Kapitel 9 - Gewitter

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Elodie

Gestern Abend redete Josh kein einziges Wort mehr mit mir. Er ist ganz offensichtlich sauer auf mich obwohl ich ja wohl für seine Aktion keinerlei Schuld trage. Auch heute hat er noch kein einziges Wort mit mir geredet. Stattdessen versteckt er sich mit Ethan in seinem Zimmer und schmollt. Sehr erwachsen...

Es ist bereits später Nachmittag. Egal was für einen Warn mein Bruder heute wieder parat hatte. Es konnte nicht schlimmer werden als wie gestern. Ich bin nüchtern und weiß immer noch von diesem Kuss. Ich will meine Lippen reinigen, sie fühlen sich so dreckig an als hätte er in Dreck gebadet bevor er seine Dinger auf meine Lippen gepresst hat. Bei dem Gedanken daran, dreht sich mein Magen.

Ich will raus hier. Am besten zu Alec. Er weiß, was er tun muss um mich wieder auf Kurs zu bringen. Sollte ich ihm von dem Kuss erzählen? Oder soll ich es für mich behalten und so tun als wäre es niemals passiert? Natürlich! Es ist nie passiert. Ich packe ein zwei Sachen und bin auf dem Weg die Treppen hinunter, doch zu meinem Pech ist Josh dort und wartet bereits auf mich.

»Halt. Wo willst du hin?« Wie ein Gefängniswärter steht er vor mir und sein Lakai konnte dadurch auch nicht mehr weit weg sein.

»Ich hab Freigang und will die Zelle verlassen. Also lass mich durch ich bin mit Alec verabredet.« Ich versuche mich an ihm vorbei zu drängen doch ohne Erfolg.

»Du bleibst heute zu Hause. Mit mir und Ethan.«, stellt er einfach fest. Sofort lege ich ein Veto ein und meine Stimme wird höher, »Wie bitte?« Habe ich mich verhört? Welches Recht nimmt er sich heraus?

»Bist du dir sicher? Ich kann auch nach Hause fahren.« Mit dem Finger zeigt Ethan in Richtung der Haustür. Es scheint ihm also doch ein wenig unangenehm zu sein.

»Nein. Alles gut. Wir machen heute einfach einen Filmabend. Und du bist dabei. Egal was du sagst.« Einen Filmeabend? Mit meinem Bruder und Ethan? Das kann ja mal was werden. Es reicht doch schon, dass ich nicht weiß was gestern mit seinem besten Freund und mir genau ablief und dann noch mit dem Kerl in einem Haus verweilen? Fuck. Das klingt ja richtig nach Spaß.

 
»Zieh nicht so ein Gesicht oder willst du für immer Jungfrau bleiben?« Ethan grinst mich an als würde er auf unseren gestrigen Kuss andeuten wollen. Nun wird auch Joshs Gesicht ein wenig weicher und selbst er kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nah wenigstens hat einer seinen Spaß.

»Arschlöcher!« Ich verdrehe genervt die Augen. Diese Kontrolle geht mir schon so auf den Zeiger! Plötzlich holt Ethan aus seiner Hosentasche seinen Autoschlüssel womit er vor meiner Nase herum fuchtelt.

»Wo fährst du hin? Hoffentlich nach Hause«, fragend hebe ich meine Augenbraue.
»Ich? Nirgends. Wir beide holen noch ein paar Snacks. Josh bereitet schon mal das Wohnzimmer vor.«
»Was? Wieso soll ich da mitfahren? Du bist schon groß genug um das selbst hinzubekommen.« Ich Seufze und blicke nach draußen. Der Himmel zog zu wodurch sich dunkle Wolken bildeten.

»Soll er etwa alles alleine tragen? Stell dich nicht so an.« Josh schüttelt den Kopf während Ethan den Schlüssel zufrieden in die Lüfte wirft nur um ihn gekonnt wieder zu fangen.

»Komm schon El. Ich will wieder hier sein bevor das Wetter schlimmer wird.« Er winkt mir mit seiner Hand zu. Was denkt sich Josh nur? Zuerst verdonnert er mich zu dem Filmabend und nun soll ich auch noch Snacks mit seinem besten Freund holen?
Wenn er wüsste, dass ich letzte Nacht mit ihm ein gewisses Spiel gespielt habe, hätte er das niemals vorgeschlagen. Bestimmt ist das sein Racheakt an mich, weil ich indirekt das Ding mit Julie versaut habe. Gemeinsam steigen wir in sein Auto.

»War das deine Idee?«, frage ich Ethan mit einem leicht genervten Gesichtsausdruck.
»Hast du sie noch alle? Als ob das meine Idee gewesen wäre!« Er atmet tief ein und aus. »Aber...ich danke dir.«
»Für was?«
Er schüttelt sachte den Kopf.

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt