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Lange schwitzige Finger vergraben sich in meinen Haaren und massieren sanft meine Kopfhaut, dann schiebt sich die Nase des Schwarzhaarigen in meine Locken. „Oh man, wie gut du riechst. Nach Kokos, oder?" Ich lege den Kopf in den Nacken, auf die Rückenlehne der Couch, auf der ich sitze und schaue den Mann an, der sich von hinten an mich angeschlichen hat. „Ja, genau Kokos", bestätige ich ihm. „Weißt du, an was mich das erinnert?" Ich schüttele den Kopf.

„An den Urlaub letztes Jahr auf den Cap Verden. Wir sollten, dringend noch was für dieses Jahr buchen." „Ja, aber bitte nachdem du geduscht hast." „Ich dachte du magst meinen verschwitzten Körper", sagt er empört und nun trifft mich ein Tropfen Schweiß, der von seinen Haaren tropft. „Iiiihhh Tom, aber nicht, wenn du im Fitnessstudio warst. Ab unter die Dusche", sage ich lachend und werfe ein Kissen nach ihm.

Tom und ich sind jetzt schon zwei Jahre zusammen. Ich habe ihn auf der Arbeit kennengelernt. Genaugenommen war er mein Chef. Aber ich habe schnell die Abteilung gewechselt, denn ich will Karriere machen, mir aber nicht irgendwann vorwerfen lassen, mich hochgeschlafen zu haben.

Es hat quasi sofort zwischen uns gefunkt. Ich bin meinem Männergeschmack treu geblieben. Gross, dunkelhaarig, muskulös, aber ich habe noch ein paar Dinge, die mein Traumprinz haben muss hinzugefügt. Er muss geoutet sein und immer zu mir stehen. Tom ist ein Geschenk, ein Sechser im Lotto.

„So, die ist für dich. Nicht so scharf und mit wenig Ingwer", sagt er, nachdem er geduscht und gekocht hat und sich nun mit zwei Schalen Essen zu mir auf die Couch begibt. „Danke, mein Schatz." Ein kurzer Kuss und Tom schnappt sich die Fernbedienung.

„So, was gucken wir?" „Lass das bitte an, ich will das sehen." „Seit wan interessierst du dich für Olympia und fürs Rudern?" „Da rudert jemand, den ich kenne." „Dein Ex-Freund?" „Ja, genau."

Natürlich habe ich Tom von Alec erzählt. Nicht jedes schmutzige Detail, denn davon gab es zu viele, aber er weiß im Großen und Ganzen Bescheid.

Die Antwort damals vor unserem ersten Date, auf die Frage, ob ich mit ihm einen Kaffee trinken gehen möchte, war nämlich, eine Gegenfrage. Die Frage, ob er geoutet ist. Warum das so wichtig für mich ist, musste ich ihm dann natürlich erklären.

Mein Blick ist auf den Fernseher gerichtet und tatsächlich bin ich etwas aufgeregt, als der Startschuss fällt. Tom lacht nur neben mir, weil ich total zappelig bin. Als das Ziel immer näher rückt und Alec mit seinem Team knapp in Führung liegt, stelle ich das Essen ein und dann gewinnt Alec tatsächlich das Rennen.

Ich springe auf und ein Jubelschrei entfährt meinen Lippen. „Du bist echt der süßeste Groupie überhaupt", sagt Tom und zieht mich zu sich runter auf die Couch, in seine Arme. „Ich könnte dich im Fitnessstudio auch mal anfeuern", sage ich und meine Hand schiebt sich unter sein Muskelshirt über seine Bauchmuskeln hoch zur Brust.

„Oh ja? Ich würde mich auch erkenntlich zeigen." „Und wie sähe das aus?" Schnell hat er mich am Nacken gepackt und schiebt seine Zunge in meinen Mund, während seine Finger sich in meine weiche Haut krallen.

„Mhm, scharf", sage ich und löse mich von seinen Lippen. „Ich weiß." „Nein, dein Mund. Die doofen Nudeln. Ich verbrenne." Ich springe auf, um mir ein Glas Milch zu holen, doch kaum, dass ich weg bin ruft Tom mich schon.

„Michael, komm schnell her. Da passiert gerade was."

Nur dein schmutziges GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt