„Wow, Obelisk hat tatsächlich den Angriff dank Slifers Verteidigung unbeschadet überstanden!", rief Mokuba euphorisch. Doch ich fragte mich, ob Yugi nun die mächtigste Waffe von Obelisk einsetzen würde. Denn nur damit könnte er endgültig das Ruder herum reissen und doch noch gewinnen.
Rah verschwand erneut auf dem Friedhof und das Spektakel war zuerst einmal vorbei. Doch Marik versprach, dass wir uns nicht allzu lange von dem göttlichen Drachen verabschieden müssten. Nein, er sprach davon, die Zeit zurück zu drehen und das ganze noch einmal zu wiederholen. Und das schaffte er mit der Karte: Überraschungsangriff aus dem Jenseits. Mit dieser Karte konnte Marik den Angriff des goldenen Drachen wiederholen.
Er spielte diese Karte und Rah erschien erneut auf dem Spielfeld. Und dieses Mal konnte Yugi keinen Slifer rufen um sich zu schützen. Doch dieses Mal erschien der Drache in seiner Kugel. Er musste wohl mit der Beschwörungsformel gerufen werden, denn der Phönixmodus gelang nur einmal pro Zug. „Und was bringt dir das? Der Drache ist in der Kugel aus Licht gefangen.", kommentierte Yugi das Ganze. „Genau... Aber das stört mich nicht weiter, denn ich kann die uralte Beschwörungsformel um ihn aus seinem Gefängnis zu holen.", erklärte Marik hämisch. Doch bevor Marik überhaupt ansetze, den Spruch zu zitieren, sagte jemand anders die ersten Zeilen.
„Grosse Bestie am Himmelszelt
höre den Ruf aus der Schattenwelt,
steig aus der Kugel ich brauche dich schnell..."
begann Lisa zu zitieren und sah dabei Marik an. Dieser wich erschrocken zurück. „Woher?", stammelte er. „Du hast bei deinem Duell mit Mai jemanden vergessen, als du die Leute aufgezählt hast, die die Beschwörungsformel lesen können... Soll ich weiter machen? Wäre doch mal spannend zu sehen, wem Rah dann gehorcht, wenn jemand außerhalb des Duell ihn befreit.", konterte Lisa. Ich sah meine Freundin an und war erstaunt. Hatte sie sich die Formel etwa gemerkt? Oder konnte sie wirklich die alte Sprache lesen? Aber wieso?
Auch Yugi sah sie verwirrt an, doch dann nickten beide sich zu und es schien als würden sie sich blind verstehen. Das versetzt mir einen Stich und mit einem Mal war mir klar, was es war. Ich war verdammt nochmal eifersüchtig auf diese besondere Verbindung zwischen dem duellierenden Yugi und meiner Freundin. Und das wohl schon seit dem ersten Mal, als ich es bemerkte. Ich ballte die Fäuste und unterdrückte dieses Gefühl.
„Du hast Glück, dass ich mich nicht weiter einmischen werde. Los, zitiere den alten Spruch zu ende. Ich überlasse es Yugi, dich in Grund und Boden zu rammen.", erklärte sie. Marik runzelte die Stirn und behielt seine Erwiderung für sich. Dann zitierte er den alten Spruch und Rah entkam seinem Kugelgefängnis. Und erneut schusterte Marik ihm fast alle Lebenspunkte zu, bis auf einen. Doch das war noch nicht alles. Marik opferte sämtliche Monster, darunter die beiden vor ihm und auch den Götterschleim. Er musste sich wohl sehr sicher sein, dass er gewinnen würde, denn sonst hätte er seine Verteidigung bei sich behalten. Doch die gesamte Anzahl an Angriffspunkten, die Rah nun besaß war wirklich einschüchternd.Doch Yugi wäre nicht der König der Spiele, wenn er nicht noch ein Ass im Ärmel gehabt hätte. Yugi spielte die Karte Seelenräuber. Mokuba fragte, was das wohl für eine sei und ich erklärte: „Diese Karte ist genau jene Karte die Yugi benötigt. Sie gibt zwar Marik eintausend Lebenspunkte, aber Yugi darf dafür ein Monster von Marik opfern. Die Frage ist also: Welches Monster wird Yugi wohl opfern. Denn noch sind alle Monster von Marik da.". Doch dann ging mir ein Licht auf! Aber das konnte nicht sein, oder doch?
Und Yugi bestätigte meine Annahme. Er würde tatsächlich Rah opfern wollen. Und das war nun auch Marik klar geworden. Ein Wirbel begann sich um Marik, der erneut auf wundersame Weise mit Rah verschmolzen war, zu bilden. Mokuba fragte: „Was geschieht jetzt?". „Da Marik sich erneut mit Rah verschmolzen hat, wird er wohl zusammen mit Rah geopfert werden und verschwinden.", antwortete ich. Doch Yugi hatte uns alle getäuscht. Er wollte den Götterschleim opfern, bevor Marik auch seine Angriffspunkte dem Drachen zuschustern konnte. „Und was soll dir das bringen? Retten wird es dich nicht.", konterte Marik. „Du wirst es gleich sehen. Da dein Götterschleim aus zwei Monstern besteht, macht ihn das zu einem doppelten Opfer. Und damit kann ich die besondere Fähigkeit von Obelisk dem Peiniger aktivieren.", erklärte Yugi selbstgefällig.
Dank der zwei Opfer wuchs die Macht von Obelisk bis ins unendliche heran. Und damit konnte Yugi Rah vernichtend schlagen. Marik versuchte zwar dagegen anzureden, aber Yugi hatte nur ein müdes Lächeln über. Obelisk griff an, doch bevor die Attacke ihn traf, opferte er nun endlich die verbliebenen Opfer um Rahs Angriffspunkte zu verstärken. Doch ich fragte mich, wieso? Welcher Sinn steckte dahinter?
Auch wenn Rah nun fast fünftausend Punkte besaß, so war doch Obelisks Kraft unendlich. Es zog Rauch auf und eigentlich hätte Rah verschwunden sein müssen. Doch als der Rauch sich verzog, war der goldene Drache immer noch da. Natürlich waren wir alle verwirrt und Yugi formulierte es als, wieso Rah noch stand. Als Antwort deutete Marik nach unten und erklärte: „Ich habe eine Zauberkarte gespielt. Sie nennt sich Klassifizierung. Dank dieser Karte kann Rah nur von einem Monster vernichtet werden, was mehr Sterne hat als er selbst. Das disqualifiziert deinen Obelisk als Gegner für Rah. Tja, dumm gelaufen, was?". „Das darf doch nicht wahr sein!", rief Yugi empört aus. Da Obelisk besondere Fähigkeit nur von kurzer Dauer war, schrumpften seine Angriffspunkte wieder zurück auf das ursprüngliche Niveau und war so gesehen ein leichtes Angriffsziel für den übermächtigen Rah. „Tja, Mokuba. Das wars dann wohl mit einem Sieg für Yugi.", stellte ich fest. „Aber Seto... Gibt es denn wirklich keinen Weg mehr?", fragte Mokuba, sichtlich ergriffen. Doch auf diese Frage wusste ich nun auch keine Antwort mehr, denn langsam verließ auch mich das Duellantenlatein. Was konnte man dagegen noch ausrichten?
In Mariks nächsten Zug griff er sofort mit Rah an und sein Ziel war natürlich Obelisk. Wenn sein Angriff traf, wären Yugis Lebenspunkte dahin und Marik hätte gewonnen. Doch Yugi unterbrach den Angriff und sagte: „Tja, freu dich nicht zu früh. Ich aktiviere Magische Dimension. Mit meinem Schwarzen Magiermädchen kann ich diese Karte aktivieren. Für diese Karte muss ich zwei Monster opfern und das tue ich. Obelisk und Gazell werden gerne als Opfer herhalten, wenn ich dich damit besiegen kann.". „Du opferst einen Gott? Bist du von Sinnen?", rief Marik empört. „Oh nein. Ich weiß sehr wohl, was ich gerade tue. Obelisk stand treu an meiner Seite, doch jetzt opfere ich ihn für meine letzte Chance!", rief Yugi. Und dann erschien vor Yugi eine Art Sarkophag an einem Kettengestell. Mit der Karte, die Yugi gespielt hatte, war es ihm erlaubt, jeden schwarzen Magier zu rufen den er besaß. Und natürlich rief er sein Lieblingsmonster. Den schwarzen Magier.
Mit diesem Zug hatte er sich doch noch eine kleine Möglichkeit erspielt um zu gewinnen. Jetzt musste er nur noch die nötigen Kombinationen spielen. Und tatsächlich: Mit seiner verdeckten Karte Ragnarök konnte er tatsächlich das Ruder herumreissen. Die beiden Magier auf seinem Feld würden gleich in der Lage sein, jedes Monster auf der Seite von Marik zu besiegen. Und dem konnte er nun nichts mehr entgegen setzen. Das Duell war eigentlich so gut wie gelaufen. Eigentlich...
Doch Marik begann nun mit seinen Psychospielchen. Erneut begann er etwas von seiner schwächeren Seite zu labern und das traf natürlich den Nerv von Yugi. Und so zögerte er mit seinem letzten finalen angriff. Am Ende würde nur eines entscheiden: Wer war diesem psychischen Druck, der sich das gesamte Duell über aufgebaut hatte, gewachsen?
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Das Herz des Seto Kaibas Teil 2
FanfictionIm zweiten Teil des Lebens von Seto Kaiba geht es rasant weiter. Wir erleben das fulminante Finale des Battle city Finals und das legendäre Duell zwischen Yugi und ihm. Aber auch weitere Überraschungen warten auf. Überraschungen die sein Weltbild w...