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Ein Jahr ist es nun schon her. Doch es ist noch schlimmer als je zuvor. Egal wo man hinguckt, überall sind die Zombies – oder wie ich sie nenne, Beißer. Es wurden im letzten Jahr immer mehr von ihnen. Jeder Tag ist ein Kampf ums pure Überleben. Doch leichter gesagt als getan, wenn man alleine ist. Als kleines zierliches Mädchen, das vorher noch nie kämpfen musste.

Inzwischen habe ich so einige Waffen gefunden. Naja.. 4 Messer und 2 Waffen. Innerhalb des letzten Jahres bin ich aber definitiv besser geworden was die Selbstverteidigung angeht. Seit 3 Monaten lebe ich in einem Auto – was wohlbemerkt nichtmal mehr fahren kann. Doch nun wird es  wieder Zeit essen zu suchen. Wobei das nicht das einzige ist was ich suche. Jeden Tag habe ich meinen Vater und meine Schwester gesucht. Als ich am 1. Tag der Apokalypse nach Hause gerannt bin, fand ich ein verwüstetes Haus vor. Überall war Blut und es sah aus als gäbe es dort einen Kampf. Bei diesem Gedanken beginnen mir wieder die Tränen zu laufen. Wütend schlage ich gegen die Autoscheibe. Keine Gute Idee, da sich nun ein Beißer gegen diese drückt. Genervt öffne ich die Autotür, steige aus und stecke ihm mein Messer in den Kopf. Sofort steigt der Geruch der Verwesung in meine Nase. Ein Geruch an den ich mich noch in 50 Jahren erinnern werde. Ob bis dahin alles vorbei ist? Ich schüttel mir diesen Gedanken aus dem Kopf und mache mich auf den Weg in einen Supermarkt.

Ich könnte auch mal wieder neue Sachen gebrauchen. Meine Hose ist zerrissen, ebenso wie mein Oberteil. Noch dazu ist alles voller Innereien und Blut der Untoten. Leise schleiche ich mich über die Straßen in einen Laden. In diesem befinden sich zu meinem Glück nur 3 Beißer, welche ich gekonnt umlege. Ich habe zwar nicht sonderlich viel Kraft, doch zu meinen Gunsten bin ich klein und schnell. Ich schnappe mir einen Rucksack und gehe durch die Gänge des Supermarktes. Es ist fast alles leer. Jedes einzelne Regal. Und das was da ist, ist vergammelt. Scheiße man. Aber immerhin gibt es neue Sachen. Perfekt. Sofort gehe ich zur Kleidung und suche mir etwas Geeignetes aus. Da es in Atlanta ziemlich heiß ist und die Straßen gefühlt brennen, entscheide ich mich für eine kurze grünliche Hose und ein schwarzes Top. Inklusive Waffengurte und neue schwarze Boots. Geeignete Schuhe sind hier das A&O. Denn wer nicht wegrennen kann, hat verloren.

Nachdem ich alles zusammen habe, ziehe ich mich schnell um

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Nachdem ich alles zusammen habe, ziehe ich mich schnell um. Eigentlich wollte ich aufgeben, doch ich habe einen neuen Plan. Es soll hier irgendwo ein Zentrum für Seuchenkontrolle geben. Mein Vater ist schlau. Wenn er und meine Schwester überlebt haben, dann werden sie da sein. So mache ich mich auf den Weg. Schnell und leise laufe ich aus dem Supermarkt und dann die Straßen entlang. Ich glaube ich habe den Weg etwas unterschätzt. Er ist viel länger und mit mehr Beißern übersäht als gedacht. Ich bin ziemlich erschöpft und da es dunkel wird suche ich mir am besten einen Unterschlupf. Na gut, dafür muss wieder ein Auto herhalten.

Ich breche dieses leise auf und steige hinein. Danach verriegel ich es von innen und verkrieche mich auf die Rückbank. Ängstlich wie in jeder Nacht schließe ich meine Augen. Doch wenn ich sterbe, dann ist es so.
Ein Klopfen an der Autoscheibe weckt mich. Ruckartig reiße ich meine Augen auf und erkenne wie 3 von den Beißern immer wieder gegen die Autoscheiben klopfen. Ich richte mich auf und zücke mein Messer.  In einem Zug öffne ich die hintere Autotür und steche ihnen in die Köpfe. Das war wohl ein Zeichen für mich weiter zu gehen. Also mache ich dies auch. Zum Glück gelange ich jetzt an eine etwas abgelegenere Straße. So muss ich nicht ständig irgendwelche von den verwesten Dingern töten. Mein Kopf dröhnt und ich habe Hunger und Durst. Wann ich das letzte Mal Nahrung zu mir genommen habe, weiß ich auch nicht. Aber ich darf jetzt nicht aufgeben. Auch wenn das in so einer Welt das einzig logische wäre.

Wahnsinn wie die Zeit einen verändern kann. Vor grade mal einem Jahr war ich noch die kleine ruhige Streberin. Ich hatte die perfekte Zukunft geplant. Ich wollte eine spitzen Ärztin werden, den Menschen helfen. Und jetzt? Jetzt bin ich eine Mörderin und Diebin. Schmutzig von oben bis unten. Ich werde wahrscheinlich nie auch nur ansatzweise meine erträumte Zukunft haben können. Das Einzige was gleich geblieben ist, ist dass ich eine Einzelgängerin bin. Aber das ist auch besser so. Vielleicht bin ich ja jetzt auch für immer alleine. Wer weiß das schon..

Die Mittagssonne ist heute wieder besonders stark. Ausgerechnet heute wo ich seit stunden laufe und mich mit Beißern umher schlagen muss. Weit und breit nur Autos, Straßen und Beißer... naja und mittendrin mal wieder Victoria Johnson. Perfekt. Ich spüre schon wie ich immer weniger Kraft habe. Mit gesenktem Kopf gehe ich einfach weiter über die Straßen. In der Hoffnung meine Familie zu finden. 4 weitere Stunden sind vergangen. Aber ich kann endlich das Gebäude sehen von dem ich hoffe, dort meine Familie zu finden. Taumelnd gehe ich weiter darauf zu, da ich für mehr keine Kraft mehr habe. Jedoch erkenne ich vor den Toren des Zentrums eine Gruppe. Ein Mann mit Cowboy Hut, schreit irgendwas wild herum und fuchtelt mit seinen Armen umher.

Meine Sicht verschwimmt etwas jedoch gehe ich weiter und ein paar von ihnen scheinen mich bemerkt zu haben. Unteranderem auch ein Mann der seine Armbrust oder sowas auf mich richtet. Wahrscheinlich denken sie ich bin einer von den Beißern. Das ist nichtmal so abwegig, so wie ich grade aussehe. Doch grade als ich meine Hände etwas hebe um zu signalisieren, dass ich in Frieden komme, merke ich, das mir schwarz vor den Augen wird. Ich verliere mein Gleichgewicht und das einzige was ich wahrnehme ist ein dumpfer Aufprall auf den Boden. Doch vielleicht habe ich meinen Vater gefunden.

Bereit zu sterben - Daryl Dixon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt