Ihr habt entscheiden ❤️
Ungeduldig warte ich darauf, dass Kareem zurückkehrt, damit wir die Unterhaltung fortführen, als ich plötzlich jemand nach mir rufen höre. Augenblicklich erstarre ich, lass die Tasse in meine Hand fallen und verschütte die heiße Flüssigkeit über meinen Schenkeln.
,,Verflucht!'', zische ich. Doch ganz egal, wie sehr der heiße Tee meine Haut zum Glühen bringt, gewinnt das Gefühl von Angst die Oberhand. Wieso ist dieser Mann hier? Woher weiß er, wo ich zu finden bin? Panisch mache ich mich auf dem Stuhl klein und wünsche mir, mich in Luft auflösen zu können.
,,Verschwinde!'', höre ich Kareem laut sagen.
,,Bitte geh, bitte geh'', flüstere ich desperat.
,,Olympia'', ruft Preston plötzlich nach mir und entlockt mir ein Wimmern. Tränen bilden sich in meinen Augen.
,,Bitte geh'', wiederhole ich wispernd.
,,Entweder verschwindest du von allein, oder ich sehe mich dazu gezwungen, dir dabei zu helfen'', fährt Kareem mein Ex-Freund an. Oh nein, das sollte er lieber nicht machen. Preston ist ein nachtragendes Arschloch, der uns beide für diese Respektlosigkeit bestrafen würde. Und wie ich ihn kenne, werde ich am meisten darunter leiden. Es herrscht für einige Sekunden stille, bis ich den Mann, den ich liebe, sprechen höre.
,,Ich gebe dir 24 Stunden Zeit, um wieder nach Hause zu gehen. Solltest du dich morgen immer noch hier befinden, sehe ich mich dazu gezwungen, mich von meiner schlimmsten Seite zu präsentieren. Leg es bitte nicht darauf an Baby'', sagt Preston. Die Warnung in seiner Stimme hat immer noch dieselbe Wirkung auf mich. Es macht mich wütend, da er sich wie ein selbstgefälliger Idiot anhört, doch gleichzeitig füllt sich mein Körper mit Vorfreude. Ich hasse ihn!
Als die Tür voller Wucht ins Schloss fällt, setze ich mich gerade auf, wische mir die Tränen weg und blicke Kareem an, der wütend die Küche betritt.
,,Woher weiß er, wo ich wohne Olympia?'', fragt er mich. Ich mache den Mund auf, um ihm eine Antwort zu geben, doch ich habe keine.
,,Olympia!'', ruft er. Kopfschüttelnd erhebe ich mich.
,,Ich sollte von hier verschwinden'', sage ich und möchte aus der Küche rennen. Kareem packt mich an den Arm, zieht mich zu sich.
,,Bleib hier, Olympia. Wir kön-'' Ich unterbreche ihn.
,,Ich kann nicht hierbleiben, Kareem! Hierzubleiben würde dich nur in Schwierigkeit bringen und das möchte ich nicht. Ich bin seine Zielperson, nicht du und glaube mir, das ist auch besser so. Du willst Prestons Zorn nicht auf dich ziehen'', schreie ich und entziehe ihm meinen Arm.
,,Und was hast du nun vor?'', fragt er ebenso schreiend. Ich wische mir eine weitere Träne weg.
,,Es ist egal, was ich vorhabe. Sowohl Preston, als auch ich wissen, wie es enden wird. Es ist unvermeidlich'', gebe ich leise von mir. Er schnaubt kopfschüttelnd.
,,Das war es also? Du gehst zurück nach Hause, wo er auf dich warten wird, nur weil er es von dir verlangt hat?'', faucht er mich an. Nun werde ich wütend.
,,Es ist besser von allein zu gehen, als dass er mich holt. Und wer sagt, dass ich nach Hause gehe? Ich werde zu Valencia gehen'', zische ich. Er hebt eine Augenbraue.
,,Was ist der Unterschied, ob du hier bist oder bei Valencia?'', keift er mich an.
,,Weil sie meine beste Freundin ist und mir sehr viel bedeutet. Er würde sie niemals sein Zorn spüren lassen. Das würde er mir niemals antun. Dich hingegen würde er mit Vergnügen vernichten'', sage ich vollkommen ernst. Kareem fährt sich verzweifelt durch die Haare.
,,Bleib bei mir. Olympia. Bleib hier'', flüstert er und zieht mich erneut zu sich. Ich sehe ihn entschuldigend an, möchte ihm sagen, dass dies nicht geht, als er mich sanft küsst. Wie so oft, wenn er mich so küsst, rollen sich meine Augen. Es ist nicht seine Schuld, dass ich ihm verschwiegen habe, wie sehr ich all diese Sanftheit verabscheue. Dennoch ist es zum verrückt werden! Ich löse mich von ihm und mache einige Schritte zurück.
,,Hier zu bleiben wäre nur eine temporäre Lösung von 24 Stunden. Es tut mir leid'', flüstere ich und verlasse die Küche.