„Aber was ist mit dem letzten Duell? Und mit Lisa? Willst du wirklich gehen, ohne ihr auf Wiedersehen gesagt zu haben?" rief Mokuba mir hinterher. Doch ich ignorierte ihn und den Stich in meinem Herzen bei der Erwähnung ihres Namens. Ich wollte einfach nur noch weg.Doch nachdem ich ein paar Schritte gegangen war, hielt mich Ishizu auf. Sie stand da und fixierte mich. „Ich gebe dir einen Rat, Kaiba. Sei bei dem letzten Duell anwesend. Dieser Fakt ist unglaublich wichtig. Ohne deine Hilfe wird Yugi es nicht schaffen, meinen Bruder oder viel mehr dessen dunkle Seite zu besiegen. Es ist Yugis Schicksal zu gewinnen.", sagte sie. „Darauf kann ich gut verzichten.", erklärte ich. „Das Battle City Turnier ist für mich vorbei. Es gibt hier nichts mehr für mich.". Und damit war die Unterhaltung eigentlich für mich vorbei. Doch so leicht liess Ishizu mich nicht mehr vom Haken.
„Wenn du jetzt gehst, dann wirst du das Leben der Frau in Gefahr bringen, die du liebst. Denn sie steht ebenfalls auf der Abschussliste meines Bruders. Sobald er Yugi besiegt hat, wird er sich Lisa vornehmen und seine Rache ihr gegenüber wird keine Gnade kennen.", rief Ishizu und zwang mich so zu bleiben. „Lisa kann sich sehr gut verteidigen. Das hat sie oft genug und sehr eindrucksvoll bewiesen.", erklärte ich. „Doch du brauchst sie. Sie ist die Kompassnadel, die dich leitet. Wenn sie verschwindet, dann verschwindet auch das Gute aus deinem Herzen.", erklärte Ishizu. „Manch einer behauptet, ich hätte nichts gutes darin. Oder überhaupt ein Herz.", kommentierte ich. „Und dennoch gibt es weitere Gründe, die dich zum Bleiben drängen. Du kannst ebenso die alten Schriftzeichen lesen wie ich. Und du bist dir der Verbindung zum alten Ägypten sehr wohl bewusst. Deine Rivalität mit Yugi dauert nun schon tausende von Jahren an. Und sie wird fortbestehen, bis in alle Ewigkeit. Doch diese Rivalität war nicht das, was sie zu sein schien. Als großer Hexenmeister hast du den Pharao herausgefordert, damit er stärker werden konnte. Bis er schließlich stark genug war um die dunkle Bedrohung, die damals das Land heimgesucht hat zu vertreiben. Ihr wart Rivalen aber auch Freunde.", erklärte Ishizu. „Jetzt reicht es mir aber langsam mal!", herrschte ich sie an. „Der einzige Grund, warum ich das Turnier veranstaltet habe, war um die Nummer eins zu werden. Und nicht um irgendein Schicksal zu erfüllen. Ich bin nicht hier um Yugi zu helfen.", rief ich. „Das ist falsch. Das weißt du genauso gut wie ich. Du hast mich damals im Museum gefragt, wer die Frau neben dem Pharao war. Damals konnte ich dir keine Antwort geben, doch mich lies diese Person nicht los. Zumal ich von meiner Millieniumskette im Dunkeln gelassen wurde, was sie betraf. Genauso wie bei deiner Freundin.
Und so forschte ich in den Tagebücher meiner Mutter nach. Und sie sah diese Frau tatsächlich in ihren Visionen. Diese Frau damals war weitaus wichtiger als bisher angenommen. Sie stand immer zwischen der Pflicht ihres Pharaos gegenüber und der Liebe zu ihrem Hohepriester. Ja, Seto, du hörst richtig. Jene Frau war die große Liebe des Hohepriesters und ihr Verlust trieb ihn dazu, jenes schicksalhafte Duell zu bestreiten in dem das Schicksal der Welt beschlossen werden sollte.", erklärte Ishizu. Erschrocken sah ich sie an. Konnte das wirklich die Wahrheit sein? Konnte meine Zukunft in der Vergangenheit liegen? Konnte das Band, welches Lisa und mich verband, schon so lange bestehen?„Das ist doch völliger Schwachsinn, Ishizu. Nur weil der Hohepriester sie geliebt hat, muss das nicht auf mich zu treffen.", wiegelte ich ab. „Jeder der euch zusammen sieht, erkennt die große Liebe zwischen euch. In unserem Duell habe ich ebenfalls die starke Verbindung zwischen euch gespürt. Sie war es am Ende, die dir den Wink gab. Habe ich Recht? Als der Stab dir einen Teil der Vergangenheit zeigte, zeigte er auch eine Vision von ihr.", schlussfolgerte Ishizu. Ich jedoch schwieg. „Dein Schweigen ist mir Antwort genug. Und wenn du tief in dich hinein hörst, dann wirst du wissen, das ich die Wahrheit spreche.", sagte Ishizu ruhig.
Ohne zu Antworten wendete ich meinen Blick in die Richtung meines Duellturms. Er war das Symbol meines Hasses. Er repräsentiert den Hass gegenüber meinen Stiefvater und den Demütigungen, die er mir in all den Jahren zugefügt hatte. Und das teilte ich auch Ishizu mit. „Ich kann seinen Anblick einfach nicht mehr ertragen.", erklärte ich. Und sie verstand. Dennoch lies sie einfach nicht locker. „Und deswegen läufst du vor deinem Vater davon? Denn das ist das, was du gerade tust. Du drückst dich vor deiner Verantwortung. Aber hast du denn immer noch nicht verstanden, dass es hier um mehr geht, als deine tragische Familiengeschichte?", fragte sie.
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Das Herz des Seto Kaibas Teil 2
FanfictionIm zweiten Teil des Lebens von Seto Kaiba geht es rasant weiter. Wir erleben das fulminante Finale des Battle city Finals und das legendäre Duell zwischen Yugi und ihm. Aber auch weitere Überraschungen warten auf. Überraschungen die sein Weltbild w...