,,Weil ich meine Funktion in dieser Beziehung nicht kenne!", schreit sie mich plötzlich an. Verwundert wische ich mir über das nasse Gesicht, doch der starken Regen, der auf uns prallt, vernebelt mir erneut die Sicht.
,,Bitte?", zische ich und setze einen Schritt auf sie zu. Sie macht einen zurück.
,,Du hast mich schon gehört! Wenn es um das Kartell geht, kenne ich meine Position. Ich weiß, was ich zu tun habe und wie ich es zu tun habe. Dasselbe gilt für unsere Familie. Doch dann gibt es dich! Ich weiß nicht, was für eine Rolle ich in unserer Beziehung spiele. DU entscheidest, wann wir ausgehen, DU entscheidest, wann wir Sex haben. DU entscheidest, wann es Zeit ist, etwas mit der Familie zu unternehmen. DU ENTSCHEIDEST ALLES. Und ich? Sobald ich meine Meinung sagen möchte, hast du bereits eine Entscheidung getroffen, die nicht rückgängig zu machen ist. Ich habe das Gefühl, als würdest du diese Beziehung allein führen. Und dann ist da noch diese Tatsache, dass ich nur die Verlobte VON bin. Man nennt mich nicht mal mehr beim Namen, nein. ICH BIN EINFACH NUR DIE VERDAMMTE VERLOBTE VON AURELIA DE LA CRUZ", schreit sie vor Wut.
,,Du bist mehr als das, das weißt du!"
,,Ach, weiß ich das? Wann hast du mir das letzte Mal das Gefühl gegeben, als wäre ich mehr als das?", faucht sie. Nun rolle ich die Augen.
,,Ich möchte dich zu meiner Dona machen, wie viel Bedeutung möchtest du noch haben? Weißt du eigentlich, wie viele Frauen gerne deinen Platz hätten? Wie viele von ihnen die Dona der Hauptfamilien sein wollen? Dir ist dieser Titel einfach so in den Schoß gefallen und trotzdem stehst du hier und redest mir die Ohren voll! ", fahre ich sie an. Für einen Moment sieht sie mich geschockt an, ehe sie zu dem Ring an ihren Finger sieht.
,,Ich brauche mehr, als das. Nein, ich verdiene mehr, als nur deine Dona zu sein!", sagt sie, entfernt den Ring von ihrem Finger und schmeißt ihn mir vor die Füße. Meine Augen weiten sich.
,,Lielle", rufe ich, als sie den Raum verlassen möchte. Sie ignoriert mich.
,,Lielle bleib stehen, sofort'', keine Antwort.
,,DAS IST EIN BEFEHL!", brülle ich. Augenblicklich bleibt sie stehen und dreht sich langsam zu mir.
,,Wie kann ich Ihnen behilflich sein, mein Patron?", fragt sie fast schon provokant. Ich mache den Mund auf, um etwas zu erwidern, doch nichts kommt heraus.