Kapitel 28 - Auto

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Elodie

Meine Augen werden größer und mein Herz beginnt zu rasen. Ich hatte es beinahe verdrängt, dass mein Wagen in der Werkstatt ist. Immerhin brauchte ich ja auch jetzt nie irgendwo hinzufahren.

Mit einem Affenzahn stürme ich in mein Schlafzimmer um mir etwas überzuwerfen. Da durfte dann selbstverständlich mein Lieblingskleid nicht fehlen, dazu passende Sneakers.

Meine Haare binde ich zu einem süßen Dutt zusammen bevor ich nach unten flitze. Das Wetter ist wunderschön und warm – Sommer? Ich habe dich vermisst.

»Ich bin dann mal weg! Bis später!«, schreie ich in das Wohnzimmer um meiner Mom Bescheid zu geben.

Ich starre auf mein Handy. Der Bus würde bald kommen. Schnell eile ich die Straße hinab. Meine hellblaue Umhängetasche springt wie wild auf und ab, bis ich schließlich die Haltestelle erreiche.

Der Bus fährt in die Haltebucht – gerade noch Glück gehabt. Sofort eile ich hinein wo ich meine Bus Karte ab piepsen lasse und ich mich auf einen der zahlreichen Sitze setze. Ich sehe nach draußen. Es sind nur ein paar Haltestellen bis zur Werkstatt und zu meinem Baby - einen Chevrolet Impala. Mein ganzer Stolz. Ich hüte das Auto mehr als alles andere.

Naja außer wo dieser Arsch mir mit seinem bescheuerten Truck einfach in die Seite reingefahren ist. Ich hatte vor Alecs Haus geparkt.

Der Fahrer war angerunken und hatte die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Natürlich war da dann genau mein Auto im Weg. Anfangs hatte er keine Einsicht, bis schlussendlich die Polizei gekommen ist. Seitdem musste ich vergeblich warten und hatte keine andere Wahl als an Josh angewiesen zu sein. Doch jetzt ist endlich Schluss. Jetzt bin ich wieder Herr meiner Unternehmungen.

Ich drücke den Knopf um bei der nächsten Haltestelle aussteigen zu können. Die Sonnenstrahlen prallen in mein Gesicht und augenblicklich fühle ich mich besser.

Die letzten Tage waren viel zu viel Stress. Ich spüre zwar, wie sich mein Körper endlich wieder erholt. Allerdings kann ich nicht aufhören an Ethan zu denken. Wir hatten uns in letzter Zeit nicht gesehen und geschrieben haben wir auch nicht.

Der Bus bleibt stehen und die Türen öffnen sich. Mit einem lauten krach prallen die Türen an den Bus wodurch ich aussteigen kann. Auf meinen Lippen breitet sich langsam ein Lächeln aus.

»Hey! Was geht ab?«, kreische ich als ich in die Werkstatt trete.

»Hey Lodie. Wie geht's dir? Ich habe gehört, dass du krank warst.«

Ein großer Mann mit blonden gelockten Haaren kommt auf mich zu. Ich hasse es zwar, dass er mich so nennt, aber das konnte ich ihm noch nie aus seinem Dickschädel schlagen.

»Ja, das stimmt. Aber weißt du was mich von den Toten zurückgeholt hat?« Ich hebe grinsend eine Augenbraue.

»Nein, was?«

»Das meine Mom gesagt hat, Aiden hat dein Auto repariert.« Ich tänzle von einem Fuß zum anderen. Meine Hände klatsche ich zusammen und mein Grinsen wirkt beinahe schon unheimlich.

»Alles gut. Ja es ist repariert.« Er lacht und hält meine Schlüssel über meinen Kopf.

»Gib her.« Ich springe um ihn zu erhaschen aber keine Chance.

Aiden ist beinahe zwei Meter hoch. Es ist daher für mich kleinen Knirps eine unmögliche Aufgabe daranzukommen.

»Nah gut, hier.« Er erbarmt sich und reicht mir die Schlüssel.

»Du bist so ein Arsch.«

Ich kann es beinahe nicht glauben. Aiden und ich kennen uns von der High-School. Er ist einer von den Typen gewesen der immer da war wo ich war. Irgendwie unheimlich aber er hat mir nie was getan oder sonst etwas Komisches abgezogen.

»Dein Dad hat schon gezahlt also kannst du es gleich mitnehmen. Hier steht er.« Aiden marschiert in eine Richtung, sofort eile ich ihm hinterher. Er hebt eine Plastikplane beiseite wodurch mein Baby zum Vorschein kommt.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt