Love El [Teil 1/3]

Kapitel 16 - Steitigkeiten

Ethan

»Klar. Komm.« Ich bringe sie in das Hintere Lager, keiner außer mir hält sich hier hinten auf, wodurch der Ort perfekt für ein ausführliches Gespräch ist.

»Was willst du von mir? Ich dachte du hast kein Interesse daran mit mir zu sprechen.« Ich versuche mich zusammenzureißen. So zu tun als wäre das alles hier etwas völlig Normales. Als wäre diese Fassade die Olivia mit mir aufgebaut hat, echt.

»Willst du mich komplett verarschen? Mit dieser rothaarigen Frau?« Sie hebt ihre Augenbrauen, ihr Blick ist undurchsichtig.

»Was meinst du? Olivia?« Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass El so durchschaubar ist.

»Ach, so heißt die also. Nah, diese Show die du mit ihr abziehst? Zuerst kuschelt sie sich an deine Arme und dann streichelst du ihr den Kopf wie bei einem Hündchen, der den Stecken zurückgebracht hat, obwohl man den extra Meilen weit weggeschmissen hat. Habe ich etwa angebissen? Wieso spielst du mir was vor? Was willst du mit der scheiße bezwecken?«, plappert sie sofort darauf los. Ich strecke meine Arme aus und halte meine Hände höher.

»Whoa. Halt mal. Bilde dir nicht so viel ein. Olivia und ich kennen uns schon seit ich hier angefangen habe zu arbeiten. Seit dem ersten Tag streichle ich ihr durchs Haar, das hat absolut nichts mit dir zu tun. Schon mal auf die Idee gekommen, dass ich mich wirklich für sie Interessiere? Außerdem bin ich dir bestimmt keine Rechenschaft schuldig. Ich küsse wen ich will und ich ficke wen ich will. Außerdem, wer ist denn Händchenhalten mit seinem besten Freund angekommen? Bevor du mit dem Finger auf andere zeigst solltest du dich mal selbst an der Nase nehmen.« Dieses provokante Spiel von ihr konnte ich ebenfalls spielen. Sie war nicht die einzige die das perfekt beherrschte.

»Alec und mich verbindet eine Jahrelange Bindung. Spiel mir doch nichts vor. Wenn du denkst, dass ich mich wegen dem für dich interessieren würde, dann hast du dich geschnitten. Ach und falls du dich fragst, ja. Ich habe gehört was du im Bett zu mir gesagt hast als du mich nach oben gebracht hast. Jedes Wort. Ich weiß nicht was du damit bezweckst, dass du mir sagt, dass du ein Arschloch bleiben willst. Aber ich gratuliere dir, du hast den Status bisher noch nie verlassen. Mag sein, dass es dir deine verletzenden Worte leidgetan haben, aber diese Situationen häufen sich schlagartig. Davor ist nie etwas passiert, also wieso jetzt? Warum zur Hölle hast du mich geküsst?« Sie streckt verwirrt und wütend zugleich ihre Hände nach unten. Kurz kehrt Stille ein.

»Wieso jetzt?«, frage ich während ich meinen Blick zu Boden richte. Ich musste nun gut überlegen. Jeden Schritt überdenken und rational handeln. Meine Gefühle ausstellen und den fatalen Drang sie zu küssen, sie in meine Arme zu nehmen und einfach nur zu halten, wiederstehen. Jeder Schritt den ich jetzt unternehme, konnte über unsere weitere Zukunft entscheiden. Über das wie es mit uns weitergeht. Wie wir zukünftig aufeinandertreffen werden und was sie zukünftig über mich denkt.

»Ich habe dir das schon mal gesagt. Ich wollte dich ärgern und das habe ich erreicht. Jetzt lass es endlich gut sein. Wird nicht mehr vorkommen.« Ich versuche an ihr vorbeizugehen, doch wie ein trotziges Kind hält sie mich auf.

»Warte. Eine Frage habe ich noch...«, murmelt sie. Mein Herzschlag wird gefühlt jede Sekunde ein weniger heftiger. Ihre Anwesenheit nimmt mich zur Gänze ein.

»Was?«, frage ich und sehe zu ihr hinab. Plötzlich umarmt sie mich. Wie perplex stehe ich da, weiß nicht was ich machen soll, wie ich mich verhalten soll.
Langsam lege ich meine Hände um sie. Sanft drücke ich sie näher an mich heran. Ihr Duft steigt mir in die Nase und benebelt zusätzlich meine Sinne. Ich schließe die Augen. Meine rechte Hand umschließt ihre Taille und mit meine linke Hand ruht auf ihrem süßen Köpfchen. Es ist als würde ich mich über die Umarmung bei ihr Entschuldigen. Mein Magen flattert und mein Mund ist staubtrocken. Mein Hals schwillt an und ich fühle mich als wäre ich dabei krank zu werden. Langsam lässt sie locker und geht einen Schritt von mir weg. Der Drang sie zu packen und auf den Boden zu legen verstärkt sich mit jeder Sekunde die wir alleine in diesem Raum verbringen.