Mittlerweile war es fast Nachmittags als Wakatoshi den Vorschlag gebracht hatte etwas zu Essen bevor es zu spät wurde, was Hanabi nicht abgelehnt hatte. Während das Ass sich an einem Stand anstellte, wartete Hanabi geduldig auf einer Sitzbank und nahm in einem günstigen Moment, in dem Wakatoshi nicht hin sah, ihre Tablette.
Sie spürte langsam ihre Erschöpfung wobei sie hoffte, dass ihr Körper es bis heute Abend aushalten würde. Ihr war bewusst, dass es zusätzlich mit ihrer Aufregung zusammen hing und Wakatoshi ihr einfach zu viele Gefühle gegeben hatte.
"Hier.", hörte sie Wakatoshi als dieser sich gegenüber von ihr hinsetzte und ihr eine Schale Nudeln mit Gemüse gab. "Ich wusste nicht was du magst."
"Schon in Ordnung, ich esse so ziemlich alles.", lächelte Hanabi und nahm die Stäbchen in die Hand um zu essen. "Warum hast du mich hier hin genommen?", wollte sie dabei wissen und erhoffte auf ein Gespräch mit ihm. "Du sagtest, dass du Freude daran hast und eigentlich in dem Kunstclub sein wolltest. Sieh es als eine Wiedergutmachung."
Kurz blickte Hanabi in seine Augen, ehe sie ihren Blick senkte und sanft lächelte. "Sobald Tendou und du die Schule verlassen habt, werde ich den Volleyballclub verlassen." "Warum?"
"Mit euch macht es spass, aber was mache ich, wenn ihr nicht mehr da seid? Dann wird es doch zu langweilig..", murmelte Hanabi und hatte nicht nur wegen den diesen Endschluss gefasst. "Volleyball macht mir dank euch wieder etwas mehr spass, aber ich will es nur noch nebenbei als ein Hobby machen, damit ihr diese Freude nicht mehr verliere. Ich bin euch dankbar dafür, dass ihr mich fast schon gezwungen habt eure Managerin zu werden."
Wakatoshi blickte in ihr trübes Gesicht. Zu einhundert Prozent stimmte etwas nicht, soviel war klar. Deswegen wollte er sich auch alleine mit ihr treffen um es heraus zu finden. Nun, er hatte auch irgendwelche Gefühle für sie, welche er nicht einordnen konnte.
Als er Tendou von diesem Vorschlag erfahren hatte, dachte er, es wäre eine dumme Idee. Jedoch hatte sein bester Freund noch belustigt gesagt, wie sehr er Hanabi doch mögen würde. Und Tendou hatte vollkommen recht. Er mochte Hanabi, sehr sogar.
Die Zeit verging wie im Flug. Spät abends hatte Hanabi alles, wirklich alles genau angesehen und sich erst dann mit Wakatoshi wieder auf den Rückweg der Schule gemacht. Dabei hatte sie sich sehr bemüht nicht auf der Fahrt ein zu schlafen.
Wie ein Gentlemen es tun würde, brachte Wakatoshi die Jüngere zu ihrem Zimmer, wobei er sie sie ganze Zeit ansah. "Hanabi, ich weis, es ist nicht passend, aber..kann ich deine Notizen über unser Team haben?"
Fragend blickte Hanabi hoch. "Uhm, ja sicher. Ich schätze du brauchst es für das Oberschulturnier, oder?" Bestätigend nickte das Ass, weswegen Hanabi die Tür öffnete. "Kannst du haben, aber ich gehe kurz ins Bad."
"Sag mir einfach nur, wo es ist.", kam es aus ihm, während Hanabi schon hinter der nächsten Tür verschwunden war. "Erste Schublade bei meinem Pult!", rief sie.
Ohne viel herum zu schnüffeln, öffnete Wakatoshi die besagte Schublade, nahm das Notizbuch hinaus und konnte nur sehen, wie ein Blatt hinaus fiel, welches er gleich von dem Boden auflas. Kurz dachte er, es wäre eine kurze Notiz welche sie noch nicht hinein geschrieben hatte und verengte seine Augen als er ihren Namen las.
Eigentlich mischte sich Wakatoshi in keine Angelegenheiten hinein, doch was er lesen konnte, lies ihn erschrocken auf die Badezimmertür blicken. Ihm wurde nun so einiges klar und schluckte als er über jede einzelne Zeile ging.
Gerade als Hanabi wieder aus dem Badezimmer kam, konnte Wakatoshi das Blatt wieder in die Schublade schieben und hielt das Notizbuch hoch. "Danke."
"Kein Problem.", lächelte Hanabi und begleitete das Ass noch zur Tür. "Und..ich danke dir..für den heutigen Tag..", sprach das Mädchen, stellte sich auf die Zehenspitzen um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben, ehe sie die Tür langsam schloss. "Gute Nacht...Wakatoshi.."
Unfähig etwas dazu zu sagen, blickte Wakatoshi auf die geschlossene Tür. Seine Röte konnte er in diesem Moment nicht einmal vor sich selbst verstecken. Automatisch ballte sich seine Hand zu einer Faust, während sein Herz anfing zu schmerzen. Er kannte solch eine Situation, damals als seine Mutter gestorben war. Er wusste genau, was Hanabi nun durchmachen musste, weswegen es für ihn noch schmerzhafter war.
Hanabi hatte nicht nur ihre Familie angelogen, sondern auch all ihre Freunde. Sie hatte nicht nur einen einfachen Vitamin D Mangel. Nein, es war noch schlimmer als er gedacht hatte. Sein Verdacht, dass etwas nicht stimmte, hatte sich heute bestätigt.
Ihre Zurückhaltung, ihre ruhige Art und ihre Erschöpfungen. All das war die Nachwirkungen durch ihre Diagnose welche sie niemandem jemals erzählen würde. Nun wurde ihm auch klar, warum sie auf Abstand ging und das Volleyball verlassen wollte. Wenn es keine Heilung für sie gab, würde es im Kunstclub nicht auffallen wie viel Kraft ihr Körper verloren hatte.
Wakatoshi merkte, wie sich Hanabi auf das schlimmste vorbereiten würde und wollte nicht, dass es schlimmer werden würde. Nein! Er wollte nicht dass es so weit kam, dass Hanabi unter sie Erde kommen würde! Nicht jetzt, wenn er doch Gefühle für sie hatte!
Ihr Lungenkrebs war doch erst im Anfangsstadion, also konnte er ihr helfen da raus zu kommen! Niemals würde er jetzt zulassen, das Hanabi genauso sterben musste wie seine Mutter. Niemals würde er zulassen, dass Hanabi sich aufgeben würde!
DU LIEST GERADE
Das Künstlerherz Wakatoshi FF
FanficHanabi Miya ist nicht so, wie man sie vorstellen würde. Während ihre beiden Brüder zu den beliebtesten Volleyballspieler gehörten, war sie eher jemand, welche diesen Sport mied. Nicht weil sie es hasste, sondern sie mochte es einfach nicht, da ihre...