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Der Gouverneur mit einer Augenklappe höchst persönlich steht vor unserem Tor und hat Axel einen Kopfschuss verpasst. Sofort beginnt eine Schießerei und ich ziehe Carol hinter einen Container. Ich beginne mit meiner Waffe auf die Gegner zu schießen doch es ist schwer unter dem ganzen Beschuss zu treffen. Maggie kommt zu uns und gibt Carol ebenfalls eine Waffe. Wir werden ein paar Mal fast getroffen. Selbst auf unserem Wachturm steht einer von ihnen.

„Na warte", murmel ich und schieße dem Mann direkt in den Kopf.

Kugeln werden hin und her geschossen. Rick und Hershel sind zudem noch relativ weit vom Gefängnis entfernt. Ich würde ihnen ja gerne helfen doch das wäre zu gefährlich. Für kurze Zeit hört die Schießerei auf und man kann ein Auto hören. Ich habe ja Hoffnung das Glenn jetzt mit einer super Rakete hier angefahren kommt, doch dem ist nicht so. Stattdessen kommt ein weißer Laster immer weiter auf das Gefängnis zugefahren, während der Gouverneur nur schief grinst. Der Laster bremst nicht. Ich befürchte schlimmes. Und das auch zurecht. Der Laster fährt direkt durch die zwei Tore und bleibt in unserem Innenhof stehen. Ein paar Sekunden später öffnet sich die Laderampe und heraus kommen Beißer.

„Carol du musst schnell auf einen Turm. Dort ist es sicherer und du kannst gut von dort schießen. Ich gebe dir Rückendeckung", sage ich schnell.

„Aber was ist mit dir?", fragt sie.

„Mach schon", antworte ich und nicke ihr zu.

Direkt danach beginne ich auf die Leute vom Gouverneur zu schießen, sodass Carol ungestört laufen kann. Der Gouverneur schießt nach einer Zeit nur noch wild umher, ehe er in sein Auto steigt und losfährt. Genau in diesem Moment kommt Glenn wieder. Wurde auch mal Zeit. Es sind ziemlich viele Beißer auf dem Gelände doch trotzdem laufe ich weiter in den Innenhof um Hershel und Rick zu helfen. Auf dem Weg dorthin töte ich viele von den gurgelnden und schlürfenden Beißern. 

Ich muss schon sagen, dass die Idee mit dem Laster nicht schlecht war. Aber der Gouverneur hat somit viel zerstört was wir uns aufgebaut haben. Ich sehe, dass unzählige Beißer auf Rick zusteuern. Auch wenn er momentan komplett komisch ist, kann ich ihm nicht einfach nicht helfen. Ich renne auf Rick zu und töte ein Paar Beißer um ihn herum. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es immer mehr werden. Rick und ich werden von den Beißern mit dem Rücken gegen den Zaun gedrängt.

„Victoria pass auf", schreit Rick und deutet auf einen Beißer der grade in meinen Arm beißen will.

Doch schon sackt dieser mit einem Pfeil im Kopf, auf dem Boden zusammen. Ein Pfeil? Augenblicklich schaue ich auf und blicke in Daryls Gesicht. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen als ich ihn sehe und ich könnte schwören, dass er auch lächelt. Merle hilft Rick die Beißer zu töten und Daryl mir. Nachdem alle weg sind rennen wir 4 zu den anderen um die restlichen zu töten. Viel Zeit zum reden bleibt da nicht.

Danach stürmen wir alle in das Gefängnis rein um zu gucken ob es allen gut geht. Zum Glück ist niemand gestorben. Als Daryl und Carol sich sehen fallen sich beide direkt um den Hals.

„Was? Wie ist das möglich?", ist Daryl total außer sich.

„Victoria hat mich gefunden und mir mein Leben gerettet. Mal wieder", erklärt Carol und nickt mir zu.

Ich lächle nur und gehe dann zu den anderen.

„Der Laster war nur das Klopfen an der Vordertür. Das war noch längst nicht alles", sagt Merle.

„Er hat Recht. Wir können nicht raus. Sie werden überall Leute draußen stehen haben", gebe ich von mir.

„Die Kleine gefällt mir", lacht Merle.

Die Gruppe beginnt eine kleine Diskussion darüber wie es jetzt weitergehen soll. Mit dem Gouverneur, Merle, Michonne und allem anderen. Rick kam dann zum Entschluss, dass wir uns darüber morgen Gedanken machen sollten.

Ich lehne mich etwas Abseits von der Gruppe an die kalte Wand um alles genauer beobachten zu können bis plötzlich Daryl zu mir kommt.

„Und? Hast du mich vermisst?", fragt er mit einem Grinsen.

„Pff ich dich vermissen? Niemals", necke ich ihn.

„Och doch hast du", stellt Daryl fest.

„Nein. Aber du hast mich vermisst. Sonst wärst du ja nicht wiedergekommen", erkläre ich siegessicher.

„Träum weiter. Ich werde dich nie vermissen", lacht Daryl etwas.

„Warum hast du Carol gerettet. Du hättest sie dort lassen können", fragt er etwas ernster nach.

„Ich lasse nicht einfach Leute sterben. Außerdem weiß ich wie viel sie dir bedeutet. Und ich dachte, dass du vielleicht wiederkommst, wenn du weißt, dass sie am Leben ist", den letzten Satz murmel ich eher etwas leiser.

„Wusste ich doch, dass du mich vermisst", scherzt Daryl, weswegen ich ihm gegen den Arm schlage.

„Warum hast du dem Gouverneur gesagt wo wir sind?", ich gucke ihn fragend an.

Daryl senkt seinen Blick. „Ich konnte mir das nicht ansehen. Du wurdest 2 Mal vergewaltigt. Ein drittes Mal werde ich das nicht zulassen. Niemals. Egal was ich dafür in Kauf nehmen muss. Es tut mir wirklich leid", erklärt er und man sieht dass er es ernst meint.

Ich muss mich bemühen, nicht zu weinen. Und das klappt sogar relativ gut.

„Danke, aber ich schaffe das schon irgendwie. Gute Nacht Dixon", sage ich und gehe hoch in meine Zelle. 

Ob ich schlafen kann weiß ich nicht, aber ein Versuch ist es wert. Wer weiß ob wir morgen überhaupt noch leben. Auch wenn ich es niemals gedacht hätte, bin ich ziemlich froh, dass Daryl und Merle wieder hier sind. Selbst Carols Anwesenheit macht mich irgendwie glücklich. 

Bereit zu sterben - Daryl Dixon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt