Kapitel 45 - Die andere Seite

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*Kurz bevor El, Ethans Tür erreicht*

Ich habe El einen wunderschönen Blumenstrauß gekauft. Immerhin muss ich mir eingestehen, dass sie die beste Ergänzung in meinem Leben ist. Vielleicht muss ich Alec aus den Weg räumen, aber mir sind alle Mitteln recht. Geheim oder nicht. Wir werden eine Lösung finden. Ein leichtes lächeln zieht in meinem Gesicht auf als ich an den Rosen rieche. Sie sind nicht einmal annähernd so schön wie El.

Mein Handy beginnt zu klingeln. Verdammt! Konnte er mich etwa hören?

»Hey, Josh! Nah? Was geht ab?«, frage ich grinsend. Doch es kommt keine Antwort. »Josh?« wiederhole ich mich.

»Ethan.« Seine Stimme klingt ein wenig düster.

»Was ist denn los? Du klingst komisch.« Ich zwicke meine Augen ein wenig zusammen.
So komisch war er schon lange nicht mehr drauf. Das letzte Mal hatte er so einen Ton, als wir noch klein waren. Ich kann mich noch gut erinnern.

Wir haben gemeinsam im Sandkasten gespielt. Wir haben versucht, für unsere Autos eine Straße auf dem Sand zu errichten, sowie eine kleine Stadt. Ich habe an dem Tag meine Autos vergessen, also spielten wir nur mit seinen Autos. Seine Mutter hatte uns zu essen gerufen und wir ließen einfach alles stehen und liegen. Als wir zurück gekommen sind, waren die Straßen und die Burgen rundherum zerstört und die Autos waren verschwunden.
Damals hatte er mich beschuldigt. Er dachte wirklich, dass ich sie gestohlen hätte, weil er schönere als ich hatte. Doch er musste einsehen, dass wir die ganze Zeit beieinander waren und ich es somit unmöglich sein konnte. Damals hatte er auch so einen Ton drauf.

»Ich bring dich um.« Eine Gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus.

»Was meinst du?« Ich versuche zu lachen, doch er schneidet mein Vorhaben sofort wieder ab.

»Mach die verdammte Tür auf.« Er legt auf. Warte...Was? Er war also hier? Bei mir? Ich gehe zur Tür und sobald sie einen Spalt auf ist, kommt er herein und das erste was passiert, ist ein Schlag in mein Gesicht.

»Fuck! Was soll das?« Ich sehe ihn an, doch ich brauchte nur in seine Augen zu sehen um zu erkennen, dass ich offiziell tot bin.

»Du hast meine Schwester gefickt?« Er schubst mich weiter in das innere meiner Wohnung.

»Scheiße! Wer hat es dir gesteckt?« Meine Augen werden größer und mein inneres panischer.

»Ich habe ein neues Video erhalten. Das bist ja wohl eindeutig du.« Er zeigt mir sein Handy. Mir läuft es eiskalt den Rücken hinab. Das Video vom Strand und dieses Mal von Anfang bis Ende. Man sieht wie wir uns küssen und übereinander herfallen. Ich bin ausgeliefert.

»Ich habe dir damals eine Sache gesagt. Egal was du tust. Fang nichts mit meiner Schwester an und was tust du?! Hab ich etwa Spanisch für dich gesprochen?«, brüllt er mich an.

»Nein! Fuck. Es tut mir so leid! Josh. Ich... Ich...« Verzweifelt fahre ich mir übers Gesicht.

»F-R-E-U-N-D-E. Weißt du überhaupt was das bedeutet? Scheiße, Nein. Dann sagt dir bestimmt dieses Wort etwas. B-R-U-D-E-R. Nein? Das warst du nämlich für mich. Aber jetzt? Wie lange läuft das schon zwischen euch beiden? Wie lange verarschst du mich schon? Bist du dieser angebliche Will? Hat sie von dir, vor mir geschwärmt? Rede schon!«
Plötzlich ertönt ein lautes Klopfen an der Haustüre. Unsere beiden Blicke sehen in die Richtung. Nein. Bitte nicht. Sag mir nicht, dass sie es ist.

»Ethan! Ethan mach auf! Ich muss dir unbedingt etwas erzählen.« - El. Natürlich. So musste es wohl kommen. Joshs Blick fixiert den meinen.

»Beende es. Auf der Stelle! Ich bleibe in deinem Zimmer und höre es mir an. Wehe du sagst auch nur ein falsches Wort.«, droht er mir.
Verdammte Scheiße!

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt