Endlich gefunden

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Ein düsteres Gelächter erregte nun unsere Aufmerksamkeit. Der Raum verschwand und wir standen in einer Leere. Und über uns erschien Dartz und er schaute von obern herab auf uns. Im doppelten Sinne, denn sein hämisches Lächeln auf den Lippen verriet mir, dass er sich für etwas besseres hielt. „Habt ihr endlich mein kleines Geheimnis heraus gefunden.", lachte er. „Dartz, lass sofort Yugi frei!", verlangte der Pharao, denn nun konnte ich ihn ja nicht mehr Yugi nennen, wenn der andere im Siegel gefangen war.

„Dann komm und spiel nach meinen Spielregeln, Pharao. Du kennst den Preis für eine Seele. Und der kleine Kaiba hier hat ja noch seine ganz persönliche Rechnung offen. Nicht wahr? Sie hat doch ihre Rolle perfekt gespielt. Selbst ich hätte ihr beinah abgenommen, dass sie es ernst mit dir meinte. Wobei... wer weiß das schon? Vielleicht hat sie es ja ernst gemeint und sich dummerweise doch in dich verliebt. Aber die Wahrheit werden wir wohl nie erfahren, denn ihre Zeit ist so gut wie abgelaufen.", lachte er höhnisch. Ich ballte nur meine Faust. Meine Gefühle gingen ihn nichts an! „Lass deine Spielchen und kämpfe endlich mit mir!", rief Yugi und lenkte so die Aufmerksamkeit wieder aus sich. „Meine Gehilfen erledigen doch alles schon zu meiner vollsten Zufriedenheit. Aber nun, da ich einmal hier bin, kann ich mich eurer schon entledigen und schlage so zwei Fliegen mit einer Klappe.", meinte er gelassen und wollte einen Energiestrahl auf uns abwerfen. Doch da erschienen auf einmal die legendären Drachen und beschützten uns vor seinem feigen Angriff.

„Mischt euch nicht ein, ihr drei nichtsnutzigen Drachen!", brüllte Dartz. Doch ein Knurren der Drachen lies ihn inne halten. „Ach, wie ich sehe, hat sich dein Auge noch immer nicht erholt, was Timaeus?", lachte er nun wieder höhnisch.

Timaeus wollte zum Angriff ansetzen, doch eine weibliche Stimme hielt ihn zurück. „Es reicht! Beruhig dich, Timaeus!", schalt sie ihn autoritär. Der Drache gehorchte und lies den Kopf sinken. Und dann erschien meine Freundin und fixierte Dartz. „Endlich zeigst du dein wahres Gesicht.", meinte er. Lisa klatschte nur in die Hände und lachte. „Und du hast sage und schreibe fünfzig Jahre gebraucht und zu verstehen, dass ich nie auf deiner Seite stand. Geschweige denn für dich gearbeitet habe... Das ist irgendwie traurig... Aber wie sagte dein Vater einst? Halte deine Freunde nah und deine Feinde noch näher.", erklärte Lisa und legte dabei eine Hand auf die gewaltige Kralle von Critias. Dieser legte seinen Kopf nach unten, sodass sie ihn dort streicheln konnte. Die anderen Drachen neigten nun ebenfalls den Kopf. Sie sah zu Timaeus auf und sagte: „Du bekommst deine Rache noch, das habe ich dir versprochen. Und ich gedenke meine Versprechen zu halten.". Wütend starrte sie Dartz an, während sie das sagte.
„Rache und du? Das ist nicht lache. Du warst doch immer die, die auf friedliche Lösungen gepocht hat und stets die komplizierten Wege gegangen ist. Aber so kann man sich irren.", rief Dartz lachend aus. „Nicht jeder hat seinen Charakter vergessen! Dafür kenne ich dich schon viel zu lange als das du mir etwas vorspielen könntest! Tief in deinem Herzen bist du immer noch der Dartz den ich kenne. ", rief sie. Augenscheinlich lief hier weit mehr ab, als nur der Kampf um Seelen und meine Firma. Die beiden hatte eine ganz persönliche Fehde untereinander. Und wir waren, dank Dartz, irgendwie dazwischen geraten. Aber wie kam es dann, dass Lisa meinen Weg kreuzte und so wichtig für mich wurde?

„Lisa...", begann ich. „Nein, Seto. Ich habe jetzt keine Zeit mich um deine verletzen Gefühle zu kümmern! Dich hat es schließlich auch nie interessiert, was ich empfinde!", wiegelte sie mich sofort mit einer Handbewegung ab. „Ach, habe ich da etwa einen Nerv getroffen... Was wohl Rafael zu dieser Entwicklung sagt. Er war die ganze Zeit über nicht begeistert, dass du dich nicht bei ihm gemeldet hast! Aber dir war ja deine Liebelei mit dem arroganten Fatzken hier lieber als deine Familie.", giftete Dartz weiter. „Verzieh dich Dartz, bevor ich dich dazu zwinge. Diese ganze Situation ist doch nur deiner kranken Art zu verdanken. Also hör endlich auf, mit den Menschen zu spielen und leg dich mit der Richtigen an!", knurrte Lisa und in ihrer Hand bildete sich ein lilafarbener Feuerball. Solch eine Flamme hatte ich noch nie gesehen und selbst die legendären Drachen wichen vor ihrer Herrin zurück. „Das wagst du nicht, gegen mich einzusetzen!", rief Dartz empört aus. „Wollen wir wetten?", fragte sie eiskalt. Und mit einem Schlag waren wir wieder in der unterirdischen Zentrale. Die Drachen waren ebenfalls verschwunden, aber Lisa stand noch da.

Das Herz des Seto Kaibas Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt