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Durch das Klingeln meines Weckers werde ich wieder wach. Schnell befreie ich mich aus Paddy's Armen, um den Wecker auszustellen, in der Hoffnung, dass Paddy den Wecker nicht gehört hat. Doch leider ist mir dieses Glück nicht gegönnt.

"Sehr schöner Wecksong" schmunzelt Paddy mich an und ich werde rot. Verdammt ist das peinlich.

Sofort spüre ich, wie Paddy wieder näher kommt und mich zurück in seine Arme zieht und mir dabei einen sanften Kuss auf die Stirn drückt. Diese Geste, jedesmal schmelze ich dahin.

"You're so cute when you're embarrassed, little Sunshine" flüstert er mir ins Ohr und sofort bekomme ich eine Gänsehaut. Ich drehe mich in seinen Armen und versinke abermals in seinen blauen Augen. Wie kann ein Mensch kurz nach dem Wachwerden schon so liebevoll sein?

Vorsichtig nähert sich Paddy's Gesicht meinem und ich schließe meine Augen und dann berühren seine weichen Lippen meine. Seine Küsse machen echt süchtig. Ebenso vorsichtig wie er, erwidere ich den Kuss. Viel zu schnell lösen wir uns wieder und Paddy zieht mich in seine Arme. "Little Sunshine what are you doing to me?" seufzt Paddy in meine Haare. Ergeht es ihm etwa wie mir?

"Das gleiche, was du mit mir machst" flüstere ich zurück.

Wir liegen noch ein paar Minuten eng aneinander gekuschelt da und genießen die Stille.

"Wir sollten langsam aufstehen, wir haben heute einiges vor. Und ich verrate nicht, was. Nur so viel, zieh dir Alltagsklamotten an und bequeme Schuhe". Damit ist Paddy dann aufgestanden, hat noch erwähnt, dass er mich um 09 Uhr zum Frühstück abholt und ist in sein Hotelzimmer verschwunden.

Fast pünktlich 45 Minuten später steht Paddy wieder vor meiner Tür. Ich bin auch gerade so fertig geworden. Sofort greift er nach meiner Hand und wir machen uns auf den Weg in den Frühstücksraum. Er führt mich zu einem Tisch in der hintersten Ecke des Raumes. Hier erwartet mich die nächste Überraschung, denn der Tisch ist eingedeckt und in der Mitte stehen die Blumen, die mir gestern geschenkt wurden. An den Tischbeinen sind große Zahlen - Luftballons mit einer 3 und 0 befestigt. Ebenso wie Konfetti mit Happy Birthday und der Zahl 30.

Scheinbar hat Paddy an alles gedacht, auch wenn ich die Tatsache, dass ich 30 geworden bin, lieber verdrängen würde. Aber Paddy freut sich so niedlich über die gelungene Überraschung, dass ich gar nicht anders kann, als mich ebenso zu freuen. Kaum, dass wir den Tisch erreicht haben, kommt auch schon ein Kellner mit einem Servierwagen. Scheinbar hat Paddy sogar schon das Frühstück an sich ausgewählt.

Immernoch total geflasht setzen wir uns und stoßen mit einem Glas Champagner! an.

"Nochmal Happy Birthday und alles Liebe, little Sunshine". - "Danke Paddy, einfach Danke für alles. Du hast dir so viel Mühe gegeben, um mir einen schönen Geburtstag zu machen und das ist dir gelungen".

Nachdem wir in Ruhe gefrühstückt haben, verlassen wir das Hotel und erkunden zu Fuß die Kölner Innenstadt. Gerne wäre ich in den Dom gegangen, doch Paddy hat seinen Weg, wohin der auch führen mag, fortgesetzt. Unterwegs reden wir nicht viel. Hin und wieder erzählt Paddy ein paar Storys, die ihm in Köln passiert sind. Aber auch die Stille ist schön. Ich bin ein Mensch, der Stille genießt und auch brauche und scheinbar geht es Paddy da ähnlich. Obwohl wir in der Öffentlichkeit unterwegs sind, laufen wir Händchenhaltend durch die Gegend. Wir entfernen uns immer weiter aus der Stadt. Ich habe keinen Plan, wo wir sind und wo wir hingehen.

Irgendwann erreichen wir den Kölner Hafen. Überrascht, dass wir ausgerechnet hier sind, bleibe ich stehen, was auch Paddy zum Stehen bleiben bringt. Fragend schaue ich ihn an. Anstatt mir zu antworten, kommt er auf mich zu, umfasst mein Gesicht und küsst mich so, dass mir fast schwindelig wird. Dann zieht Paddy mich mit sich bis zur Kelly-Mauer. Dort bleiben wir abermals stehen und mir verschlägt es die Sprache. Überall stehen Geschenke, Erinnerungen und Blumen für Barby, die erst kürzlich verstorben ist. Paddy greift nach meiner Hand und klammert sich förmlich daran.

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