Mein Monolog

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„Lass mich mal zusammen fassen. Ich habe vier Supermonster auf meiner Seite und dem entgegen steht nur dein jämmerlicher Magnetkrieger und dein schwacher, schwarzer Magier.", fasste ich die Situation zusammen. „Du wirst bestimmt schon ahnen, was das für dich bedeutet. Ich kann ganz einfach mit meinen Monstern deine vernichten und dich inklusive deiner Lebenspunkte platt machen!", erklärte ich. Mein Sieg war zum Greifen nahe. „Das Ende der Fahnenstange ist erreicht, Yugi. Sieh deiner Niederlage ins Gesicht!", rief ich weiter. Yugi hüllte sich ja in Schweigen. Aber was hatte er noch zu sagen? Nichts konnte ihn noch retten.

„Na los, meine drei weißen Drachen. Greift ihn an und vernichtet ihn!", gab ich den Befehl zum Angriff.

„Nach diesem Angriff Yugi, wirst du nicht mehr die Nummer eins sein... Was? Wie zum Geier kommt der schwarze Rotaugendrache auf dein Feld?", fragte ich erschrocken nach, während meine Drachen immer noch ihren Angriff vorbereiteten. „Du bist ja ganz schön vergesslich, Kaiba. Mit deiner Flöte hast du doch selbst Drachen aufgerufen. Und ihr Effekt galt für das ganze Feld. Dank deiner Karte konnte ich ihn rufen.", erklärte Yugi seelenruhig. „Also schulde ich dir nun dafür Dank. Der schwarze Rotaugendrache ist ein Geschenk eines engen Freundes und dank ihm, kann ich das Ruder noch rumreissen.", erklärte Yugi, mit neugewonnener Selbstsicherheit. „Das glaubst aber auch nur du. Meine drei weißen Drachen werde deine Monster vernichten. Und zuerst kannst du dich von deinem Lieblingsmonster verabschieden.", rief ich. „Nun mal nicht so hastig, Kaiba. Ich aktiviere meine Fallenkarte mit dem schicken Namen: Wahl des Magiers!", konterte Yugi. ‚Musste es ausgerechnet diese Karte sein?', fluchte ich in Gedanken. Diese Karte beschützt den schwarzen Magier vor meinem Angriff und war in dieser Runde sicher. „An deinem erschrockenen Gesicht kann ich erkennen, dass du genau weißt, was diese Karte kann. Aber sie hat noch einen weiteren Effekt. Sie schickt dein schwächstes Monster auf den Kartenfriedhof. Und zwar sofort.", erklärte Yugi. Mein Herr der Drachen erschien auf seinem Feld und wurde zum Schutzschild. So bekam er die volle Wucht des Angriffes ab und verschwand.
„Na und? Meinen nächsten beiden Angriffen hast du nichts entgegen zu setzen!", rief ich. Sein Magnetkrieger wurde pulverisiert und sein Rotauge würde dem Schicksal des Magnetkriegers folgen. „Verabschiede dich nun von Wheelers unnützem Geschenk!", rief ich. „Das glaubst aber auch nur du! Meine zweite verdeckte Karte verhindert deinen Angriff. Der magische Bannkreis beendet ihn, bevor er überhaupt stattgefunden hat. Und außerdem stutzt sie deinem Drachen die Krallen in dem sie seine Angriffspunkte um siebenhundert Punkte reduziert.", erklärte Yugi. Doch er war noch lange nicht fertig. Nein, jetzt setzte er mit seinem Rotauge zum Gegenangriff an. Natürlich vernichtete er meinen Drachen, doch das war noch lange nicht sein Zug zum Sieg. Während meine Punkte um einhundert sanken, knurrte ich: „Freu dich mal nicht zu früh. Für's Erste hast du dich gerettet. Aber glaub mir, das Duell ist noch lange nicht vorbei.".

‚Sein Zug hat mich dann doch überrascht, das muss ich zugeben. Aber er sollte sich nicht zu früh freuen. Dieses Duell wird bald vorbei sein und ich werde der Sieger sein.', dachte ich grinsend. „Auch wenn du dich eben retten könntest, so muss ich dir doch den Wind aus den Segeln nehmen. Es sieht einfach nicht gut für dich aus.", rief ich. „Meinst du? Soweit ich sehe, haben wir beide gleich viele Monster auf dem Feld.", erkannte Yugi. „Na sieh mal einer an. Zählen kannst du ja auch. Du bist ja doch schlauer, als du aussiehst. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass meine weißen Drachen immer noch stärker sind als deine Monster.", meinte ich. Zum Abschluss meines Zuges spielte ich zwei verdeckte Karten und nun war Yugi an der Reihe.

‚Armer kleiner Yugi. Mit diesen beiden Karten auf dem Feld ist seine Niederlage endlich gewiss. Nichts konnte er mehr tun, außer seine Niederlage würdevoll in Empfang zu nehmen.', dachte ich grinsend, während Yugi seine nächste Karte zog. Er spielte eine Karte verdeckt und wollte seinen Drachen in den Verteidigungsmodus versetzten. Doch das aktivierte eine meiner verdeckten Karten. „Das kannst du gleich wieder vergessen. Dank meines großen Angriffsbefehls bleibt jedes Monster im Angriffsmodus. Und dann wählt jeder Spieler drei Karten aus seinem Deck aus. Der Rest wandert auf den Friedhof.", erklärte ich. ‚Diese drei Karten reichen vollkommen aus um Yugi in Grund und Boden zu stampfen.', dachte ich, während ich das erschrockene Gesicht von Yugi genoss. Mit solch einem Zug hatte er nicht gerechnet. In weniger als drei Runden stand ich als Sieger fest.

„Du hast nun die Wahl: Entweder aufgeben oder doch noch drei Karten auswählen und deine Niederlage hinauszögern. Meine Strategie ist durch nichts zu stoppen.", erklärte ich süffisant. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte Yugi seine Karten gewählt und es wirklich amüsant zu sehen, wie er sich sein kleines Köpfchen über die Qual der Wahl zerbrach. „Na das hat aber ganz schön lange gedauert. Aber am Ende wird es dir sowieso nichts gebracht haben.", witzelte ich. Ich zog meine nächste Karte und damit rief ich meinen dritten weißen Drachen herbei. Dank Monsterreanimation war kein weiteres Opfer mehr nötig und er konnte vom Friedhof auferstehen. Dank weiser Voraussicht hatte ich eine Karte schon auf dem Feld. Und zwar meine Fusionskarte. Mit ihr verschmolz ich meine drei Drachen zum Ultimativen Monster. „Und nun erzittere vor dem blauäugigen Ultradrachen. Merk ihn dir gut, denn dieses Monster bedeutet deinen Untergang!", rief ich.

Und ich weidete mich an dem ängstlichen Blick auf Yugis Gesicht. Nichts konnte ihn jetzt mehr retten.

„Endlich habe ich dich dort, wo ich dich schon immer haben wollte. Zitternd und voller Angst vor meinem Drachen. Ohne einen Ausweg. Diesen Moment habe ich immer und immer vor meinem geistigen Auge gesehen. Und endlich stehen wir hier oben auf meinem Duellturm und kämpfen gegeneinander. Statt dich auf das wesentliche zu konzentrieren, hält's du dich an einen fünftausend Jahre alten Stein. Aber in einer Sache hast du Recht. In diesem Duell geht es um die Vergangenheit. Aber nicht um irgendeine alte Schlacht die in einem alten Stein gemeisselt wurde. Nein, wenn ich Vergangenheit sage, dann meine ich, das mit dem Ende dieses Duells die Vergangenheit endgültig begraben wird. Wenn ich das Battle City Turnier gewonnen habe, dann werde ich die Nummer eins sein.", erklärte ich. „Du wiederholst dich.", warf Yugi ein. „Es geht aber um noch viel mehr. Ich werde nach meinem Triumph das Buch meiner Vergangenheit zuschlagen, damit ich mich endgültig auf meine Zukunft konzentrieren kann. Seit meiner frühsten Kindheit musste ich alleine zurecht kommen. Ich musste stark sein um meinen kleinen Bruder beschützen zu können. Als der Tyrann Gozaburo Kaiba uns adoptierte, lernte ich wie man seine Feinde vernichtet und das man niemanden vertrauen kann. Absolut niemanden. Doch egal was ich tat, ich konnte ihn niemals zufrieden stellen. Mit nichts. Nicht mal mit der Wahl meiner Partnerin. Nicht mal das, konnte ihn zufrieden stellen. Und das obwohl mein Status mit ihr stieg.

Und dann wandte ich das an, was er mir beigebracht hatte. Mit seinen rücksichtslosen Methoden nahm ich mir seine Firma und machte meine eigene draus. Jetzt gehört sie mir und er ist längst Vergangenheit. Doch all das ist immer noch nicht genug. Es gibt immer noch eine Sache die ich erledigen muss. Und das ist mein Triumph über dich, Yugi. Und jetzt hör mir gut zu: In allem was ich tue bin ich der Beste. Doch dann kamst du! Du hast mich gedemütigt und das, mein lieber Yugi, wird sich niemals wieder wiederholen. Nur wenn ich dich endlich besiegt habe, dann kann ich diese Schmach vergessen! Und mit ihr meine Vergangenheit und meine falschen Entscheidungen!", rief ich. Endlich konnte ich mir nach so vielem Monaten Luft machen.

„Alles gut?", fragte Mokuba meine Freundin. Doch ihre Antwort, falls sie eine gab, bekam ich nicht mit, denn sie sagte nichts dazu. Also musste sie genickt haben, anders konnte ich mir das nicht erklären. Wenn ich nur hingesehen hätte, hätte ich vielleicht eine andere Entscheidung nach diesem Duell getroffen.

Das Herz des Seto Kaibas Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt