Kapitel 46 - Wiedersehen

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Elodie

Ungläubig sieht mich Alec an. Er wirkt ein wenig überfordert mit der Situation.
»Er hat das zwischen uns beendet!« Meine Wimperntusche verläuft über meine Wangen. Meine Augen brennen wie Hölle und ich suche nach etwas, das in meinem Inneren war und jetzt fehlt.

»Das verstehe ich nicht. Wieso denn?« Meine Sicht ist so verschwommen, dass ich nicht einmal seinen Gesichtsausdruck sehen kann.

Ist er wütend? Ist er traurig? Ist er mitfühlend? Alleine an seiner Stimme konnte ich es nicht eindeutig zuordnen.

»Ich weiß es nicht. Er meinte, dass das Spiel vorbei sei und dass er keine Lust mehr auf mich hat. Das wir nur Freunde gewesen sein sollen. Klar habe ich das am Anfang so gesagt aber doch nur um mich selbst zu schützen. Wer hätte denn ahnen sollen, dass ich mich so in ihn verliebe? Er hatte mich davor sogar gefragt, ob ich seine feste Freundin sein will. Direkt danach habe ich ihm das mit dem Kuss zwischen uns gesagt. Vielleicht ja deshalb.« Ich nuschle so sehr, dass ich meine eigenen Worte beinahe nicht verstehe.

Alec drückt mich so fest an sich, dass ich wie in watte gehüllt bin. Es ist warm und angenehm. Der Lärm ist verstummt. Ich fühle mich geborgener und einfach verstanden.

»Alles wird wieder gut, Kleines.« flüstert er gegen mein Ohr.

»Ich glaube ich muss sterben... Mir tut meine Brust weh... Ich will das nicht. Was soll ich nur machen?«, schluchze ich. Er schüttelt nur leicht den Kopf.

»Zerbrich dir jetzt nicht deinen süßen Schädel darüber.« Er löst unsere Innige Umarmung und sieht direkt in meine haselnussfarbenen Augen. Mit seinem Finger streicht er über meine nassen Wangen. Seine blauen Augen sind so wunderschön, dass ich mich beinahe darin verliere.

»Alles wird wieder gut. Das verspreche ich dir. Es tut vielleicht jetzt weh, aber das hört wieder auf.«, verspricht er mir.

»Danke dir.« Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange um meine Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Er entfernt sich von mir und greift nach seinen Autoschlüsseln.

»Was machst du?« Meine roten Wangen brennen wie Feuer.

»Ich werde ihm zeigen was es bedeutet, dich zu verletzen. Danach macht der das nie wieder, versprochen.« Sofort eile ich zu ihm.

»Nein! Bitte nicht! Ich brauch dich hier. Bei mir.« Ich kralle mich an sein Shirt fest. Was ich jetzt auf keinen Fall gebrauchen kann, ist es alleine zu sein.

»Gut. Komm. Wir legen uns ins Bett und stehen solange nicht mehr auf, bis du es willst.«, schlägt er mir vor.

»Wirklich?« Ich blicke zu ihm hoch.

»Wirklich.« Er streicht mir meine Haare hinters Ohr und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich nicke und folge ihm in sein Schlafzimmer. Dort lege ich mich auf seine Brust wobei ich mich in sein Shirt kralle.

Ich kann deutlich sein Herz schlagen hören. Sachte schließe ich meine Augen, doch sie bleiben nicht lange geschlossen, denn sobald es dunkel wird, sehe ich nur eines. Ethans Gesicht. Es tut weh und mein Herz krampft. Ich fühle mich als würde mein Inneres nach und nach langsam absterben.

Tage vergehen und ich bin gezwungen, Alecs Höhle zu verlassen und mich auch mal zu Hause blicken zu lassen. Doch ich kann keine Sekunde alleine bleiben, weswegen Alec mich zur Unterstützung begleitet. Hand in Hand gehen wir durch die Haustür – sofort treffe ich dort meinen Bruder an.

»Elodie, wie geht es dir, Schwesterchen?«, kommt es besorgt von ihm.

»Ich möchte nicht darüber reden. Ich bin nur hier, weil Mom mich dazu zwingt.« In meinem Gesicht finden sich keine Emotionen ein.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt