem Blick jemals nein sagen?

»Lewis hat ein Date?«, hake ich nach und sie nickt, während sie sich eine dunkle Strähne aus den Haaren streicht und ich der Bewegung folge. Bilder blitzen vor meinen inneren Auge auf. Bilder, was sie mit ihren Fingern schon alles angestellt hat.

»Ich komme gerne mit, aber wieso geht er nicht allein?«, will ich wissen, weil es mich doch schon verwundert.

Ich dachte, das wäre so ein Ding was Jugendliche machen, wenn sie sich mit einem fremden Jungen treffen.

»Du kennst doch Lewis, er ist eben sehr vorsichtig und sie haben sich im Internet kennengelernt«, erklärt sie und ich nicke. Seit unserem gemeinsamen Dreh bei TopGun sind wir drei eng befreundet, was auch lange nach den Dreharbeiten angehalten hat.

»Klingt vernünftig«, erwidere ich und zucke einfach mit meinen Schultern. Wahrscheinlich würde ich zu allem ja sagen, wenn es heißt, dass ich Zeit alleine mit Monica verbringen darf.

»Du bist ein Schatz!«, freut sie sich und küsst mich kurz, sodass mein Herz stehen bleibt. Viel zu schnell löst sie sich von mir. Kurz erwidert sie meinen Blick, lächelt mich an und lässt mich mit meinem viel zu schnell schlagenden Herz stehen.

»Wir sind nur Freunde.«

Mit etwas Abstand haben wir uns zu Lewis und seinem Date hingesetzt und beobachten sie unauffällig, was mehr Spaß macht, als ich gedacht habe.

Dabei berührt Monica Bein meins und allein diese leichte Berührung reicht aus, um alles in mir kribbeln zu lassen.

»Ich hatte früher auch solche Dates«, spricht Monica gerade und schiebt sich eine Erdnuss in den Mund, während ich an ihren Lippen hänge und mich daran zurück erinnere als sie mich das letzte Mal geküsst hat und wie gut es sich anfühlt, wenn sie es tut.

»Bei den Idioten wundert es mich nicht, dass ich das Ufer gewechselt habe«, lacht sie und amüsiert hebe ich eine Augenbraue. Im Gegensatz zu Monica wusste ich schon immer, dass mein Herz nur für Frauen schlägt.

»Also ich hatte noch nie so ein Date und bin froh darüber, ich glaube meine Freunde hätten mich nur in irgendeine peinliche Situation gebracht«, erwidere ich und Monica schmunzelt.

»Du hast Vertrauen in sie«, lacht sie und ich zucke mit meinen Schultern, bevor ich auch in die Schale greife und mir ein paar Nüsse in den Mund schiebe. Währenddessen spüre ich Monicas Blick auf mir.

»Ist alles okay?«, frage ich sie, als ich die Nüsse runtergeschluckt habe.

Einen Moment zögert sie, befeuchtet ihre Lippen mit ihrer Zunge, bevor sie leise spricht: »Wann musst du wieder los?«

Sofort sinkt meine Laune. Ich wollte nicht daran denken, dass nächste Woche der Dreh für meinen neuen Film beginnt, was heißt, dass Monica und ich uns eine Weile nicht mehr sehen werden.

»Dienstag«, brumme ich und fixiere einen Krümel auf unserem Tisch. Ich will nicht gehen, denn auch, wenn wir nur Freunde sind, will ich mit niemand anderen meine Zeit verbringen, als mit ihr.

»Schon?«, fragt sie und ich nicke. Ich spüre ihren Blick auf mir, aber diesmal erwidere ich ihn nicht.

»Ich gehe kurz auf die Toilette«, sage ich und erhebe mich schnell. Monica ruft meinen Namen, doch ich ignoriere es und bahne mir weiter meinen Weg zu den Örtlichkeiten, wo ich mir erstmal Wasser ins Gesicht spritze.

Es tut weh, so zu tun, als wären wir einfach Freunde. Jedes Mal diese Worte aus ihrem Mund zu hören schmerzt, vor allem, wenn sie mich danach küsst und es sich so anfühlt, als wären wir so viel mehr, als nur Freunde.

Vielleicht tut der Abstand mir auch gut und ich schaffe es, meine Gefühle für die zauberhafte Frau zu unterdrücken. Ich weiß, dass es naiv ist zu denken, doch einen anderen Trost kann ich mir nicht schenken.

Im selben Augenblick geht die Tür auf und durch den Spiegel blicke ich direkt Monica an.

»Was machst du hier?«, frage ich verwirrt, während ich mich am Waschbeckenrand abstütze. Sie kommt auf mich zu und hält meinen Blick durch den Spiegel gefangen.

»Du bist so verdammt stur!«, sagt sie und verwundert ziehe ich meine Stirn kraus.

Was meint sie?

»Verdammt, das mit Lewis war nur eine Ausrede um mit dir ein richtiges Date zu haben, aber jedes Mal wenn ich dich richtig fragen will, dann kommen keine Worte über meine Lippen«, regt sie sich mit ihrem Temperament auf.

»Ich verstehe nicht«, murmle ich, als Monica mich einfach umdreht. Ehe ich anders reagieren kann, hat sie mich auf die Theke des Waschbeckens gehoben, automatisch habe ich meine Beine um ihren Becken geschlungen, während sie zwischen meinen Schenkeln steht.

Erschrocken starre ich in ihre dunkelbraunen Augen, während sie sanft ihre Hand hebt und mir eine Strähne hinter mein Ohr streicht.

»Y/N, ich will nicht, dass wir nur Freunde sind. Ich will mehr«, flüstert sie gegen meine Lippen.

Träume ich?

Ich öffne meine Lippen einen Spalt, um etwas zu sagen, als meine Worte von ihren Lippen gestoppt werden. Leise seufze ich in den Kuss, während ich mich näher an die schwarzhaarige Frau schmiege, unsere Lippen sich im Einklang bewegen und wir das mit unseren Küssen ausdrücken, was Worte nicht können.

»Ich will auch nicht dieses Freunde-Ding«, keuche ich gegen ihre Lippen. Sie lächelt gegen meine Lippen, bevor sie mich wieder küsst. Drängender. Fordernder. Intensiver.

Der Kuss schmeckt nach einem Versprechen. Dem Versprechen nie wieder, nur Freunde zu sein.

i believe i can fly - top gun oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt