Drachen gegen Walküren

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Wir starten unser Duell und ich war erstaunt, dass mein Gegner schon in der ersten Runde drei seiner dämlichen Walküren rief. Ich wusste ja, dass er ein starker Gegner war. Aber das er mit seiner Karte gleich so viele starke Gegnerinnen aufrufen konnte, war lästig.

Ich versuchte mit meiner Drachenkanone dagegen zu halten, doch dank seines Ringes der Nibelungen war es mir unmöglich damit anzugreifen. Es war einfach zum Verrückt werden. Doch es waren nicht seine Monster die mir auf den Keks gingen sondern die ständigen Spitzen. Erst begann er mir vorzuwerfen, dass ich damals gar nicht alleine in der Lage gewesen wäre, meinen Deal mit Pegasus abzuwickeln.

„Und was musste ich hören, als ich dazu kam: Seine ach so liebliche Freundin hätte Pegasus um den Finger gewickelt und deswegen wäre Pegasus eingeknickt.", giftete Siegfried in die Richtung meiner Freundin. Dabei betonte er liebliche so giftig, dass darin gar nichts liebliches mehr war. „Der große Seto Kaiba muss sich hinter dem Liebreiz seiner Freundin verstecken und...!". „Jetzt mach aber mal einen Punkt! Seto hat das ohne mich abgewickelt. Ich war nur anwesend, weil Seto mich damals gebeten hatte, sozusagen als moralische Unterstützung. Ich hab mich mit Pegasus über alles mögliche unterhalten, aber doch nicht über die Details des Deals. Das hat Seto alleine hinbekommen. Also hör auf hier so einen Schwachsinn rum zu erzählen. Und falls du das nicht glaubst, können wir gerne Pegasus anrufen. Der wird meine Geschichte bestätigen.", schoss Lisa dazwischen. Und da bemerkte ich das erste Mal in seiner Maske einen Riss. ‚Ach, sieh mal an. Haltlose Anschuldigen, mehr habe ich auch nicht erwartet.', dachte ich und grinste. Seine Aussagen waren auf tönernen Füßen aufgebaut, dass musste ihm doch klar sein. Mir war jedoch schleierhaft, wieso sich sein Hass so gegen mich richtete. Die Fehde, die er meinte, hatte schon unsere Väter betroffen. Nach meiner Übernahme, hatte ich mit den Schröders nichts mehr zu tun. Sie waren zu einem kleinem Licht verkommen, während mein Licht immer heller strahlte.

„Und nun begrüße meine drei Schicksalgöttinnen.", rief Siegfried. Hatte ich gedacht, die Walküren waren nervig, so hatte ich mich getäuscht. Diese drei Weiber waren um längen schrecklicher. Erst durfte er drei Karten von meinem Stapel sehen. Diese auch noch nach seinem Willen ordnen und zu guter letzt verbannten die Göttinnen die Monsterkarte aus dem Spiel.

„Na Kaiba, wie fühlt man sich, wenn man die Kontrolle so langsam verliert. Mit meiner geballten Frauenmacht werde ich dich niedermetzeln.", rief Siegfried siegessicher. „Was? Ich soll Angst vor ein paar Ponymädchen und drei Weibern in Trachten haben? Dann überschätzt du deren Macht aber gewaltig.", schoss ich zurück. Auch wenn ich gerade noch keinen Plan hatte, die Göttinnen auszuschalten, so vertraute ich doch auf meine Drachen. Das hatte mich Lisa gelehrt. Denn sie konnte mein Gefühl, welches ich immer mit den Weißen hatte, gut zuordnen. Das war Grundvertrauen, welches uns verband.

„Dir werd ich zeigen, dass meine Macht die deine weit übersteigen wird. Meine Familie stand immer in eurem Schatten, Kaiba. Jedes verdammte Mal zerschlug deine Familie unsere Aufstiegschancen mit unfairen Mitteln. Mein Vater zerbrach regelrecht daran und so war es an mir, dich in die Knie zu zwingen. Sobald ich meine Firma übernahm strukturierte ich sie zur Spielefirma an. Und was musste ich mir anhören? Die Kaibas stiegen rasant schnell mit ihrer Corporation zur größten Spielefirma auf. Doch davon liess ich mich nicht abbringen. Ich tüftelte und arbeitete an meiner neusten Erfindung. Einem Hologrammsystem für die Duel Monsterkarten. Und dann hatte ich endlich den Durchbruch. Ich machte mich sofort auf den Weg zu Pegasus um meine Erfindung mit ihm zu teilen und einen Deal auszuarbeiten, der meiner Firma den nötigen Boost geben sollte. Doch was musste ich schon wieder anhören. Der große Seto Kaiba war schneller und hatte den Deal, der eigentlich mir zustand, mit Pegasus abgeschlossen. Du hast meine Erfindung gestohlen und sie als deine ausgegeben. Du bist ein Dieb!", rief Siegfried.

„Hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Welche Beweise hast du denn für deine bekloppten Anschuldigungen? Seto hat schon lange, bevor der Deal zustande kam, an diesem System gearbeitet. Damals waren wir noch in der Schule und gerade mal ein halbes Jahr zusammen, da zeigte er mir die ersten Entwürfe. Und wenn ich mich richtig erinnere, war damals deine Firma noch eine Kriegsfirma. Also könnte er gar nicht deine Erfindung gestohlen haben. Das geht vom logischen her auch nicht.", schoss Lisa dazwischen. „Und für dich zum Mitschreiben: Ich habe es auch nicht nötig, andere Ideen für meine Auszugeben. Wie Lisa bereits sagte: Ich habe, lange bevor ich die Firma meinem eigenem Vater abkaufte, an diesem System getüftelt. Wenn du jedesmal zu spät kommst, dann ist das dein Pech und nicht meins. Ich kann doch nichts dafür, wenn du einfach zu langsam bist. In der Geschäftswelt muss man auf zack sein und darf sich nicht auf einem Namen ausruhen. Ich habe immer für meinen Erfolg gekämpft und das Geheimnis hinter meinem Erfolg ist harte Arbeit. Aber auch der Rückhalt meiner Familie. Wenn du das alles nicht hast, dann ist das ganz allein dein Pech.", ergänzte ich Lisas Aussage.
Sowohl meine Freundin als auch mein Bruder sahen mich anerkennend an und ich erkannte in ihren Gesichtern, dass ich dieses Mal das richtige gesagt habe. ‚Und da sag nochmal einer, ich würde nicht dazu lernen.', schmunzelte ich in Gedanken.

„Wir werden ja noch sehen, wer von uns Pech haben wird.", rief Siegfried und rief seine Galionsfigur. Die Walküre Brunhilde. Ausgestattet mit ihrem Schwert war sie eine mächtige Gegnerin. Aber ich hatte eine Waffe in meinem Deck, die ihn fertig machen würde.

In den letzten Runden unseres Duells liess er mal wieder seine drei Göttinnen ihr Werk vollziehen. Doch dieses Mal war etwas anders. Siegfrieds Gesicht zeigte mir deutlich, dass ihm die drei Karten so gar nicht gefielen. Ich stapelte die Karten nach seinem Wunsch und zog tatsächlich meinen ersten Weißen Drachen. Aufgrund der Spezialfähigkeit seiner Göttin musste ich ihn entfernen. Aber zum Glück hatte ich noch zwei weitere im Deck. Den nächsten zog ich eine Runde später.

Doch Siegfried kam mir erst die Möglichkeit mit seiner Zauberkarte, das Duell zu gewinnen. „Tja, mit dieser Karte musst du vorhersagen, wieviele Zauberkarten du in deinen Runden benutzt. Tippst du richtig, dann bekommst du die volle Anzahl an Karten als tausend Lebenspunkte. Liegst du jedoch falsch, dann verlierst du diese Anzahl an Zauberkarten.", rief Siegfried. Er selbst spielte gerade mal eine Karte.

Und dann war ich dran. „Ich spiele vier Zauberkarten. Und jede einzelne wird deine Niederlage besiegeln.". Und so war es auch. Und am Ende besiegte ich Siegfried mit meinem weißem Drachen mit eiskaltem Blick. „Nun sieht die gesamte Welt, was du wirklich bist. Ein Lügner und ein schlechter Verlierer.", rief ich, nachdem seine Lebenspunkte auf Null gesunken waren. 

Das Herz des Seto Kaibas Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt