Kapitel 11 - Olivia

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Ethan

Meine Lippen kribbeln und in mir schießt das Adrenalin. El in meinen Armen zu halten. Meine Hände die über ihren Körper gleiten und unsere Zungen die miteinander spielen.

Fuck. Was mache ich hier nur? War ich nun komplett verrückt geworden? Schon das zweite Mal, dass ich sie überfalle wie eine hungrige Hyäne. Ich kann meinen Körper nicht mehr kontrollieren und das obwohl ich es schon seit so langer Zeit unterdrücke. Was hatte sich geändert? Ließ meine Beherrschung wirklich so sehr nach? Sie hatte mich provoziert und das ist der Dank dafür. Soll ich es auf Julies Party schieben? Ist sie an alldem Schuld? Oder sind es doch wir die für diese Situation verantwortlich sind?

»Ethan?« Sie blickt mich mit ihren großen haselnussbraunen Augen an. Ich weiß genau, dass sie Antworten verlangt. Doch ich kann ihr keine geben. Wie auch? Ich hielt es einfach nicht mehr aus. Sie machte mich im Wohnzimmer verrückt. Zudem nützt sie vehement meine Schwachstelle aus. Es ist doch absurd. Sie sollte eines definitive nicht sein - Heiß! Ich will nichts von ihr. Sie ist ein lästiger Klotz am Bein.

»Ethan?«, versucht sie es erneut, doch ich blicke nur über sie hinweg. Reiß dich zusammen.
»Tut mir leid, El. Ich kann nicht-.« Ich gehe auf die Türe zu, doch flink wie sie ist stellt sie sich protestierend davor.

»Nein! Sicher nicht! Du haust jetzt nicht einfach ab, sondern sagst mir sofort, was dein Plan ist, denn ich blicke da wirklich nicht durch. Was habe ich dir getan, dass du mich so sehr bestrafst?« Man sieht ihr deutlich an, dass sie sich den Kopf zerbricht. Doch es geht einfach nicht. Sie ist die kleine Schwester meines besten Freundes. Wie könnte ich ihm sowas antun?

»El. Lass es einfach. Das war gar nichts. Steigere dich nicht so rein. Wie du gesagt hast. Es war nur ein Racheplan von mir. Du nervst mich schon die längste Weile. Hätte ich gewusst, dass du danach anhänglich wirst und mich mit Fragen bombardierst, hätte ich es gelassen. Josh weiß von meinem Spiel aber nichts.« Anschließend schiebe ich sie zur Seite. »Ich habe keine Lust mehr zu spielen. Also dann.« Ich kann ihr nicht einmal ins Gesicht blicken.

Schnell schließe ich die Tür auf und kehre ins Wohnzimmer zurück. Josh sieht sich den Film an als wäre es das wichtigste und interessanteste im Leben. Wenn er nur wüsste was zurzeit in seiner unmittelbaren Nähe abgeht... Ich setze mich auf die Couch zurück.

»Nah? Erleichtert?«, fragt er mich grinsend.
»Klar. Ich habe das obere Bad genommen und El eine kleine Überraschung dagelassen.« Ich grinse ihn an als hätte ich eine Stinkbombe platziert.

El gesellt sich auch wieder zu uns. Diesmal hält sie allerdings mehr Abstand als wie zuvor. Ihr Gesicht wirkt zudem auch noch blässer als vor einigen Sekunden. Ich wollte sie nie in dieses Gefühlskarussell mitnehmen, denn immerhin bin ich schon einige Jahre darin gefangen. Mir ist dabei schon schlecht genug.

Ich blicke auf die Decke. Meine Hände zu Fäusten geballt. Das ist alles nur wegen dieser beschissenen Party. Vielleicht war der erzwungene Kuss ja der Auslöser, dass ich es nicht mehr aushielt und meine Gefühle für sie ausbrechen konnten. Schwachsinn. Man ist das scheiße! Wie soll ich das jetzt wieder gerade biegen? Am besten wäre es, wenn ich es einfach so belasse. Wenn der Hass von El geschürt wird kann es nur zu meinem Vorteil sein. Ich sehe zurück auf den Fernseher. Ablenkung ist das einzig Richtige, dass ich tun kann. Ich muss andere Signale senden als das was ich die letzten Stunden getan habe.

Es dauerte keine Zehn Minuten bis mein Blick wieder auf El gerichtet ist. Ihre haselnussbraunen Augen schimmern ein wenig als hätte sie Tränen in den Augen. Ihre Beine sind an ihrem Körper gepresst und mit beiden Armen umarmte sie, sie. Ihr Kopf ist zur Krönung dieses Konstrukts an Ihre Knie gelehnt. So saß sie auch bei der Party mal da, bevor sie die dümmste Aktion gemacht hatte und sie sich auf den Trinkwettbewerb einließ.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt