Kapitel 19 - Eine Nacht

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Ethan

Ich öffne sachte meine Augen als ich am Arm gerüttelt werde. Sind wir etwa schon da?

»Wir sind Zwischengelandet und fliegen gleich weiter. Wenn du was brauchst, könntest du dir noch schnell was holen.«

Ich sehe nach draußen. Könnte ich was brauchen? Ich will mich ein wenig gerader hinsetzen, da bemerke ich erst die zusätzliche Last auf mir.

Ich sehe neben mich. El ist tatsächlich eingeschlafen. Mein Plan sie zu beruhigen ist aufgegangen, doch ich bin dabei auch eingeschlafen. Mein Arm liegt um sie und ihr Kopf ruht auf meiner Brust.

Sie sieht so friedlich aus, wenn sie schläft. Ansonsten ist sie immer böse auf mich oder hat einen anderen Grund mich zu hassen. Gut ich provoziere es auch. Ich sehe zu Josh zurück.

»Schon gut. Ich brauch nichts. Ich will sie auch nicht wecken.« Er nickt und eilt nach draußen.

Ich drehe meinen Kopf wieder zu El. Ihr Duft steigt in meine Nase und benebelt mich wie Lavendel. Es ist beruhigend und niemand ist angespannt. Unsere Finger sind mittlerweile ineinander verkeilt, was mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Josh hat wohl auch keine bedenken, immerhin ist er ganz locker damit umgegangen, wahrscheinlich, weil er ganz genau weiß wie seine Schwester beim Fliegen drauf sein kann.

»Oh mein Gott! Ich glaube es gar nicht! Als Josh mir gesagt hat, dass sie schläft musste ich das mit eigenen Augen ansehen. Du vollbringst ja Wunder!«, staunt nun Amber im Flüsterton. Ist das wirklich noch nie passiert?

»Sie muss sich wohl ziemlich wohl in deinen Armen fühlen.« Sie grinst mich an als würde sie ahnen, was ich für sie im tiefen meines Herzens empfinde. Als hätte sie es gemerkt, als ich es bemerkt habe.

»Meinst du? Ich denke sie brauchte einfach jemanden der ihr beisteht.« Ich grinse sie sanft an. Man konnte auch El nicht einfach so aufwecken.

»Gut, ich lass euch dann mal in Ruhe.«, flüstert ihre Mutter wobei sie sich wieder auf ihren Platz setzt. Lenny schläft noch immer tief und fest. Sein Mund ist leicht geöffnet und lehnt an seiner Schulter an.

»Achtung wir starten wieder.«, kommt es aus dem Cockpit. Die wachen Passagiere schnallen sich wieder an, auch ich sehe nach unten, doch meine Gurte sind noch nicht einmal geöffnet worden.

Ich schnaufe grinsen aus. Dieses verrückte Huhn hat es doch tatsächlich geschafft mich soweit einzunehmen, dass ich mich nicht einmal abschnallen konnte.

Sie rührt sich ein bisschen und kuschelt sich noch näher an mich. Mein Herzschlag beschleunigt sich und ich weiß nicht wie ich mich fühlen soll. Sie nimmt mich erneut zur Gänze ein. Sie ist so schön, dass ich nicht wegsehen kann. Ihre vollen Lippen sind leicht geöffnet. Wie wirkt so friedlich. Ich atme tief durch. Weit war es ja nicht mehr. Das meiste hatten wir hinter uns gelassen. Ich versuche mich zu entspannen und die Zeit die ich so verbringen darf zu genießen.

Wir berühren mit den Rollen des Jets die Rollbahn. Endlich sind wir gelandet. Das Flugzeug kommt zu stehen und wir können endlich unsere Füße vertreten. Doch zuerst hatte ich noch eine Mission.

»El? El wach auf.« Ich streiche über ihre weiche Wange, doch es regt sich nichts. »El.«, versuche ich es erneut. Ich streiche eine Haarsträhne die in ihrem Gesicht hängt, hinter ihr Ohr. Doch noch immer ist es ihr zur Gänze egal.

»Ach die bekommst du nicht so schnell wach.« warnt mich Josh vor, während er mir mitten ins Gesicht gähnt.

»Was? Wie meinst du das?« Ich schnalle uns beide ab.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt