Verflucht! Was habe ich mir gestern nur dabei gedacht? Auch wenn er mir die Führung überlassen hatte, hat alles seine Grenze und ich habe diese deutlich überschritten.
,,Es tut mir leid'', flüstere ich und sehe zu meinem zukünftigen Ehemann, der mich zornig anblickt. Sein ganzer Körper ist angespannt und er mahlt den Kiefer.
,,Mach mich los'', sagt er leise. Viel zu leise. Sofort springe ich von Bett auf, möchte seinen Befehl entgegenkommen, als mir klar wird, was mit mir passiert, sollte ich ihn jetzt von den Handschellen befreien.
,,Nein! '', rufe ich panisch und setze einen Schritt zurück. Seine bereits dunklen Augen wirken fast schon Schwarz und ich kann die Adern auf seine Schläfe pulsieren sehen.
,,Wiederhole das'' knurrt er mich an.
,,Sobald ich dich losmache, wirst du mich quälen. Also nein! Außerdem habe ich keine Zeit, mich jetzt mit dir auseinanderzusetzen. Ich muss zur Arbeit'', sage ich und entferne mich immer mehr von ihm.
,,OLYMPIA'', brüllt er plötzlich. Ich zucke mit den Schultern, gehe auf den Kleiderschrank zu und hole Kleidung für die Arbeit heraus.
,,Nun weißt du, wie es sich anfühlt, angekettet am Bett zu liegen und von jemand abhängig zu sein. Frustrierend, nicht wahr? '', frage ich. Ja, mir ist es bewusst, dass ich mit dem Feuer spiele. Aber wieso denn auch nicht? So oder so werde ich leiden müssen, also warum sollte ich kein spiel aus meiner Misere machen?
