Piep piep piep piep.
Langsam dreht Paddy sich um, um seinen Wecker auszumachen. Dann kuschelt er sich brummend wieder an mich.
"Musst du jetzt schon aufstehen?" - "Ja, aber du kannst noch weiter schlafen, little sunshine. Es ist erst 4 Uhr".
Wir kuscheln noch ein paar Minuten, bevor Paddy sich schwermütig aus dem Bett quält.
Während er im Bad ist, stehe ich auch auf und koche uns einen Kaffee. Auch wenn Paddy nicht unbedingt ein Kaffeetrinker ist, glaube ich, dass er den jetzt braucht.
Kurze Zeit später kommt Paddy immernoch total verschlafen in die Küche. "Guten Morgen Babe" - "Guten Morgen little Sunshine".
Schweigend nimmt Paddy die Tasse Kaffee an und lässt sich auf einen Stuhl fallen. Ich tue es ihm gleich und setzte mich ebenfalls mit einer Tasse Kaffee zu ihm. Ein paar Minuten vergehen, ohne dass einer etwas sagt. Diese Stille empfinde ich aber als angenehm. Ich bin kein Mensch, der mitten in der Nacht nach dem Aufstehen schon große Unterhaltungen führen kann und will. In diesem Punkt scheinen wir uns ähnlich zu sein.
"Sorry little Sunshine, aber das ist überhaupt nicht meine Zeit. Ich bin ein absoluter Morgenmuffel. Du kannst dich ruhig nochmal hinlegen und weiter schlafen. Danke für den Kaffee".
Jetzt habe ich doch ein schlechtes Gewissen und meine altbekannten Zweifel kommen wieder hoch. Paddy nimmt all diese Strapazen auf sich, nur damit wir uns für ein paar Stunden sehen können und hat heute wieder einen langen Tag vor sich.
"Come here, little Sunshine!" holt mich seine liebevolle Stimme aus meinen Gedanken zurück. Paddy hat seine Hand nach mir ausgestreckt und als ich diese ergreife, zieht er mich sanft zu ihm, sodass ich auf seinem Schoß sitze. Sofort durchströmt mich seine Wärme und sein vertrauter Geruch steigt mir in die Nase.
"Worüber hast du gerade nachgedacht?" - "Über nichts wichtiges, ist nicht der Rede wert".
Skeptisch sieht Paddy mich an und ich weiß, dass er mir nicht glaubt.
"Merle, wenn das mit uns funktionieren soll, dann müssen wir uns vertrauen. Und für mich gehört dazu, dass man mit dem anderen über seine Gedanken, Ängste, Sorgen oder auch Zweifel und Träume spricht. Nur so können wir einen gemeinsamen Weg finden. Ja, es ist schwer, weil ich so viel unterwegs bin und wir nicht diesen klassischen Alltag haben, umso wichtiger ist es, dass du mir sagst, was dich beschäftigt."
Um dieses Gespräch zu führen, ist es definitiv nicht viel zu früh, doch ich kenne Paddy und weiß, dass er jetzt nicht locker lässt und ich möchte nicht, dass das bis zu unserem nächsten Wiedersehen zwischen uns steht.
"Also gut, ich habe darüber nachgedacht, dass du all diese Strapazen auf dich nimmst, nur damit wir uns für ein paar Stunden sehen können. Jetzt musst du mitten in der Nacht aufstehen, gleich zurück nach Hannover fliegen und dann den ganzen Tag im Studio arbeiten. Und ich habe mich gefragt, ob das immer so sein wird. Wie lange kannst du dem Standhalten, bevor dir das zu viel wird? Ich habe einfach ein schlechtes Gewissen, dass deine Arbeit darunter leiden könnte und naja, dachte daran, dass..." - "Okay stopp Merle. Ich mache alles, was mir möglich ist, damit wir uns so oft wie möglich sehen. Das ist für mich doch keine Belastung. Und dich betrifft es doch gleichermaßen. Du bist mit mir aufgestanden und musst noch arbeiten. Es ist doch das gleiche. Du brauchst dir um mich keine Gedanken machen, ich bin es von Klein auf gewöhnt, nur unterwegs zu sein, you remember? Und jetzt möchte ich, dass du dir darüber keine Gedanken mehr machst, okay? Ich will so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen, alles andere ist mir egal".
Und schon spüre ich seine Lippen sanft auf meinen.
Wir genießen noch die letzten Minuten nah aneinander gekuschelt, bevor Patrick los muss.
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Here to stay
FanfictionMerle hat eine schwierige Zeit hinter sich und fängt in Berlin ein neues Leben an, fernab von ihrer Heimat, Familie und Freunden. Bereits in den ersten Tagen stellt eine Begegnung mit einem Mann ihr neues Leben auf den Kopf. Begleitet Merle in ihrem...