Kapitel 6 - Die Nacht danach

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Elodie

Das grelle Licht der Außenwelt weckt mich aus meinem Schlaf, doch meine Augen wollen sich noch nicht öffnen. Ich streike mich vehement und drehe mich demonstrative im gemütlichen Bett auf die andere Seite, wobei meine Hand auf nackte Haut trifft.

Augenblicklich bin ich putzmunter. Erschrocken öffne ich die Augen. Das Zimmer kenne ich nicht und auch sonst kommt mir alles unbekannt vor.

Schließlich drehe ich meinen Kopf leicht, sodass ich zu meinem Gegenüber sehen kann. Sofort spüre ich wie das Blut in meinen Kopf schießt.

»Ethan?«, flüstere ich schockiert. Wie bin ich hierhergekommen? Hatte ich etwa bei ihm geschlafen? Was ist gestern auf der Party passiert? Verdammt! Und wieso zur Hölle trägt er kein Shirt?

Ich bin ihm so nahe wie noch nie. Mein Blick ist direkt auf seine Schulter gerichtet wobei ich jeden Muskel genau betrachten kann.

In dem Moment realisiere ich erst, wo genau sein Arm liegt – auf meinem halb nackten Bauch.
Meine Augenbrauen schießen in die Höhe. Panisch versuche ich aus dem Bett zu kommen ohne ihn aufzuwecken, doch sobald ich neben dem Bett stehe, taucht sofort das nächste Problem auf.
Wieso habe ich nichts an? 

Ich eile aus dem Zimmer in der Hoffnung etwas zum Anziehen zu finden. Im Badezimmer werde ich schließlich fündig - meine dreckige Hose. Ohne Anstalten zu machen ziehe ich sie über.

»Shit.« Ich schlage meine Hand auf den Mund.
Man muss nur Eins und Eins zusammenrechnen können. Ich bin mit Ethan in seinem Bett aufgewacht - ohne Hose! Ich wusste davor ja nicht einmal wo er wohnt... Scheiße. Hatte ich gestern wirklich so viel getrunken, dass ich so dumm war und-. Ich atme tief durch.
Sofort drehe ich den Wasserhahn auf und schütte mir das kalte Nass ins Gesicht.

»Morgen.«, kommt es hinter mir. Vor lauter Schreck schreie ich auf.
Ethan steckt sich seine Finger in die Ohren und zwickt dabei ein Auge zu als würde meine Stimme androhen ihn zu erblinden.

»Autsch... Ich wollte eigentlich fragen ob du was Frühstücken willst, bevor ich dich nach Hause fahre.« Er lässt ein gähnen von sich, bevor er sich zu strecken beginnt. Geschockt sehe ich in sein Gesicht.

»Frühstücken?«, wiederhole ich vorsichtig.
»Komm mit.« Zielstrebig steuert er seine Küche an. Vorsichtig laufe ich ihm auf Zehenspitzen hinterher.
Ich bin verwirrt. Was hat das alles zu bedeuten?

»Auf was hast du Lust?«, fragt er mich mit müden Augen. Habe ich was verpasst? Was ist gestern alles gelaufen? Mein Blick scheint ihm die Frage, die in meinem Kopf herumgeistert, nun ebenfalls in den Sinn zu kommen. »Die Antwort, ist ja.«, kommt es trocken von ihm. Meine Augen weiten sich und ich streiche mir schockiert durch die Haare. Doch es dauert nicht lange bis ihm ein Grinsen und ein darauffolgender Lacher entkommt.

»Wie kannst du das lustig finden? War das etwa dein Plan von Anfang an? Krankes Psycho Schwein!« Ich nehme mir ein Küchentuch und werfe es ihm in sein Gesicht.

»Oh Mann, beruhig dich wieder. Ich würde dich nicht einmal mit einer Greifzange anfassen. Du bildest dir echt viel zu viel ein.«, sagt er, als er den Lappen von seinem Gesicht nimmt. Noch mehr Verwirrung steigt in mein Gesicht.

»Das war ein Scherz. Du bist umgekippt und ich hab' dich hierher mitgenommen.« verteidigt er sich.

»Und wieso bin ich in deinem Bett aufgewacht? Mit dir? Ohne Hose?« Ich verschränke meine Arme vor meiner Brust und sehe ihn mit einem, Ich weiß was du getan hast, Blick an.

»Shit... Ich bin eingeschlafen, mehr nicht. Du hast dich an mir festgekrallt wie eine Klette. Du bist auf mir eingeschlafen und hast mein Shirt vollgesabbert. Mit Müh und Not konnte ich es ausziehen und deine Hose hast du im Suff selbst ausgezogen.« Er schnappt sich eine Packung Eier aus dem Kühlschrank.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt