Kapitel 29 - Suppe

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Elodie

Ich schnappe mir die Schüssel und stelle sie in die Mikrowelle um sie aufzuwärmen. Ethan steht hinter mir. Seine Hände legt er auf meine Hüften und sein Kinn ruht auf meiner rechten Schulter.

Unwillkürlich beginne ich zu grinsen. All meine vorherigen Gedanken sind wie weggeblasen. Ethans reine Anwesenheit reicht aus um mich besser zu fühlen. Er hat mich auch nicht nochmal weggeschickt, seit ich ihm gesagt habe, dass ich bleibe.

Die Mikrowelle lässt einen lauten Ton von sich. Ich öffne das Türchen und hole die warme Schüssel heraus. Die Suppe raucht vor wärme. Ich stelle sie auf den Tisch und lege den Löffel daneben.

»Iss. Das wird dir guttun.«

Ich streichle durch seine leicht feuchten Haare. Sein blasses Gesicht bereitet mir Sorge. Immerhin ist sein Zustand allein meine Schuld. Er beginnt die Suppe zu löffeln. Wie ein verliebter Groupie sitze ich neben ihm. Mit meiner Hand stütze ich mein Kinn ab.

»Danke fürs vorbeibringen.« Mit seiner freien Hand ergreift er meine. Reflexartig weiche ich zurück. »Tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht.« Bedrückt zieht er eine finstere Miene.

»Nein! Mir t-tut es leid.« Wieso habe ich das gemacht? Als hätte ich Angst beobachtet zu werden. Er färbt ja schon langsam auf mich ab.

Ich sehe mich um. Überall liegen benutzte Taschentücher und Gläser. So kann man doch nicht wohnen! Ich stehe auf und schnappe mir einen Müllsack. Sofort fange ich an alles weg zu packen.

»El, das musst du doch nicht machen.« Ich drehe mich zu ihm.

»Ich weiß.« Mit einem sanften grinsen schnappe ich mir eine Ladung Taschentücher. »Ich wusste gar nicht, dass du in den zwei Tagen so viel abspritzen kannst«, scherze ich.

»Was?! Nein! Das ist doch nicht...!« erschrocken sieht er mich an und ich bin mir sicher, dass sein Gesicht ein wenig errötet. Ich kann nicht anders und beginne zu lachen. Das Gesicht ist einmal!

»Das war ein Scherz du Idiot. Genau die Sorte Scherze mit denen du dich normalerweise um dich wirfst.« Ich schüttle grinsend den Kopf. Ich bücke mich über die Couch um auch dort ein paar Sachen aufzuräumen.

Plötzlich werde ich umgedreht, hochgehoben und bevor ich realisieren kann was passiert, ist es auch schon geschehen. Ethan drückt seine Lippen an meine. Sachte lässt er von mir ab und wir blicken uns direkt in die Augen.

»Tut mir leid. Das hätte ich nicht tun sollen.«, entschuldigt er sich sofort bei mir. Er verschlägt mir die Sprache. Ich sehe ihn wie ein unschuldiges Kind, das nicht sprechen kann, an.

»El?« Er hebt fragend seine Augenbraue. Meine Augen sehen zwischen seine beiden hin und her bis ich schließlich die Kontrolle verliere.

Ich lege meine Hände um seinen Nacken und wieder spüre ich seine weichen volle Lippen. Er legt seine Arme um mich und drückt mich näher an seinen Körper. Mit meinen Fingern gleite ich in seine Haare und kralle mich darin fest. Unsere Körper harmonieren als wäre es das selbstverständlichste auf dieser Welt. Als hätten wir nie etwas anderes gemacht. Er legt mich auf die Couch. Sein Knie ist zwischen meine Beine während unsere Lippen begierig aufeinanderliegen.

Ich habe ihn vermisst. Ist das überhaupt möglich? Oder habe ich nur das Gefühl das er mir dabei gibt, vermisst? Egal was es ist. Ich kann nicht aufhören.

Ein klingeln an der Haustür lässt uns Reflexartig von der Couch hüpfen.

»Erwartest du etwa Besuch?« Meine Augen sind geweitet und fixieren die Tür. War das etwa Josh? Hatte meine Mutter ihn doch angerufen? Ich stehe ebenfalls auf.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt