Duell über den Wolken

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Ich orderte meinen Firmenjet, packte meine Sachen und zog mich um. In meinem lilafarbenen Anzug wollte ich nicht erneut auf diese Motorradgang treffen. Außerdem fühlte ich mich in anderen Sachen wohler. Und genau das brauchte ich, wenn ich ihr erneut gegenüber trat. Denn eines wusste ich sicher: Ich brauchte dringend Antworten!
Und so entschied ich mich für das Outfit, welches ich im Battle City Turnier getragen habe. Natürlich durfte meine Kette mit dem Bild von Mokuba aus dem Waisenhaus nicht fehlen. Es war mein Glücksbringer. Ich öffnete es und mir fiel ein zusammen gefaltetes Bild in die Hände. Mokuba hatte etwas drauf geschrieben: „Damit du sie auch bei dir hast.". Ich entfaltete das Bild und sah jenes, welches Mokuba die Röte ins Gesicht trieb. Meine schlafende Göttin. Ironischerweise hatte ich sie damals für meine persönliche Göttin gehalten, weil sie mich so unendlich glücklich gemacht hatte. Und nun stellte sich heraus, dass sie tatsächlich eine war. Ironie des Schicksals, würde man meinen, wenn man daran glaubte.

„Seto, wir sind abflugbereit.", sagte Mokuba und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich rief ihm zu, dass ich gleich da sei, faltete das Bild zusammen und legte es wieder zurück in mein Amulett. Mokuba hatte Recht. Ich wollte sie an meiner Seite haben. Denn ich liebte sie, egal was da noch auf mich zukommen würde. Ehrlich gesagt, hatte ich mich einfach in sie verliebt. In all ihre Charakterzüge. Ob schüchtern oder stark. Ob verlegen oder zu Scherzen aufgelegt. Sie war immer noch meine Lisa. Die Frau, die mutig genug war, sich meinem Stiefvater entgegen zu stellen und sanft genug um den Schutzpanzer, den ich um mein Herz errichtet hatte aufzusprengen.

„Willkommen Mister Kaiba, das Flugzeug ist startbereit und wartet nur noch auf Sie. Ihr Bruder ist schon an Bord.", erklärte der Pilot und verbeugte sich vor mir. „Fliegen Sie so schnell es geht los. Die Zeit drängt.", erklärte ich und betrat die Gangway. „Was immer Sie wünschen. Wollen Sie jemanden besuchen?", fragte der Pilot, während er mit mir zusammen zum Jet hoch lief. „So etwas in der Art. Es ist eine persönliche Angelegenheit.", erklärte ich. „Dann hoffe ich, dass Sie all ihre persönliche Angelegenheiten zu ihrer vollsten Zufriedenheit klären können.", meinte der Pilot. „Natürlich und nun fliegen Sie uns schon in die vereinigten Staaten.", knurrte ich ihn an. Der Pilot verbeugte sich und murmelte: „Diesen Flug werden Sie nie vergessen.".
Ich ignorierte ihn und setzte mich neben Mokuba. „Seto, schau mal. Während du uns hast warten lassen, habe ich gesehen, dass der Aktienverkauf gestoppt wurde. Unsere Aktien sind erst einmal sicher, sodass wir uns mit anderen Dingen beschäftigen können. Allerdings habe ich keine Ahnung, wer den Verkauf gestoppt hat. Kannst du das vielleicht herausfinden?", sagte er und zeigte mir es auf dem Laptop.

„Um das genauer anzusehen, muss ich direkt über den Firmencomputer rein. Aber mich beschleicht ein leiser Verdacht. Ich hab mal bei einem CEO-Treffen von einer Firma gehört, die überall Aktien aufkauft, aber nichts damit macht. Bis man ihnen auf irgendeine Art und Weise in die Quere kommt... Ich hab das damals als Blödsinn abgetan, denn welcher gesunde Geschäftsmann kauft Firmenanteile auf, macht aber zu anfangs damit nichts. Doch was ist, wenn es diese Firma tatsächlich gibt?", murmelte ich.

„Seto, ist es das was ich denke?", fragte Mokuba. „Es könnte passieren, dass Pegasus nur ein Köder war und jemand heimlich hinter dessen Namen unsere Firma Stück für Stück aufkauft. Stutzig macht mich, dass der Verkauf auf Eis liegt, beziehungsweise sich jemand das Vorkaufsrecht gesichert hat. Das können nur zwei Personen. Der, der für den Aktienmarkt zuständig ist und ich, als CEO. Doch ich habe nichts damit zu tun. Meine Anfrage, bezüglich des Stops des Verkaufs wurde nicht mal angehört sondern ohne weitere Begründung abgelehnt. Es muss also noch eine dritte Partei involviert sein.", überlegte ich und klappte den Laptop zu. „Das werden ein paar turbulente Tage.", sagte Mokuba grinsend.

Und er hatte Recht. Wir würden nach Amerika fliegen und dort dann die Angelegenheiten weiter regeln. Zum Glück hatte ich dort ebenfalls ein Bürogebäude, sodass wir nicht wieder nach Domino zurück mussten. Es hatte also doch Vorteile, sich international aufzustellen.

„Schau mal, Seto. Eine irre Lightshow da draussen.", rief Mokuba, als wir eine ganze Weile geflogen waren. Er sprang von seinem Sitz auf und lief zum Fenster. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es gut ist, wenn wir da durch fliegen.", merkte ich an, als ich ebenfalls aus dem Fenster sah. Diese Lichter hatte ich doch schon mal gesehen. Und zwar an jenem Tag, als die Duell Monster erschienen und der ganze Wahnsinn begann.

„Mister Kaiba, wir sind auf ein paar Turbulenzen gestoßen. Ich bitte Sie ihre Duel Disc anzuschließen und um Ihr Leben zu kämpfen.", erklang die Stimme des Piloten, dachte ich zumindest. Doch dann veränderte sie sich und klang sehr bekannt. „Seto, das ist doch...", begann Mokuba. „Ja, das ist Alister.", knurrte ich und schnallte meine Duel Disc um.

„Bereit, kleiner Kaiba. Und dieses Mal wird es deine Seele sein, die das Siegel mitnimmt. Sie wird dich dieses Mal nicht retten können.", knurrte Alister, als er aus der Pilotenkabine kam. Er entledigte sich seiner Pilotenkleidung und stand erneut in seiner Montur vor mir.

„Mokuba, geh zurück.", sagte ich zu ihm und begann das Duell mit ihm. Es dauerte nicht lange, bis er das Siegel spielte. Eine Zeit lang duellierten wir uns auf Augenhöhe, bis ich langsam die Überhand gewann. Doch was mich in diesem Duell wunderte, war seine vollständig veränderte Strategie. Ich wurde dieses Mal mit Militärmaschinen bombardiert, die unverkennbar das Kaiba Logo hatten. Wollte Alister mir so seinen Hass zeigen? Und mir so meine Vergangenheit vorführen? Doch gegen meine Drachen kamen diese Maschinen nicht an und so bekam ich dann endlich die Überhand und Alisters Niederlage war so gut wie gewiss.
„Nein, das darf nicht sein. Ich hatte ihr doch etwas versprochen!", rief Alister, als er bemerkte, dass er im nächsten Zug verlieren würde. Und dann geschah etwas merkwürdiges. Das Siegel verdunkelte sich und ich wurde ohnmächtig. 

Hallöchen, eure Autorin hier. 

heute kam der Part etwas verspätet. Das tut mir leid :( Ich hab leider immer noch mit einer dicken Erkältung zu kämpfen und da verschiebt sich alles, was man eigentlich am Tag geplant hatte. 

mit viel Liebe

eure Autorin :-* 

Das Herz des Seto Kaibas Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt