Kapitel 47 - Aqua Splashing

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Elodie

»Wir sind da!« reißt mich meine Mutter aus den Gedanken. Die ganze Zeit über konnte ich mich schon nicht konzentrieren. Ich linse zu meinem Gegenüber. Ethans Arm berührt noch immer ganz leicht meinen. Seit unsere Haut Kontakt aufgenommen hat, kann ich atmen, aber zugleich bin ich permanent unter Strom.

Sobald das Auto in der Parklücke steht, eile ich aus dem Wagen um den Berührungen zu entkommen. Schlagartig bleibt mir die Luft weg. Als hätte ich eine Allergische Reaktion gegen die Außenwelt.

»So! Gehen wir.« Mein Vater ist motiviert was bei ihm wirklich nur selten der Fall ist. Gemeinsam gehen wir in die Schwimmanlage. Jeder von uns sucht sich einen gemütlichen Platz um sich niederzulassen. Sofort legt sich meine Mutter in die Sonne. Mein Vater hingegen ist von Sonnenschirmen umringt um ja nicht zu viel an sich heranzulassen – in der Hand eine Zeitung.

»Bis später.« Josh verabschiedet sich zu den Rutschen und Springtürmen. Mein Körper fühlt sich nicht in der Lage dazu, viel herumzuhüpfen oder zu schwimmen. Ich bin mir sicher, dass ich regungslos - wie ein Stein – untergehen würde.

»Elodie, Schätzchen, hol dir doch was beim Kiosk.«, stachelt mich meine Mutter an. »Ethan kann dir bestimmt beim Tragen helfen.« Ich verdrehe meine Augen. Da wähle ich lieber den Tot.

»Ich habe keinen Hunger.« Mit einem Ruck ziehe ich mir mein Kleid vom Körper. Konnte man mir ansehen, dass ich innerlich zerbrochen bin?

Zielstrebig gehe ich auf eines der Schwimmbecken zu. Vorsichtig halte ich meine Zehen in das Wasser. Es hat eine angenehme Temperatur - Erfrischend aber nicht zu kalt. Ich entscheide mich völlig einzutauchen und auf der kleinen Sitzfläche im Wasser Platz zu nehmen.

Mein Blick schweift zu den Sprungtürmen. Er ist aufgeteilt in einen Meter, drei Meter, fünf Meter und zehn Meter. Und wer muss ausgerechnet ganz oben stehen? Genau... Ethan. Verdammte scheiße... Verfolgt er mich? Ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden. Er sieht in seiner Badehose verdammt gut aus. Ich beiße mir auf die Unterlippe während meine Augen seinen Körper verschlingen. Meine Finger spüren beinahe die Berührung seiner Haut.

Von da oben kann man viel von der Anlage sehen. Es wirkt so, als würde er nach etwas suchen, oder jemanden? Ich versuche ihn nicht weiter zu beobachten. Er bringt mich sowieso nur zur Weißglut, oder zur Verzweiflung. Beides ist nicht gerade angenehm. Als ich erneut auf den Springturm sehe, ist er verschwunden. Ich drehe mich in sämtliche Richtungen. Wo ist er hin?
Plötzlich springt von unten jemand aus dem Wasser wodurch ich aufkreische. Ethan beginnt lauthals zu lachen.

»Argh! Ethan! Was soll die scheiße?« Ich schiebe meine Augenbrauen zusammen. Meine Hand ruht auf meiner Brust.

»Ich wollte nur deine Aufmerksamkeit.« Sein nasses Haar tropft in das Wasser. Mit seinen waldgrünen Augen sieht er mich an.

»Was willst du mir dieses Mal auf die Nase binden? Hast du mit Olivia geschlafen?« Ich verdrehe meine Augen und hieve mich aus dem Becken. Sofort eilt er mir hinterher.

»Olivia? Was? Nein! Wieso sollte ich?« In seinem Gesicht ist seine Verwirrung erkennbar. Doch mein Blick landet immer wieder auf seinen feuchten Körper. Ich versuche jegliche Gedanken von mir abzuschütteln und mich nur auf ein einziges zu konzentrieren. Den Hass den ich dank ihm verspüre.

»Was weiß ich? Dir fallen ja immer irgendwelche Ausreden ein, wieso du was tust.« Ich gehe zurück an unseren Platz um mich abzutrocknen, doch er lässt nicht locker und folgt mir.

»Warte El, können wir reden?«, höre ich es hinter mir. Was wollte er jetzt schon wieder? Reichen ihm die Sachen die er mir bereits an den Kopf geworfen hat nicht aus?

Love El   [Teil 1/3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt