Kapitel 7 - Hausparty

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Elodie

Verwirrte Gesichter sehen mich an, bis Ethan endlich reagiert. »Ist alles okay bei dir? Hast du dir weh getan?«

Ich hieve mich aus dem Wasser und habe keinen Plan was ich nun sagen soll. Sowas peinliches. Beim Ausspionieren, habe ich mich einfach selbst entlarvt - das kann auch nur mir passieren.

»Bist du gesprungen? Oder gefallen?« Mein Bruder hat einen besorgten Blick parat.
»Gesprungen?«, fragend sehe ich ihn an. Das war definitive nicht geplant. Ethan bringt mir ein Handtuch in das ich mich einwickeln kann.

»So! Jetzt reicht es mir! Ich will jetzt wissen, wo du gestern Nacht warst. Lass mich raten, bei Alec?« Ich blicke zu Ethan. Sein Gesichtsausdruck ist steif. Die Angst erwischt zu werden, ist ihm deutlich anzuerkennen. Mit leichten Bewegungen schüttelt er seinen Kopf.

»Ja. Ich habe bei Alec übernachtet, okay? Und jetzt beruhig dich mal, du bist nicht Dad.« Mit dem Handtuch trockne ich mein Gesicht ab.

»Lief was?« Er stellt sich vorwurfsvoll vor mich hin. Seine Hände verschränkt er vor seiner Brust. Würde es etwas ändern, wenn es so gewesen wäre? Was hätte er getan, wenn es wirklich so abgelaufen wäre? Er tut so, als wäre das hier eine Seltenheit.

»Nein. Also mach mal halblang. Er ist mein bester Freund und du kennst ihn schon ewig. Langsam solltest du mal meine Freunde einschätzen können.« Ich verdrehe meine Augen. Es war so absurd. Seit unsere Eltern ins Ausland gingen um ihre Geschäfte dort zu vollziehen spielt er sich auf wie der Boss.

»Wenn das noch einmal passiert, hat das Konsequenzen.«, droht er mir.
»Soll heißen?«.
»Das soll heißen, dass du auf die nächste Party nicht ohne uns gehst. Ganz einfach.« Mit Dominaten Blick sieht er mir in die Augen.
»Das soll ein Scherz sein, oder?«

»Nein. Ich weiß ganz genau, dass du morgen auf die Hausparty von Julie gehen willst. Tja, jetzt hast du wenigstens eine Vernünftige Begleitung.« Ich will gerade dagegen protestieren, da dreht er sich einfach um und geht hinein. Ist das sein scheiß ernst?

»Josh!«, brülle ich ihm hinterher doch er tut einfach so als würde er mich nicht hören. »Und sowas nennt sich Bruder!«, füge ich noch hinzu bevor ich genervt in mein Schlafzimmer zurückgehe.

Toll. Jetzt habe ich morgen einen Anstandswauwau dabei. Alleine bei dem Gedanken könnte ich schon kotzen. Er meint es zwar nur gut mit mir doch in Wirklichkeit ist das alles doch nur gelogen. Es geht ihm immerhin hierbei nur um reine Kontrolle.

»Argh, das ist so zum kotzen.« Ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen. Heute konnte ich dagegen sowieso nichts mehr unternehmen, weswegen ich meinen Fernseher einschalte und mich den restlichen Tag davon berieseln lasse.

Am nächsten Tag wuseln Josh und Ethan permanent um mich. Selbst als ich mich für die Hausparty schick mache, machen sie keinen Halt. Als wäre ich eine Gefangene. Dabei will ich doch nur noch meine Jugend mit meinen Freunden genießen bevor wir aufs College gehen und uns nur noch selten sehen können. Aber das versteht sonst keiner.

»Elodie wie lange brauchst du denn noch da drinnen?« Mein Bruder klopft ungeduldig gegen die Badezimmertür – der mit Abstand einzige Ort an dem ich meine Ruhe vor ihm habe.

»Ich komm ja gleich!« Genervt sehe ich in den Spiegel bevor ich mir unter die Augen Kajal schmiere, nicht weil ich es unbedingt bräuchte aber ich weiß, dass Josh sich aufregen wird und das ist es mir wert.

Ich betrachte mich noch einmal im Spiegel. Meine hellbraunen Haare, sind gelockt, meine Augen geschminkt, meine Lippen leicht rot und mein Outfit pechschwarz. Ich entschied mich für ein Kleid, dass an der Taille enger ist und dann locker bis oberhalb der Knie geht. An meiner Brust ist eine Schleife die meine Oberweite in Zaum hält. Dazu trage ich schwarze Sneakers. Ich gehe aus dem Badezimmer heraus und bekomme sofort schockierte Gesichter ab.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt