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Daryls Sicht:

Ich habe zu Vic gesagt, dass sie zur Straße rennen soll und ich hoffe, dass sie auch genau das macht. Da sie ihren eigenen Willen hat ist es ziemlich wahrscheinlich, dass sie mal wieder nicht auf mich gehört hat. Schnell locke ich die Beißer in den Keller um mich hinter eine Art Tisch zu positionieren und alle Beißer die auf mich zukommen einzeln zu töten. Nachdem ich es geschafft habe, renne ich sofort aus dem Haus, in der Hoffnung, dass Vic nicht von einer Herde angegriffen wurde.

Ich laufe schneller auf die Straße zu doch ich sehe Vic nicht. Dafür aber ein Auto in das grade 2 Leute jemanden in den Kofferraum schmeißen und losfahren. Vic.

„Hey stehen bleiben!", schreie ich und renne so schnell ich kann dem Auto hinterher. Völlig außer Atem renne ich dem Auto hinterher. Doch sie sind zu schnell und schütteln mich an einer Kreuzung ab. Ich spüre wie mich meine Kraft verlässt und mir die Tränen in die Augen schießen. Verzweifelt sacke ich auf meine Knie. Sie haben Victoria. Meine kleine Vic. Und das ist alles meine Schuld. Wenn sie ihr was antun ist es meine Schuld. Mal wieder. Ich konnte nicht auf sie aufpassen. Sie könnten hier überall langgefahren sein.

„Na wen haben wir denn da", höre ich eine unbekannte männliche Stimme sagen.

Ruckartig stehe ich mit meiner Armbrust auf und muss feststellen, dass ich von 5 Männern umgeben bin die jeweils eine Waffe auf mich richten. Meine Augen suchen nach Victoria, doch vergebens.

„Soll ich ihn umlegen Boss?", fragt ein Typ mit dunkelbraunen Locken einen grauhaarigen Mann.

Locken... so wie Vic sie hat. Doch ihre sind um einiges schöner. Weiterhin richte ich meine Waffe auf die Leute.

„Nein. Er ist ein Armbrustschütze. Die haben meinen Respekt", meint der grauhaarige und die anderen senken ihre Waffen.

„Was machst du hier", fragt mich der Boss.

„Ich suche nur jemanden", entgegne ich stumpf.

„Einen Kumpel oder deine Kleine?", grinst er.

Ich zeige keine Reaktion doch scheinbar wissen sie meine Mimik einzuordnen und beginnen zu lachen, weswegen ich meine Armbrust wieder mehr hebe.

„Ganz ruhig mein Sportsfreund. Nun ja du wirst deine keine hier eh nicht finden. Also kommst du mit uns. Wir suchen einen Typen der unseren Freund umgebracht hat. Und wir haben eine Spur von ihm gefunden", erklärt er.

Vielleicht ist das der selbe Typ der auch Vic entführt hat. Ich muss sie finden. Egal was kommt. Also nicke ich ihnen leicht zu und so ziehen wir auch schon weiter über die Straße. Meine Gedanken schwirren nur bei Victoria. Sie ist eine Kämpferin. Eine sehr gute sogar. Sie wird sich nicht so schnell unterkriegen lassen, rede ich mir ein. Doch wenn sie gegen mehrere Männer ankommen soll, schafft sie das nicht. Schon gar nicht mi ihrem kaputten Knöchel. Ich will sie zwar finden, aber ich habe Angst davor wie ich sie finde. Ich habe normalerweise keine Angst, aber bei ihr ist es anders. Ich würde alles machen um ihr Leben in Sicherheit zu wissen. Ich will sie nicht leblos oder am verbluten finden. Ich will nicht die Angst in ihren Augen sehen. Ich habe mir seit dem Vorfall mit Shane geschworen auf sie aufzupassen. Na gut eigentlich schon vorher... Sie von dem Leid der Welt fernzuhalten. Doch mal wieder habe ich versagt. Vic hatte unrecht. Ich bin kein guter Mensch.

„Wir werden hier unser Lager aufschlagen. Und du wirst nicht weglaufen", reist mich der Anführer aus meinen Gedanken. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass es mittlerweile schon dunkel draußen ist und wir wieder in einem Wald stehen.

Wortlos lehne ich mich an einen Baum und gucke nur in die Dunkelheit. Ich kann nicht mit dem Gedanken schlafen, dass Victoria irgendwo da draußen ist, also begebe ich mich nach ein paar Stunden auf die Jagd.

...

Es ist mittlerweile hell und seit einiger Zeit verfolge ich schon ein Kaninchen. Ich schieße einen Pfeil ab und zur selben Zeit trifft ein 2. Pfeil das Kaninchen. So war es oftmals bei Vic und mir, wenn wir Beißer getötet haben. Unsere Pfeile trafen von vielen genau denselben. Mit etwas Hoffnung drehe ich mich um und bin direkt enttäuscht als ich sehe, dass es nicht Vic ist. Sondern der andere Idiot mit dem Bart und den braunen Locken. Er diskutiert mit mir, dass es doch jetzt seins ist, weil er „beansprucht" gesagt hat und meint mich darüber zu belehren, dass die alten Jagdgesetze nicht mehr gelten. Diese Typen gehen mir echt auf die Nerven.

„Deine kleine Hure hat dir wohl echt den Kopf verdreht, was?", lacht er.

„Sie ist wahrscheinlich eh schon tot. So eine kleine Schlampe ist nur zum durchficken gut und wird in dieser Welt nicht überleben", fügt er noch hinzu.

Das reicht mir. Niemand redet so über Victoria. Jedes Wort das aus seinem Mund kommt, steigert die Wut in mir und ich kann nicht anders als ihm ins Gesicht zu schlagen. Immer und immer wieder.

„Sie ist stärker als eure behinderte Gang zusammen, du Pisser", gebe ich von mir, als er an Boden liegt. Ich nehme das Kaninchen und haue ab, denn hier bei denen kann ich jetzt nicht mehr bleiben. Zwar muss ich in ihrer nähe bleiben um eventuell die Entführer von Vic zu finden, doch sehen dürfen sie mich nicht. Also beobachte ich sie und folge ihnen auf Schritt und Tritt.

...

Jetzt wo es wieder etwas dunkler ist, fällt es mir leichter unbemerkt zu bleiben. Die Gruppe hält und hat offenbar welche gefangen genommen. Ich muss sehen wer es ist und ob sie Vic haben, also schleiche ich mich hinter einem Auto hervor und sehe niemand geringeren als Rick, Michonne und Carl. Keine Vic. Ob das gut ist weiß ich nicht, aber ich muss die 3 da rausholen. Also schleiche ich mich von hinten an einen aus der GangsterGang ran. Rick bemerkt dies und steht zeitgleich mit Michonne auf um die beiden die auf sie aufpassen, umzulegen.

Ehe dann alle befreit sind, frage ich direkt ob Vic bei ihnen war, doch sie verneinen es. Wie es jetzt weitergeht? Wir wollen nach Terminus, in der Hoffnung andere von uns zu finden. Insbesondere eine kleine zierliche Frau mit braunen locken, grünen Augen und trotz der ganzen Apokalypse noch zarte haut und rötlichen Lippen. 

Bereit zu sterben - Daryl Dixon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt