Kapitel 8 - Flaschendrehen

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Elodie

Gespannt sehe ich der Flasche zu. Sie verliert an Geschwindigkeit und stoppt. Ethan sieht schockiert zu mir.

»Was? Die da?«, leicht angewidert sieht er mich an. Wow. Also damit habe ich nicht gerechnet.
»Wir müssen das nicht tun, wenn du nicht willst. Glaub ja nicht, dass ich mir das gewünscht habe, aber so geht das Spiel. Wenn du es nicht spielen kannst, solltest du gehen.« Ich weiß genau, dass die Aufgabe dann auf mich fallen würde.

»Nah los! Küsst euch schon!« Die Mädels klatschen freudig in die Hände.
Ein Kuss? Ein richtiger Kuss mit Ethan? Ich beiß mir nervös auf meine Unterlippe. Tja, wer sich selbst in diese Lage bringt, muss es auch ausbaden.

»Ziehen wir es schnell durch.« Ich drehe mich zu ihm. Er wirkt ein wenig nervös. Bin ich für ihn wirklich so abstoßend, dass er solange zögert?

»Glaub mir, ich will dich Schwein auch nicht küssen. Wirklich nicht. Überhaupt keinen Bedarf. Also komm schon. Bringen wir es hinter uns.«, dränge ich ihn. Mir wird ganz heiß, liegt es am Bier oder an der Hitze in diesem Raum?

»Nah los, jetzt!«, hetzen auch die anderen.
Er sieht mir in meine Augen. Mit seinem Körper lehnt er sich näher zu mir. Mein Magen wird schon ganz mulmig und am liebsten würde ich einfach gehen. Schnell presst er seine Lippen an meine. Doch sobald er von mir ablässt, hagelt es Kritik.

»Ich habe gesagt, mit Zunge. Nah los jetzt!« Das Mädchen, dass die Aufgabe gestellt hat, klatscht freudig in ihre Hände. Wieder sieht er nervös zu mir.

»Tu es.«, flüstere ich genervt von dieser Situation.
Kurz sieht er im Raum umher bevor sein Blick wieder auf mir landet.

»Schließen wir einfach die Augen und tun so als wäre es jemand auf den wir stehen, okay?«, schlägt er vor.

Ich stimme ihm zu, und schließe sofort meine Augen.
Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen?

Ich spüre, wie er sachte mit seiner Hand meine Wange berührt. Seine Finger gleiten hinter mein Ohr und er drückt mich leicht nach vorne.
Ich versuche an jemanden zu denken, mit dem ich es lieber tun würde, dass einzige Manko? Es gibt keinen. Wirklich. Niemanden. Weshalb ich Ethan nicht nur in der Wirklichkeit vor mir sitzen habe, sondern ihn auch vor meinem geistigen Auge sehe.

Plötzlich spüre ich wie seine Lippen sanft auf meine Treffen. Es fühlt sich viel besser an als dieser rasche und gezwungene Kuss von vorhin. Es ist gefühlvoller und löst in mir ein Kribbeln aus. Bestimmt eine Abwehrreaktion meines Körpers. Ich bin immerhin allergisch gegen Vollidioten.
Seine Lippen sind ganz weich und fühlen sich auf eine verkorkste Art und Weise fantastisch an. Langsam dringt seine Zunge in meinen Mundraum ein. Wir spielen miteinander und lassen uns völlig fallen. Mit meinen Fingern streife ich durch seine Haare. Sein Arm umfasst meine komplette Taille. Ich vergesse in welchen Raum wir sind, was wir hier genau machen und mit wem ich es mache. Es fühlt sich einfach nur gut an woran wir beide festhalten.
Das Klatschen und Pfeifen der anderen reißt uns allerdings aus unseren Gedanken. Unsere Lippen trennen sich voneinander und wir sehen uns nur noch peinlich berührt in die Augen.

»Das hat aber lange gedauert.«, kommt es von einen der Jungs. Ich spüre wie mir das Blut in die Wangen schießt. Erst jetzt realisiere ich zur Gänze, was hier gerade passiert ist.
Ich, Elodie Warren habe zugelassen, dass mich Ethan Brown küsst. Verdammte scheiße, was denke ich mir nur dabei? Kein Alkohol der Welt kann mir diese Erinnerung jetzt noch nehmen. Peinlich berührt drehe ich mich ein wenig von ihm. Er schnappt sich die Flasche und positioniert sie wieder in der Mitte.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt